Ein Mausklick - das Cover der CD erscheint auf dem Bildschirm. Ungeschützt folgt auf den nächsten Klick die massive Verführung: \"Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse, Ihre Anschrift und Kreditkartennummer, und wir schicken Ihnen unverzüglich Ihre CD zu\". Die Bestellung des Konsumenten durchläuft nun wie eine offene Postkarte des Internet. Jeder, der ein paar einfache Kniffe beherrscht, kann die persönlichen Daten des Kunden, Geschäftsinhalt und die Kreditkartennummer ablesen. Viele Medienjuristen und Informatiker befassen sich bereits mit Themen wie Tele-Shopping, Online-Banking und Verschlüsselung von Daten. Denn die kommerzielle Nutzung des Internets birgt eine ganze Reihe von Rechtsproblemen. Vom Persönlichkeits- und Datenschutz über vertragsrechtliche Fragen und Urheberrechts-
Streitigkeiten bis zum elektronischen Zahlungsverkehr spannt sich der Bogen möglicher Konfliktfelder. Und allen ist eines gemeinsam: Das Durchsetzen von Rechtsansprüchen ist schwierig, denn \"das Imperium der Gerichte endet grundsätzlich an der Staatsgrenze\". Die Informationen im Netz jagen dagegen über den ganzen Globus, ohne vor Grenzen Haltzumachen. Am Beispiel Urheberrecht offenbaren sich die Rechtsmängel besonders. Einige Anwälte meinen, dass fremdes geistiges Eigentum eigentlich nicht ohne weiteres ins Netz kopiert werden darf. Weil der Missbrauch aber schwer nachzuweisen ist, haben die Experten für derartige Probleme eine einfache Lösung parat: "Wichtige Sachen einfach nicht ins Internet speisen."
|