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Inhaltsverzeichnis:
Einleitung zu Tibet Seite 1
Geographie Seite 1
Die Flüssen Seen Tibets Seite 1-2
Klima Seite 2
Pflanzen und Tierwelt Seite 2
Die Bevölkerungs Tibets Seite 2
Religion Seite 2
Bildung und Kultur Seite 2-3
Bodenschätze und Wirtschaft Seite 3
Die Geschichte Tibets Seite 3-4
Einleitung zu Tibet:
Tibet (chinesisch Xizang), ehemals unabhängiger Staat, heute Verwaltungsgebiet im Südwesten Chinas mit der offiziellen Bezeichnung "Autonome Region Tibet". Tibet grenzt im Norden an die Autonome Region Xinjiang Uygur und die Provinz Qinghai, im Osten an die Provinzen Sichuan und Yunnan, im Süden an die Staaten Indien, Bhutan, Burma und Nepal, im Westen an Indien. Mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 4 500 Metern ist Tibet die höchstgelegene Region der Erde und wird deshalb auch als das "Dach der Welt" bezeichnet. Es ist darüber hinaus eine der abgeschiedensten Regionen der Erde, da es auf drei Seiten von gewaltigen Gebirgsmassiven umgeben ist: dem Himalaya im Süden, dem Karakorum im Westen und dem Kunlun Shan im Norden. Die Gesamtfläche Tibets beträgt etwa 1,22 Millionen Quadratkilometer. Die Hauptstadt ist Lhasa
Geographie:
Der südliche Landesteil Tibets liegt vollständig im Himalaya. Dessen Hauptkette, zu der einige der höchsten Berge der Welt gehören, erstreckt sich entlang der gesamten südlichen Landesgrenze. Zu den höchsten Gipfeln gehören der Mount Everest (an der Grenze zu Nepal, mit 8 846 Metern höchster Berg der Erde), der Namzha Parwa (7 756 Meter) und der Gurla Mandhata (7 728 Meter). Nördlich der Hauptkette verläuft parallel zu dieser die Gebirgskette des Transhimalaya mit Gipfeln bis 7 300 Meter Höhe. Zwischen diesen beiden Ketten erstreckt sich eine etwa 1 000 Kilometer lange Talregion in West-Ost-Richtung. Der in Tibet als Yarlung Zangbo bezeichnete Brahmaputra durchfließt weite Strecken dieses Tales. Die Kette des Transhimalaya senkt sich nach Norden hin zum Hochland von Tibet ab, einer Hochebene von gewaltiger Ausdehnung. Sie wird im Norden und Westen von Hochgebirgen begrenzt, und fällt nach Süden und Osten hin allmählich ab. Der zerklüftete östliche Abschnitt Tibets besteht aus zahlreichen in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgszügen und dazwischenliegenden tiefen Taleinschnitten.
Die Flüsse und Seen Tibets:
Tibet ist die Hauptwasserscheide Asiens und Quellgebiet zahlreicher großer Ströme des Kontinents. Der Brahmaputra ist der längste Strom der Region. Die Quellflüsse von Indus, Ganges und Sutlej entspringen im Westen Tibets, der Saluën (Nu Jiang) im Zentrum. Die Quellgebiete der Flüsse Mekong (Lancang Jiang), Jangtsekiang (Chang Jiang) und Huang He (oder "Gelber Fluss") liegen im Norden der Region. Viele der Flüsse Tibets eignen sich hervorragend für die Energiegewinnung durch Wasserkraft. Das Hochland ist übersät mit zahlreichen Salzseen wie dem Ngangla Ringco im Westen oder dem Nam Co (Na-mu-ts'o) im Osten.
Klima:
Das Klima ist von sehr kalten Wintern und warmen Sommern geprägt. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei rund 400 Millimetern. Besonders der westliche und nördliche Teil Tibets sind durch ausgesprochene Trockenheit gekennzeichnet; hier werden manchmal 100 Millimeter unterschritten. Die Temperaturen sind im Gebirge und auf den Hochebenen im Allgemeinen niedrig; die geschützten Täler haben milderes Klima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur für die gesamte Region beträgt 1,1 °C. In Lhasa liegt sie bei 8,9 °C. Die tageszeitlichen Temperaturschwankungen sind erheblich.
Pflanzen- und Tierwelt:
Das Hochland von Tibet besitzt nur spärlichen Pflanzenbewuchs, der vorwiegend aus Gräsern und meist niedrig wachsenden Sträuchern besteht. Nur in den Talregionen am Brahmaputra, am Indus und am Sutlej gedeihen vereinzelt Wälder mit verschiedenen Baumarten, darunter Nadelhölzer, Eichen, Zypressen, Pappeln und Ahornbäume. In den Flusstälern gibt es auch Obstkulturen mit Apfel-, Pfirsich-, Birnen- und Aprikosenbäumen.
Tibet verfügt über eine reichhaltige Tierwelt. In den Berggebieten leben u. a. Moschushirsche, Schafe, Ziegen, Esel, Yaks und tibetische Antilopen. Weitere in der Region heimische Großsäugetiere sind Leoparden, Tiger, verschiedene Bärenarten, Wölfe, Füchse und Affen. Die Vogelwelt setzt sich u. a. aus Streifengänsen, Möwen, Krickenten und anderen Wasservögeln, sowie Fasanen und Steppenhühnern zusammen.
Die Bevölkerung Tibets:
Stärkste Bevölkerungsgruppe sind die Tibeter, von denen allerdings viele nach Nepal und Indien ins Exil gegangen sind. Der Anteil der Han-Chinesen steigt durch die Siedlungspolitik der chinesischen Regierung ständig an. Mittlerweile machen sie knapp die Hälfte der Bevölkerung aus. Die Landessprache ist tibetisch, das zur Familie der sinotibetischen Sprachen gehört. Ein bedeutender Anteil der Bevölkerung lebt als Nomaden oder Halbnomaden. Tibet hat etwa zwei Millionen Einwohner; die Bevölkerungsdichte ist sehr gering. Einzige größere Stadt ist Lhasa mit etwa 340 000 Einwohnern.
Religion:
Tibet ist seit jeher ein Zentrum des Lamaismus, einer hoch entwickelten Form des esoterischen Buddhismus. Der Lamaismus ist die Religion der Mehrheit der tibetischen Bevölkerung und verfügt auch über eine große Anhängerschaft in Nepal und der Mongolei. Die Ausübung der Religion ist jedoch strengen Beschränkungen unterworfen. Der Lamaismus hat Elemente der Bon-Religion übernommen, einer Form des Schamanismus, die der Einführung des Buddhismus in Tibet vorausging, und die auch heute noch in Mischformen existiert. Darüber hinaus gibt es kleinere muslimische, christliche und hinduistische Minderheiten in Tibet. Seit der erneuten Besetzung Tibets durch China im Jahr 1950 wird die Religionsausübung in Tibet gezielt unterdrückt oder strengstens kontrolliert. Ungefähr 2 700 tibetische Klöster wurden zerstört.
Bildung und Kultur:
Die Kultur Tibets kreist traditionell um den Lamaismus. Lange Tradition haben esoterische Bilddarstellungen, Mandalas und Drucke. In alten tibetischen Schriften sind einige der vollständigsten Sammlungen von Sutren des Mahayana-Buddhismus enthalten. Zum Lamaismus gehören auch zahlreiche religiöse Feste, Zeremonien und folkloristische Feiertage.
Bodenschätze und Witrschaft:
Tibet ist reich an Bodenschätzen, die bisher allerdings nur in geringem Maße abgebaut werden. Neben Vorkommen von Gold gibt es auch Eisenerz, Kohle, Salz und Borax, Schieferöl, Magnesium, Blei, Zink, Quarz und Graphit. Auch Jade, Lapislazuli und andere Edelsteine und Halbedelsteine wurden entdeckt. Die Wirtschaftstätigkeit Tibets konzentriert sich auf Landwirtschaft zur Deckung des Eigenbedarfs. Auf dem Hochland von Tibet stellt Tierhaltung den wichtigsten Erwerbszweig dar. Neben Schaf-, Rinder- und Ziegenherden werden auch Kamele, Yaks, Pferde und andere Lasttiere gehalten. Zum Ackerbau geeignetes Land ist nur begrenzt vorhanden und im Allgemeinen auf die Flusstäler beschränkt. Die Hauptanbauprodukte sind Gerste, Weizen, Buchweizen, Roggen, Kartoffeln sowie verschiedene Gemüse- und Obstsorten. Der Anbau von Baumwolle, Sojabohnen und Hanf dient dem Handel. Die Industrie ist zwar gewachsen, bleibt jedoch insgesamt auf kleinere Betriebe beschränkt. Dort werden u. a. Textilien, Holz- und Metallerzeugnisse produziert.
Die Geschichte Tibets:
Die Bevölkerung Tibets ist vermutlich aus dem Huang-He-Tal und dem zentralasiatischen Raum, in dem sich nomadische Turkvölker aufhielten, in das Gebiet eingewandert. Das frühe Tibet war in Fürstentümer unterteilt, die im 6. Jahrhundert zusammengelegt wurden. Srong-brtsan-sgam-po dehnte seine Militärmacht bis nach Nepal, Westtibet und über Teile Indiens aus und ging durch Heirat eine Verbindung mit der chinesischen Tang-Dynastie ein. Er förderte den Buddhismus und übernahm aus Indien eine Schrift für das Tibetische. Vom ausgehenden 7. Jahrhundert an begannen tibetische Streitkräfte damit, ins chinesische Grenzgebiet vorzustoßen und Karawanen, die auf der Seidenstraße reisten, anzugreifen. Die kriegerischen Aktionen erreichten ihren Höhepunkt 763, als tibetische Truppen nach China eindrangen, sich in der Rebellion von An Lu-Shan organisierten, und die Hauptstadt Chang'an (das heutige Xian) einnahmen. Ungefähr zur selben Zeit trat der indische Mönch Padmasambhava auf. Sein Erscheinen fällt in die Zeit der größten Verbreitungswelle des Buddhismus unter dem König Khri-srong-lde-brtsan, der auch das berühmte Kloster bei Bsam-yas (Samye) gründete. Zehntausende von Tibetern flohen nach der chinesischen Invasion ins Ausland, die meisten nach Indien, einige in die Himalaya-Königreiche Nepal und Bhutan. Der Dalai-Lama gründete in Indien eine tibetische Exilregierung. 1965 wurde Tibet formal zur autonomen Region der Volksrepublik China erklärt, und die chinesische Regierung verkündete, dass die Region einer kontinuierlichen Umwandlung zum Sozialismus unterzogen werde. Während der Kulturrevolution nahm die Verfolgung der Religion durch die maoistischen Roten Garden weiter zu. Hunderte von Klöstern und buddhistischen Denkmälern wurden gesprengt. Man schätzt, dass seit 1950 bis zu einem Sechstel der Bevölkerung Tibets durch die kommunistische Gewaltherrschaft ums Leben kam.Seit dem Ende der Kulturrevolution in den späten siebziger Jahren hat China seine Politik gegenüber Tibet etwas gelockert. Der Pantschen-Lama, der 1964 seines Amtes enthoben worden war, wurde 1978 vom Regime wieder zugelassen. Er forderte den Dalai-Lama mehrmals zur Rückkehr auf. China gab 1980 zu, in Tibet Fehler gemacht zu haben, und kündigte Reformen an. So wurde etwa die Religionsausübung gestattet; von den Roten Garden zerstörte Klöster wurden wieder aufgebaut mit dem Ziel, das Verhältnis zur Bevölkerung zu verbessern. Im Oktober 1987 und im Mai 1993 kam es zu gewalttätigen Demonstrationen gegen die chinesische Herrschaft. Die Führung Chinas reagierte darauf mit einer Reihe von Maßnahmen, wie gewaltsamer Unterdrückung abweichender Haltungen, rigoroser Überwachung, strengster Kontrolle religiöser Aktivitäten sowie systematischer Ansiedlung von Han-Chinesen. Im August 1993 fanden erstmals seit zehn Jahren Gespräche zwischen China und Vertretern des Dalai-Lama statt, die jedoch keine grundlegenden Veränderungen in der Haltung Chinas bewirken konnten. In den folgenden Jahren hielt die politische und religiöse Unterdrückung Tibets durch chinesische Behörden an. Im April 1996 wurde verfügt, dass in den buddhistischen Versammlungsstätten keine Bilder des Dalai Lama gezeigt werden dürfen. Dieser bekräftigte im März 1999 erneut, dass Tibet weiterhin eine "wirkliche Autonomie", aber keine politische Unabhängigkeit von China anstrebt.
Nach längerer Zeit relativer Ruhe kam es im August 2000 wieder zu Übergriffen chinesischer Sicherheitskräfte gegen religiöse Anhänger des Dalai-Lama. Im Zentrum der Hauptstadt Lhasa wurde der als besonders heilige Stätte verehrte Jokhang-Tempel gewaltsam geräumt und die buddhistischen Mönche vertrieben.
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