Ich möchte diesmal über das Massaker am Wounded Knee Creek berichten, da ich es für eines der grausamsten und unmenschlichsten halte, die es in der Zeit der Indianerkriege gab.
29.Dezember 1890, Wounded Knee Creek
Häuptling Big Foot ist mit seiner Gruppe auf der Flucht in die Badlands, als er vom Kommando Major Whitsides überrascht wird. Big Foot bittet um eine Unterredung, diese wird ihm aber verweigert und er muss sich ergeben. Die Truppen des Majors bringen die Gefangenen zum Wounded Knee Creek, nordöstlich von Pine Ridge. Zusätzlich schickt General Brooks Truppen unter Oberst Forsyth. Dieser hat nun das Kommando über insgesamt 470 Mann denen 106 indianische Krieger gegenüber stehen. Am nächsten Morgen werden die Gefangenen von den Truppen entwaffnet, was aber sehr mühselig ist. Während der Entwaffnung ruft der Medizinmann Yellow Bird die Krieger zum Widerstand auf, indem er auf seiner Pfeife aus Adlerknochen bläst. Die Truppen suchen nun unter den Decken der tapferen Krieger nach Waffen. Plötzlich wirft Yellow Bird eine Hand voll Staub in die Luft. Das Signal für Black Fox auf die Soldaten zu feuern. Diese antworten mit einer tödlichen Salve.
Als das Massaker zu Ende ist, sind 300 Indianer, Männer, Frauen und Kinder, tot. Diesem furchtbarem Ereignis folgt ein schrecklicher Schneesturm. Drei Tage später kommt eine Abteilung um die Verwundeten , die den Schneesturm überlebt haben, zu bergen, und die Toten zu begraben. Tatsächlich einige Frauen und Kinder das Massaker und den dreitägigen Blizzard überlebt. Die gefrorenen Leichen werden in einen langen Graben geschmissen und begraben. Die 31 gefallenen Soldaten sind in Pine Ridge begraben worden.
Am 16. Jänner 1891 ergeben sich auch die letzten tapferen Indianer. Nun sind die Unruhen beendet.
Im Sommer 1907 konnte man noch die Umrisse des riesigen Grabes der Sioux erkennen. Die Indianer machten einen Zaun herum und stellten ein Denkmal auf. Auf dem Denkmal stehen die Namen von 43 Opfern und eine Inschrift, die an die vielen Toten der Oglala und Cheyenne River Sioux erinnert, und an den grossen Häuptling
BIG FOOT.
Doch Wounded Knee sollte noch öfter in der Geschichte der Indianer für Aufregung sorgen. 1973 besetzten 300 Indianer den heiligen Ort. Die forderten, dass die 361 Verträge, die mit den Indianern beschlossen wurden, überprüft werden sollen, und dass man untersuchen solle, wie das \" Amt für Indianerangelegenheiten\" in Wirklichkeit mit den Indianern umgehe. Die Besetzung dauerte 37 Tage. Sie endete als die Ortschaft von Panzerwagen und der Polizei umstellt wurde. Doch die Indianer hatten ihr Ziel erreicht. 1975 wurde vom amerikanischen Kongress das Gesetz über Erziehungs- und Selbstbestimmungsrechte abgeschafft und drei Jahre später gewährte der Kongress die freie Religionsausübung. Von da an durften die Indianer die heiligen Stätten ihrer Vorfahren besuchen und alte Rituale frei ausüben.
Die Ureinwohner von Amerika werden selbstbewusster und wehren sich immer öfter gegen die Benachteiligungen.
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