Die Studentenbewegung war eine Protestbewegung in Europa und Amerika Ende der sechziger Jahre. Sie forderte zunächst eine demokratische Reform des Hochschulwesens, später eine Umstrukturierung des gesellschaftlichen Lebens (freiere Lebensformen) und eine Abschaffung aller bestehenden Macht- und Herrschaftsstrukturen. In den USA entstand die Studentenbewegung 1964 aus Protest gegen den Vietnamkrieg. In Deutschland konzentrierte sich die Bewegung zunächst in Berlin. Der 1946 gegründete Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) spielte dabei eine tonangebende Rolle. Die Studentenbewegung verstand sich als Teil der außerparlamentarischen Opposition (APO) zur 1966 gebildeten großen Koalition aus CDU/CSU und SPD.
Ihr Protest richtete sich gegen die geplanten Notstandsgesetze und die Billigung des Vietnamkrieges. Der Besuch des US-amerikanischen Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey in Berlin im April 1967 gab Anlaß zu ersten spektakulären Demonstrationen. Um gegen die "Gleichgültigkeit der Gesellschaft gegenüber den Morden in Vietnam" zu protestieren, legten Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Thorwald Proll in der Nacht zum 3. April Brandsätze in zwei Frankfurter Kaufhäusern. 1969 verebbten die Proteste, ihr Potential ging teilweise in politischen Parteien auf, die Ziele sollten mit dem "Marsch durch die Institutionen" erreicht werden.
Einige Akteure versuchten in terroristischen Gruppen (siehe Rote-Armee-Fraktion) im Untergrund weiterzukämpfen. Am 21. März 1970 löste sich der SDS auf, die Bundesregierung verkündete eine Teilamnestie für Straftaten im Zusammenhang mit den Studentenprotesten.
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