Die herausragende Bedeutung Songtsen Gampo (620-649), Namri Songtsens Sohn, beruht auf der Einführung des Buddhismus in einem bis dahin der schamanistischen Bon-Religion ergebenen Land sowie der Ausdehnung seines Herrschaftsgebietes weit nach Norden und über Nepal hinaus. Er ebnete seinen Nachfolgern den Weg für eine zweihundertjährige Großmachtpolitik.
Songtsen Gampo war der erste Herrscher Tibets, über den schriftliche Aufzeichnungen vorhanden sind. Er war es, der das Schriftsystem für die tibetische Sprache einführte.
Während seiner Herrschaft nahm er wichtige Handelsbeziehungen mit China, Indien, und Nepal auf. Als die Grenzen des Königreichs ausgedehnt wurden, waren Chinesen und Nepalesen bemüht, diese imperialistischen Ambitionen zu unterbinden und schlossen zu diesem Zweck Bündnisse, die durch eine Heirat besiegelt wurden. China entsandte eine Prinzessin, und aus Nepal gesellte sich eine zweite Prinzessin hinzu. Der König von Tibet, der sich zuvor schon mit einer tibetischen Frau vermählte, war nun mit drei verschiedenen Frauen verheiratet. Die Frauen aus den fremden Ländern brachten auch eine neue Religion nach Tibet - den Buddhismus. Im Jahr 779 n. Chr. wurde die Religion zum Staatsglauben erklärt. Vor dieser Zeit waren die Tibeter Anhänger verschiedener Naturreligionen, die alle versuchten, Menschen auf der Erde mit dem Himmel in Einklang zu bringen.
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