Als McKinley im September.1901 durch die Hand eines Attentäters starb, rückte sein Vizepräsident Roosevelt (R) nach. Er war mit 42 Jahren der bis dahin jüngste Präsident in der Geschichte der USA. 1903 schuf Roosevelt ein Kartellamt (Bureau of Corporations), um die Macht der großen Trusts und Holdings zu beschränken. 1904 gelang ihm die Wiederwahl mit 57%. Er erwirkte 1906 den Erlass des Hepburn-Eisenbahnregulatinsgesetzes, das staatliche Einflussnahme auf die Tarife ermöglichte, außerdem schaffte er ein Nahrungs- und Arzneimittelgesetz, das hohe Qualitätsstandards verlangte.
1907 empfahl er die Einrichtung des Achtstundentags, einer Arbeitsunfallversicherung, einer Erbschafts- und Einkommenssteuer und einer staatlichen Regulierung der Aktienbörse. Ein besonderes Anliegen Roosevelts war der Naturschutz. 1902 stand die Regierung Venezuelas kurz vor der Zahlungsunfähigkeit und stellte ihre Schuldzahlungen an europäische Banken ein. Deutschland, GB und Italien reagierten mit einer Seeblockade gegen Venezuela, doch Deutschland griff dazu noch die venezolanischen Häfen an. Die USA drohte Deutschland mit der gesamten US-Flotte und bewegte sie somit zum Rückzug. Als 1903 ein ähnlicher Fall in der Dominikanischen Republik auftrat, und sowohl Frankreich als auch Italien mit einer Invasion drohten, arrangierte Roosevelt eine vorläufige Übernahme dominikanischer Schulden durch die Regierung der USA.
Roosevelt wollte den Panamakanal, der von Franzosen zu 40% fertiggestellt war. Nach einer kleinen Revolution in Panama wurde der Kanal von Amerikanern fertiggestellt und im Jahre 1914 geöffnet. 1908 übernahm William H. Taft (R) das Amt des Präsidenten. Roosevelt gründete am Tag nach der Nominierung Tafts eine eigene Partei, die Progressive Partei, womit er den Republikanern die Stimmen nahm und den Demokraten ein Comeback gewährte, und so gewann 1912 Woodrow Wilson die Wahl. Er erreichte die Senkung der Importzölle und führte den 16.
Verfassungszusatz ein der eine progressive Einkommenssteuer einführte, um die Verluste im Haushalt wieder auszugleichen. 1916 folgten Gesetze zur Subventionierung der Landwirtschaft und zum Verbot der Kinderarbeit. Da Wilson die Freiheit und ökonomische Stabilität der Staaten Lateinamerikas stärken wollte, setzte er sich für US-amerikanische Interventionen in diesen Regionen ein. Ein Putsch im Jahre 1910 in Mexiko führte zum Sturz des mexikanischen Diktators Porofirio Díaz durch Francisco Madero, welcher jedoch 1913 vom reaktionären General Victoriano Huerta abgesetzt wurde. Huerta lies Madero hinrichten und als Reaktion auf die Hinrichtung verweigerte die USA die diplomatische Anerkennung der Regierung. Im Oktober rief Huerta die Diktatur aus, worauf Wilson alle verfügbaren Schiffe der US-Marine in mexikanische Gewässer entsandte.
Huerta konnte von Rebellen vertrieben werden, doch übernahm Venustiano Carranza die Regierung und so machte sich die USA seinen Gegenspieler Pancho Villa zum Feind.
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