Cookies (,Kekse') sind kleine Textdateien, die eine angesteuerte Web-Seite auf dem
eigenen Rechner ablegt, z.B. um den Besucher zu identifizieren, zu kontrollieren,
welche Seiten der Besucher auf der Site ansteuert, und bestimmte Daten über den
Besucher zu speichern, um diesem bei einem späteren Besuch, ,das Leben zu erleichtern'.
Welche Daten gespeichert werden, entscheidet der Programmierer der
Web-Seite. Hier entsteht bereits die erste Verwirrung: Teilweise wird einfach behauptet,
die Cookies könnten keine eMail-Adresse und keinen Namen speichern. Das ist
so einfach unrichtig [50]. Die Hilfe zum Internet Explorer 6.0 erklärt es richtig: Wenn
ich der angesteuerten Web-Seite diese Daten freiwillig - z.B. über ein Formular - zur
Verfügung stelle, können sie auch im Cookie gespeichert werden. Eine andere Frage
ist, ob die angesteuerte Web-Seite dies tut. Hierzu muss ich mir die Privacy Policy
(Erklärung zum Datenschutz) der angesteuerten Seite ansehen (z.B. des Heise Zeitschriften
Verlages [49]). Wenn ich dieser Seite vertraue und hier versichert wird,
dass personenbezogene Daten, wie Name, Adresse, Postanschrift, Telefonnummer,
eMail usw., nur auf besonders geschützten Servern in Deutschland abgelegt werden,
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Begriffserläuterungen
kann ich davon ausgehen, dass diese Daten nicht im Cookie enthalten sind, sondern
nur von der Seite, die den Cookie gesetzt hat, über eine Kenn-Nr. im Cookie mit den
Daten auf dem Server abgeglichen werden können. Gibt es auf der angesteuerten
Web-Seite eine solche Erklärung nicht, kann ich eben nicht sicher sein, dass persönliche
Daten nicht im Cookie landen.
Die Verwendung der Cookies ist in den meisten Fällen sicher ,gut gemeint', Sie werden
jedoch durch diese Cookies (auch wenn keine persönlichen Daten gespeichert
werden) ausspioniert und es können ganze Benutzerprofile über Sie angelegt werden.
Die Betreiber verschiedener Web-Seiten schließen sich zu Informations-
Allianzen zusammen [48], durch die Informationen, die eigentlich nur dem Betreiber
einer Web-Seite zur Verfügung stehen, auch anderen Betreibern zugänglich gemacht
werden, so dass sich auf diese Weise umfassende Übersichten über Ihre Vorlieben
erstellen lassen. Richtig gefährlich werden Cookies dann, wenn es einer anderen
Web-Seite gelingt, die von anderen gesetzten Cookies auszulesen. Werden in Cookies
Kreditkarten-Daten, Passwörter, PIN's und andere geheimhaltungsbedürftige
Daten gespeichert, die eigentlich nur dem Betreiber der Web-Seite übermittelt werden
sollten, der die Cookies gesetzt hat, dann hat man ein sehr ernstes Problem,
wenn diese Cookies zu allem Überfluss auch noch von anderen Personen ausgelesen
werden können. Die diesbezügliche Sicherheitslücke, die der Internet-Explorer in
den Versionen 5.5 und 6 aufwies, soll nach Auskunft von MicroSoft [45] inzwischen
geschlossen worden sein. Wichtig ist es daher zunächst einmal, den Sicherheits-
Patch von MicroSoft einzuspielen. Davon unabhängig tauchen aber immer wieder
neue Methoden auf, mit denen es nach wie vor möglich sein soll, die Cookies auszulesen
[46]. Aus Sicherheitsgründen sollten Cookies daher nicht zugelassen werden
(im IE 6.0 unter ExtrasInternetoptionen Datenschutz den Regler auf Alle Cookies
sperren schieben). Mit dieser Einstellung werden Sie an allen möglichen Stellen
Probleme bekommen: Insbesondere der Online-Einkauf und viele Seiten, auf denen
Sie sich einloggen müssen (ebay, Foren etc.), werden Sie nicht mehr nutzen können.
Hier müssen Sie selbst entscheiden (nachdem Sie sich die Privacy Policy der Seite
angesehen haben), ob Sie auf diese Angebote verzichten oder das Risiko eingehen
wollen, vorübergehend (!) die Datenschutz-Sicherheitsstufe so weit herunterzuschieben,
bis Sie mit der angesteuerten Seite klarkommen. Im zuletzt genannten Fall würde
ich aber sofort (!) - noch vor Verlassen der Seite - alle Cookies löschen (im IE 6.0
unter Extras Internetoptionen Allgemein: Cookies löschen) und die Datenschutz-
Sicherheitsstufe wieder heraufschieben. Die Möglichkeiten, die der Internet Explorer
selbst bietet, um die Cookies einzudämmen, erklärt die Hilfe zum Internet Explorer
ausführlich und anschaulich. Als sehr nützlich habe ich auch den CookieCop 2 [47]
empfunden, mit dem man nicht nur die Cookies und den Referrer (s. dort) blockieren
(oder zulassen), sondern auch PopUp-Fenster verhindern kann. Ein weiteres nützliches
Programm, welches Cookies, den Referrer und Web Bugs (s. dort) filtert, ist
der WebWasher [59]. Wenn Sie Cookies auch nur eingeschränkt oder gelegentlich
zulassen, würde ich diese aber regelmäßig, spätestens beim Schließen des Browsers,
allerspätestens vor dem Herunterfahren des Rechners löschen.
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