Als Frankreich im Rahmen seiner Kolonialpolitik in Asien agierte, schuf es 1887 Indochina, daß aus Annam, Kambodscha, Cochinchina, Tonking und Laos bestand. Weil die Kolonialpolitik Frankreichs nur auf Rohstoffgewinn, keinesfalls jedoch Verarbeitung in den Kolonien ausgerichtet war, war die Wirtschaft nur sehr schwach ausgeprägt. Daher ist es nicht verwunderlich, daß es der Bevölkerung in diesen Ländern sehr schlecht ging. Um ihre Lage zu verbessern, wurden viele Reform- und Unabhängigkeitsbewegungen gegründet, die nach den Revolutionen in Rußland und China große Hoffnung auf Erfolg ihrer Ziele hatten. Allerdings wurden viele der Proteste Niedergeschlagen. Im Rahmen des zweiten Weltkrieges wurde Indochina von den Japanern besetzt und die ehemaligen französischen Besatzer vertrieben wurden, ließ Japan die unabhängigen Staaten Vietnam ausrufen. Diese bestanden aus Tonking, Annam und Cochinchina. Außerdem wurden die Staaten Laos und Kambodscha unabhängig. 1945/46 wurde Indochina erneut durch die Franzosen zurückerobert. Jedoch hatten kommunistische Kräfte bereits am 2.9.1945 die demokratische Republik Vietnam ausgerufen. Der Konflikt der Franzosen mit der demokratischen Republik Vietnam führte schließlich zum Indochinakrieg. Ein Abkommen, welches Vietnam als freien Staat in die Indochina Föderation eingliedern sollte, scheiterte am 6.3.1946 an den verschiedenen Kerngedanken der beiden Parteien. Daraufhin begann Frankreich mit der Bombardierung Haiphong am 23.11.1946, bei der es rund 6000 zivile Opfer gab. Der Schwerpunkt des Krieges lag jedoch in Tonking. Dort trafen 80 000 - 100 000 vietnamesische Truppen auf rund 167 000 französische Truppen. Mit der finanziellen Unterstützung der USA für die Franzosen und der Anerkennung der vietnamesischen Republik durch Rußland und China, rückte der Indochinakrieg ins Rampenlicht des Kalten Kriegs. Die USA beteiligten sich mit etwa 3,6 Milliarden $ zu 80% an den französischen Kosten. Diese Unterstützung wurde jedoch erst geleistet, nachdem Frankreich 1950 offiziell um Hilfe gebeten hatte.
All die Hilfe brachte jedoch nichts und so mußten sich die Franzosen nach der Schlacht von Dien Bien Phu am 7.5.1954 geschlagen geben. Auf der darauf folgenden Genfer Indochinakonferenz, an denen die USA, Frankreich, England, die Sowjetunion und erstmals auch China teilnahmen. Nach 75 zähen Verhandlungstagen wurde am 21.7.1954 ein Waffenstillstandsabkommen beschlossen. Weiterhin sah das Abkommen die Anerkennung Laos und Kambodschas als unabhängige Staaten. Vietnam sollte mit dem 17. nördlichen Breitengrad in Nord- und Südvietnam geteilt werden. Auch sollten im Laufe der kommenden zwei Jahre, spätestens jedoch bis Juli 1956 freie Wahlen durchgeführt werden. Diese Wahlen sollten den ersten Schritt zur Wiedervereinigung darstellen. Nachdem Eisenhower auf einer Pressekonferenz 1954 seine Dominotheorie vorstellte, wurde im September 1954 eine Konferenz einberufen, bei der eine Südostasien - Pakt - Organisation, die SAETO (South East Asia Treaty Organisation) gegründet wurde, um einen etwaigen Angriff des kommunistischen Nordens auf den Süden entgegen zu wirken. Am 16.Juni ernannte das Staatsoberhaupt Bao Dai den damals 53-jährigen Ngo Dinh Diem zum neuen Regierungschef Südvietnams. Dieser fand den Zuspruch der Amerikaner und diese unterstützten den Süden nun noch intensiver. Bao Dai wurde am 23.10.1955 durch eine von Diem ausgetragenen Volksabstimmung abgesetzt und die Regierung Diems wurde bestätigt. Da Südvietnam am 26.Oktober zur Republik erklärt wurde, hatte Diem natürlich kein Interesse mehr an gesamtvietnamesischen Wahlen. Von den USA moralisch unterstützt lehnte Südvietnam jegliche Verhandlungen über diese auf der Genfer Konferenz beschlossenen Wahlen ab. Das regte erneut den Widerstand und im September 1960 wurde auf einen Arbeiterkongreß der vietnamesischen Arbeiterpartei in Hanoi der Kampf gegen die Regierung Diems und für die Wiedervereinigung beschlossen. Zu diesem Zweck wurde am 20.12 die FNL gegründet. Eine Teilgruppe davon war der Vietcong, der im Süden die Bevölkerung einschüchterte, indem auf dem Höhepunkt ein gutes Dutzend Dorfältester am Tag hingerichtet wurden. Versorgt wurde dieser Flügel der FNL durch den Ho Chi Minh Pfad, der ein 16 000 km großes Netz aus Pfaden darstellte, welches an der Grenze zu Laos und Kambodscha verlief. Im Jahre 1961 überfielen nordvietnamesische Truppen Laos, worauf die USA unter Präsident Kennedy Militärberater nach Südvietnam schickten, um die Armee des Südens aufzubauen und der Regierung beratend zur Seite zu stehen. Dabei wuchs die Zahl dieser Berater beständig, sie 1954 aus 55 Offizieren und wuchs bis 1963 auf rund 16 000 an. Jedoch griffen die USA noch nicht direkt mit Truppen ein. Während sich der Bruder Diems ein Programm ausdachte, um den Vietcong entgegen zu wirken, wobei die Bauern der Dörfer bewaffnet wurden, hatte Diems selbst mit religiösen Problemen zu kämpfen. Diems zweiter Bruder Ngo Dinh Thuc war katholischer Erzbischof und unterstütze ihn in seiner negativen Meinung gegenüber der Buddhisten. So verbot er am 8.5.1963 in Hué Flaggenschmuck, der zum 2587. Geburtstag Buddhas angebracht werden sollte. Daraufhin protestierten die Buddhisten zusammen mit ihren Sympathisanten und die Regierungssoldaten schossen auf sie, wobei es Tote und Verletzte gab. Nur wenig später wurde in der Nacht vom 1. Zum 2. November 1963 Diems Regierung gestürzt und er und er, sowie seine drei Brüder wurden hingerichtet. Doch war diese Reaktion vorher bereits absehbar, so forderten die USA schon im Vorfeld personelle Veränderungen in Diems Regierung, da sie nicht mit seiner Regierungspolitik einverstanden waren. Doch auch 18 der eigenen Politiker forderten eine Veränderung der Innenpolitik.
Drei Wochen nach der Hinrichtung Diems, wurde Kennedy ermordet. Somit wurde Südvietnam ins Chaos gestürzt, wodurch es allein im Jahre 1964 sieben Regierungen gab.
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