Von Bedeutung für die Friedenssicherung in Europa war neben dem zweiten Pariser Vertrag und der Quadrupelallianz auch die Heilige Allianz, die bereits vor dem Pariser Frieden am 26. September geschlossen wurde. Auf den Beitritt der Gründungsmitglieder Rußland, Preußen und Österreich folgten nach und nach alle europäischen Staaten, mit Ausnahme Englands, des Kirchenstaates und des Osmanischen Reiches.
Der Zar, der bei der Erarbeitung des Dokumentes stark von Juliane von Krüdener beeinflußt wurde, verfaßte diese Proklamation, da er der Ansicht war, die Meinungs-verschiedenheiten der unterschiedlichen Völker beruhten auf deren mangelnder Religiosität. Beim Entwurf der heiligen Allianz war es die Intention des Zaren gewesen, die christlichen Gebote als Richtschnur des Handelns in der Politik zu etablieren. Die ursprüngliche Formulierung in der Präambel der Heiligen Allianz, die Kritik am politischen Konzept Europas übte, wurde von Metternich abgeändert. Durch die von ihm durchgeführten Veränderungen war die Heilige Allianz ein Dokument geworden, dass der Absicherung der im Wiener Kongress erreichten politischen Zustände diente. Damit war die heilige Allianz, für die der Zar zuvor von Metternich und Castlereagh belächelt wurde, zu einem Pakt geworden, der die Verhältnisse in Europa konstituierte und ein weiteres Standbein des Friedens und der Stabilität in Europa darstellte.
England trat der Heiligen Allianz als einzige christliche Großmacht Europas nicht bei, da Teile ihres Inhaltes nicht mit der englischen Verfassung in Übereinstimmung zu bringen waren. Dennoch spiegelte die Heilige Allianz teilweise englische Interessen wider, weshalb der Prinzregent in einem persönlichen Brief an die beteiligten Monarchen auch seine Sympathie mit den Zielen der heiligen Allianz bekundete. Frankreichs Duldung in der Heiligen Allianz markierte einen weiteren Vertrauensbeweis seiner vorherigen Gegner gegenüber dem Land dessen Armeen zuvor Moskau in Brand gesteckt hatten.
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