1779 kam der Komponist und Organist Christian Gottlob Neefe (1748-1798) als Hoforganist nach Bonn, und Ludwig wurde sein Schüler. Neben dem Klavier- und Orgelspiel unterrichtete er ihn auch im Generalbaßspiel und in der Komposition und half ihm, seine ersten Werke zu veröffentlichen. Er stellte ihn als Hilfsorganist im Bonner Hoforchester an, und auch am Cembalo vertrat Beethoven häufig seinen Lehrer.
Der 16jährige Beethoven
in Hoftracht (Silhouette)
Durch den Dienst bei sonn- und festtäglichen Hochämtern und die Mitwirkung im Konzert und im Theater kam der junge Künstler mit der Musik Haydns, Mozarts und mit Werken der Mannheimer und der Pariser Komponisten in Berührung; sein Lehrer machte ihn mit der strengen Kontrapunktik Johann Sebastian Bachs bekannt. Durch seine Kompositionen und durch sein virtuoses Klavierspiel erregte Beethoven Aufsehen am Bonner Hof; der Kurfürst Maximilian Franz (1756-1801) zeigte großes Interesse an seinen Fortschritten. Im Frühjahr 1787 gewährte er dem Siebzehnjährigen Urlaub für eine Reise nach Wien, damit er sich bei Mozart weiterbilde. Aus diesem Vorhaben wurde allerdings nichts, denn nach vierzehntägigem Wien-Aufenthalt wurde Beethoven durch die Nachricht von der Erkrankung seiner Mutter nach Bonn zurückgerufen. Kurze Zeit nach seiner Rückkehr, am 17. Juli 1787, starb die Mutter.
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