Diese Bewegung war gegen die Praxis kirchliche Ämter zu kaufen, gegen Unkeuschheit, Maßlosigkeit, Korruption. Sie nannten sich die "Armen Lyons". Ihnen wurde vom Konzil verboten selbstständig zu predigen. Sie hielten sich nicht daran und wurden vom Bischof von Lyon vertrieben. Adeliger hatten Gefallen an der Religion der Ketzer, um keine Kirchensteuer zahlen zu müssen und ihre eigene Politik betreiben zu können. Es gab eine "Volksbibel" mit der Übersetzung der 4 Evangelien in gallisch-romanischer Volkssprache.
Die Waldenser forderten, dass Männer und Frauen ohne Zustimmung der Bischöfe predigen durften. Sie bauten Leistungsgremien und Schulen. Es kam zur Ausbreitung der Waldenser nach Südfrankreich, Norditalien und Spanien. Auch Handwerker(innen) und Kaufleute wollten dieser Bewegung angehören. Die Folgen der Waldenserbewegung waren Bevölkerungswachstum, Ausweitung von Handel, Verkehr und Geldumlauf, Entstehung neuer Bevölkerungsschicht. Die Gelübde der waldensischen Prediger waren Gottesgehorsam, Keuschheit und Verzicht auf Lebensunterhalt.
Waldenser wollten die kirchlichen Feste und das Fasten abschaffen, da es die Arbeitsfähigkeit und die Produktivität sänke. 1205 kam es zur Spaltung des Waldensertums. 1208 gab es Ketzerverfolgungen in Albigenserkriegen. Die waldensischen Gruppen schlossen sich wieder zusammen. Im goldenen Zeitalter (1. Jzt.
des 13. Jht.) wurden die Waldenser in Italien anerkannt. Ende des 13. Jhts.: Vernichtung der Waldenserbewegung durch inquisitorische Verfolgungen unter Papst Gregor IX.
Ab dem 19. Jht: Religionsfreiheit in Italien, sie existieren bis heute in Italien.
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