Daß Wilhelm I. 1861 den preußischen Thron bestieg und sich 1862 Bismarck als starken Mann holte 1861 wurde der "Kartätschenprinz", der sich 1849 durch den rücksichtslosen Einsatz gehackten Bleis gegen die Revolutionäre diesen Beinamen erworben hatte, als Wilhelm I. zum Preußenkönig gekrönt. 1862 berief er Bismarck als Ministerpräsidenten.
Daß Preußen und Österreich dänische Ansprüche auf Schleswig-Holstein zurückwiesen, und daß dessen gemeinsame Verwaltung den Konfliktstoff für den von Bismarck angestrebten Entscheidungskampf bot
Im Zusammenhang mit einem dynastischen Wechsel in Dänemark wurde 1863 die schleswig-holsteinische Frage wieder akut. Der neue dänische König (Christian IX.) riskierte in der Hoffnung auf englische Unterstützung den Krieg, den österreichische und preußische Truppen 1864 durch ihren Sieg bei den Düppeler Schanzen entschieden. Aus der zwischen Preußen und Österreichern aufgeteilten Verwaltung Schleswig-Holsteins ergab sich der Konflikstoff, der Bismarck eine Möglichkeit bot, die Entscheidung im österreichisch-preußischen Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland herbeizuführen.
Wie bei Königgrätz 1866 mit einem preußischen Sieg die Entscheidung für die "Kleindeutsche Lösung" fiel Bald nach Ausbruch des preußisch-österreichischen Krieges, im Juli 1866, brachten die - bereits mit Hinterladern (Zündnadelgewehr) bewaffneten - preußischen Truppen den Österreichern die entscheidende Niederlage von Königgrätz (Sadowa) bei. Sie drangen rasch bis Korneuburg und Preßburg vor. Bismarck verzichtete aber auf die Demütigung einer Macht, der er für die Zukunft die Rolle eines dengen Verbündeten zugedacht hatte: Weder besetzten die Preußen Wien, noch bestanden sie auf Gebietsabtretungen. Statt dessen wurden einige mit Österreich verbündete deutsche Staaten dem Königreich Preußen einverleibt (Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt/M.). Kaiser Franz Josef sollte Österreich dafür dann aus dem deutsch-französischen Krieg heraushalten ("Ich bin ein deutscher Fürst") .
Wie das mit Preußen verbündete Italien trotz Lissa und Tegetthoff Venetien bekam Gegen die an der Seite Preußens in den Krieg eingetretenen italienischen Truppen hatten die Österreicher - vergeblich -bei Custoza (unter Erzherzog Albrecht) zu Lande und (unter Admiral Tegetthoff) bei Lissa zur See gesiegt. Denn nach der Niederlage von Königgrätz wurde der Großteil der in Italien kämpfenden Truppen für die Verteidigung Wiens abgezogen. Die Italiener drangen darauf bis an den Isonzo vor.
Der nach dem Verlust Venetiens 1866 bei Österreich verbliebene Rest der "Italia irredenta" (Triest, Istrien, Görz, Trentino) kam erst nach dem Ersten Weltkrieg an Italien.
Daß Preußen nun ein zusammenhängendes Gebiet bildete Preußen bildete nun einen Länderblock, der im Westen an die Niederlande, Belgien und Frankreich grenzte und im Osten bis tief in polnisches und litauisches Gebiet reichte.
Wie dem "Reich" das Provisorium des "Norddeutschen Bundes" voranging An die Stelle des nun aufgelösten "Deutschen Bundes" trat noch 1866 der "Norddeutsche Bund", in dem nun zwei Drittel der Bevölkerung Untertanen des Königs von Preußen waren. Das erbliche Präsidentenamt im Norddeutschen Bund kam den Hohenzollern zu. Es gab sogar eine direkt (aber nicht geheim) gewählte Volksvertretung - den "Reichstag", dessen Mitwirkungsmöglichkeiten allerdings auf's Wirtschaftliche beschränkt blieben. Ein Zeitgenosse formulierte daher: "Die Verfassung des Norddeutschen Bundes hat drei Paragraphen. Der eine heißt Steuerzahlen, der zweite Soldatwerden, der dritte Maulhalten."
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