Im Jahre 1770 kam es zum \"Boston Massacre\" (Englische Wachtruppen, vom Pöbel mit Steinen und Schneebällen beworfen, erschossen drei der Zivilisten). Im selben Jahr wurden die \"Townshend-Gesetze\" von der verunsicherten englischen Regierung, die eine Revolte fürchtete, aufgehoben, nur ein bescheidener Teezoll blieb, als Zeichen der Abhängigkeit der Kolonisten, bestehen. Um die Bedeutung des Teezolls zu ermessen, muß man wissen, daß die Kolonien von 1768-1772 1.866.615 Pfund Tee importiert und verzollt hatten.
Nur drei Jahre später, 1773, kam es zu einer entscheidenden Änderung in der Zollgesetzgebung durch England: Das Parlament erließ eine neue Regelung, die der Ostindienkompanie erlaubte, Tee ohne Zoll nach England einzuführen, und es erteilte ihr zugleich das Monopol für den Tee-Export nach Amerika. Dadurch konnte die Kompanie den Tee billiger nach Amerika bringen, als die dort lebenden Schmuggler. In Charleston, Philadelphia und New York boykottierte man daraufhin den Import von Tee, und in Boston organisierte Samuel Adams eine gleichgesinnte Gruppe, die, als Indianer verkleidet, 342 Teekisten ins Meer warfen - eine Aktion, die unter dem Namen \"Boston Tea Party\" in die Geschichte einging.
Als die Nachricht von dieser Aktion England erreichte, leitete das Parlament sofort Strafmaßnahmen gegen Massachusetts ein. Der Bostoner Hafen wurde geschlossen und sollte erst wieder geöffnet werden, wenn der Tee bezahlt sein würde. Außerdem wurde die Verfassung Massachusetts so abgeändert, daß nun alle Abgeordneten und die Kommunalbeamten vom Gouverneur ernannt wurden. Der Gouverneur erhielt zudem Vollmacht, Privathäuser zu beschlagnahmen, um sie als Quartier für englische Truppen zu nutzen. Durch eine weitere Maßnahme, die sogenannte \"Quebec-Akte\", wurde die kanadische Südgrenze bis zum Ohio vorgeschoben, womit das Hinterland der Neuengland-Kolonien endgültig versperrt war. Zum Gouverneur bestellte man den General Thomas Gage. Gleichzeitig wurden zusätzlich Truppen nach Boston kommandiert, um die neuen Gesetze durchzusetzen. Dieses Maßnahmen-Paket wurde von den Kolonisten als \"Intolerable Acts\" bezeichnet.
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