Sechs weitere Staaten folgten dem Beispiel South Carolinas innerhalb weniger Wochen: Mississippi (9.Januar), Florida (10.Januar), Alabama (11.Januar), Georgia (19.Januar), Louisiana (26.Januar) und das gerade erst anerkannte Texas (1.
Februar). Sie gründeten im Februar 1861 in Montgomery, Alabama die "Konföderierten Staaten von Amerika" (CSA), deren Verfassung teile der US-Konstitution enthielt, aber die Sklaverei beschützten, lediglich ein Import von Sklaven wurde untersagt, außerdem wählten sie Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten. Die Union hatte schon zahlreiche militärische Stützpunkte im Süden geräumt und wollte auch das im Hafenbecken von Charlestown gelegene Fort Summer räumen, doch am 12.4.1861 nahmen Küstenbatterien des Staates South Carolina das Fort unter Beschuss. Dieser Gewaltakt wurde im Norden als tiefe Kränkung empfunden und so berief Präsident Lincoln Freiwillige zu den Waffen, welche die Rebellion gewaltsam beenden sollten.
Daraufhin mussten sich die Grenzstaaten entscheiden, auf welcher Seite sie kämpfen wollten. Virginia, Arkansas, Tennesee und North Carolina zogen auf Seiten der Konföderierten in den Krieg, Maryland, Kentucky, Delaware und Missouri wären ebenfalls von der Union abgefallen, wurden aber unter Waffengewalt daran gehindert. Kansas schloss sich hingegen der Union an. Der ideologische Konflikt war zu einem Krieg geworden. Die US-Armeen nannten sich "Yankees" und die der CSA "Reds". Die Yankees hatten die besseren Voraussetzungen für den Krieg, wie eine bessere Infrastruktur, sie konnten Einheiten schneller transportieren und durch die starke Wirtschaft waren sie finanziell abgesichert.
Außerdem kontrollierten sie die US-Navy, hatten die doppelte Bevölkerung und waren fähig Waffen selber zu produzieren. Die Reds waren auf den Export ihrer Güter (Baumwolle und Tabak) angewiesen, deshalb konzentrierten sich die Yankees auf die Unterbindung der Überseebeziehungen der Reds. Diese hingegen wollten so schnell wie möglich Washington besetzten um Druck ausüben zu können. Von der Navy wurden alle wichtigen Häfen eingenommen. Am 1.Januar.
1863 unterschrieb Lincoln die Emanzipations-Proklamation, welche die Freiheit aller Sklaven in den Konföderierten Staaten erklärte, und somit dem Krieg einen neuen Charakter, die Unionsarmee wurde zur Befreiungsarmee. Entscheidend war die Schlacht bei Gettysburg (1.Juli.1863). Es kämpften 90000 Yankees gegen 75000 Reds. Trotz der Niederlage der Reds dauerte der Krieg noch ein Jahr, da die Konföderierten zu keinem Frieden einwilligten.
Die Yankees führten in diesem Jahr einen Vernichtungsfeldzug gegen den Süden. Die CSA kapitulierte am 9.April.1865 in Virginia. Die Folgen des Sezessionskriegs für den Süden waren verheerend. Die größten Städte lagen in Schutt und Asche.
In diesem Krieg starben mehr Amerikaner, als in den beiden Weltkriegen zusammen. Aus der Sicht Lincolns bestand das dringlichste Problem bei Kriegsende im Modus der Wiedereingliederung der abtrünnigen Staaten in der Union. Die Teilung wollte Lincoln möglichst schnell aufheben und schon 1863 legte er seinen Rekonstruktionsentwurf vor. Die Regierung tagte über das sog. Wade-Davis-Gesetz, welches als Kern die Einführung des Wahlrechts für ehemalige Sklaven hatte. Die Staaten wurden erst in die Union auf genommen, wenn mehr als 50% der Bevölkerung den Loyalitätseid ablegten.
Im März 1865 gründete der Kongress ein Amt für Sklavenfragen (Bureau of Freedmen, Refugees and Abandoned Lands), das den Schwarzen m Süden nicht nur Essen und Kleidung, sondern auch Beistand bei der Suche nach Arbeit und Wohnungen anbot. Herrenloses Eigentum wurde vom Amt beschlagnahmt und an Schwarze verteilt. Zwischen 1869 und 1901 wurden 20 Schwarze in das Repräsentantenhaus gewählt. Kurz nachdem das Wade-Davis-Gesetz vom Kongress mit einem Veto beschieden wurde, fiel Lincoln einem Attentat zum Opfer. Am Abend des 14.April.
1865 wohnten Lincoln und seine Frau einer Vorstellung im Washingtoner Ford's Theater bei. Gegen Ende des Stücks stürzte John Wilkes Booth, ein fanatischer Südstaatensympathisant, in die Loge des Präsidenten und schoss Lincoln in den Hinterkopf. Nachfolger Lincolns wurde sein Vizepräsident Andrew Johnson (R). Dieser hatte die Aufgabe eine neue Regierung zu bilden. Der Verfassung wurde ein 14.Zusatz beigefügt, der den schwarzen das Wahlrecht und die Staatsbürgerschaft garantierte und gegen alle Funktionäre der Konföderation ein Verbot politischer Betätigung verhängte.
1868 wurden Arkansas, North und South Carolina, Louisiana, Alabama, Georgia und Florida rekonstruiert und als Bundesstaaten bestätigt. Tennessee hatte schon vorher alle Kriterien erfüllt. Virginia, Texas (1869) und Mississippi (1870) zogen nach. 1869 verabschiedete der Kongress den 15.Verfassungszusatz, der allen Bundesstaaten ausdrücklich verbot, einem Bürger das Wahlrecht zu verweigern, aufgrund seiner Rasse, seiner Hautfarbe oder vormaliger Leibeigenschaft. 1868 stellte sich Ulysses S.
Grant der Republikaner dem Wahlkampf um die Präsidentschaft. Seine zweite Amtsperiode war von Korruptionsskandalen geprägt, wie z.b. währen des Wahlkampfes von 1872 wo öffentliche Gelder, von der Tarnorganisation der Union-Pacific-Eisenbahngesellschaft: Crédit Mobilier für den Bau der transkontinentalen Eisenbahn, abgeschöpft wurden. Die nächste Präsidentschaftswahl wurde vom Kongress im Kompromiss von 1877 Rutherford B. Hayes (R) zugesprochen, nach einem langwierigen Wahlkampf, da es Unstimmigkeiten bei der Zählung der Stimmen gab.
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