L. Cornelius Sulla wurde im Jahre 138 v.Chr. als Sproß einer verarmten Familie des Hochadels geboren. Er genoß eine seinem Stande angemessene Erziehung und eignete sich aufgrund seiner großen Begabung einen hohen Grad von Bildung an. Dennoch erbte er von seinem Vater lediglich ein sehr geringes Vermögen, so daß er zu einem bescheidenen Preis zur Miete wohnen mußte.
In seiner Jugend führte er ein verhältnismäßig anstössiges und genußsüchtiges Leben mit teilweise wüsten Zechgelagen, meist in Gesellschaft von Schauspielern, Dirnen und anderen Personen zweifelhafter Herkunft. Trotzdem besaß er ein lebhaftes Bewußtsein von der Würde und den Ansprüchen seines Standes und entwickelte mit zunehmenden Alter eine tief optimatische Grundeinstellung. Durch sein auffallend schönes Äußeres von der Gunst der Weiblichkeit stets umschmeichelt, verstand er es, sich unter anderem der Liebe der begüterten Dirne Nicopolis zu versichern, die ihn bei ihrem Tode zum Erben einsetzte. Eine weitere Erbschaft von seiner Stiefmutter ermöglichte es Sulla wahrscheinlich, sich um Staatswürden zu bewerben.
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