22.10.
Präsident Kennedy informiert die Öffentlichkeit über die Vorgänge und bezeichnet die Quarantäne als erste Maßnahme.
23.10.
Die im Bau befindlichen Abschussrampen auf Kuba werden erst jetzt getarnt.
In den USA herrschte Ausverkauf in den Geschäften, im Fernsehn lief "Zivilschutz" als Lehrfilm.
24.10.
Um 10.00 Uhr tritt die Blockade in Kraft, einen Kreis mit einem Radius von 800 Seemeilen um Kuba bildend. Dieser Radius wurde aber schnell auf 500 sm verringert, um den sowjetischen Schiffen Zeit zu geben, sich Instruktionen einholen zu können. Die 20 Schiffe, die der Quarantänezone am nächsten waren, halten oder wenden um 10.32 Uhr.
Zweimal täglich werden von der USAF Tiefflüge über Kuba geflogen.
25.10.
Die Arbeiten an den Raketenanlagen und den IL-28 Bombern werden in außerordentlichem Tempo bei Tag und Nacht fortgesetzt.
Konferenz mit UdSSR Botschafter, der von nichts weis was auf Kuba vorgeht.
26.10.
Ein erstes (nicht-sowjetisches) Schiff wird gestoppt und durchsucht, darf aber später weiterfahren, da es ausschließlich nicht-militärische Güter geladen hat.
Chruschtschow richtet eine Nachricht direkt an Präsident Kennedy, in dem er Verhandlungen über den Status-quo vorschlägt. 12 Stunden später schreibt er eine weitere Botschaft, in der er den Rückzug der sowjetischen Offensivwaffen von Kuba und eine Nichtangriffsgarantie gegen die Türkei im Tausch gegen den Rückzug amerikanischer Jupiter-Raketen aus der Türkei und eine Nichtangriffsgarantie gegen Kuba vorschlägt.
27.10.
Präsident Kennedy antwortet nur auf Chruschtschows erstes Schreiben und nennt den Abzug der Angriffswaffen als Bedingung für die Aufhebung der Blockade.
Justizminister Kennedy äußert dem sowjetischen Botschafter in Washington, Anatoli Dobrynin, mit dem er während der gesamten Krise über in Kontakt stand, gegenüber die Besorgnis des Präsidenten in Bezug auf die Entwicklung der Dinge und droht mit Angriffen auf die Raketenbasen, wenn diese weitergebaut werden sollten.
Außerdem wird eine U-2 über Kuba abgeschossen; für diesen Zwischenfall übernimmt Castro die Verantwortung.
28.10.
Am letzten Tag der eigentlichen Kubakrise wird ein Abzug der sowjetischen Offensivwaffen unter UNO-Aufsicht vereinbart, der auch sofort beginnt.
4. Wie bewertest du dieses Ereignis?
Die Kuba-Krise sollte zu einem Wendepunkt in den sowjetischen-amerikanischen Beziehungen werden. Von da an schien zwischen den Supermächten ein stillschweigendes Agreement zu herrschen, sich nicht mehr unmittelbar in die Machtpolitik der anderen einzumischen. So hielten z.B. die USA still beim sowjetischen Einmarsch 1968 in Tschechoslowakei, und sie beließen es auch 1980 beim sowjetischen Einmarsch in Afghanistan bei leeren Protestgesten. Andererseits hielt sich auch die Sowjetunion während der Eskalation des Vietnam-Krieges bedeckt, wo bei sie vielleicht hätten helfen können um schlimmeres zu verhindern.
Ich finde das der oft zu jung und unerfahrende Präsident, ein großes Gespür für die Situation erwies. Zum Beispiel, die erste bedeutende Entscheidung, die getroffen werden musste, war gleichzeitig eine Grundlage für das friedliche Ende der Kuba-Krise. Kennedy entschied sich zugunsten einer Seeblockade, nicht wie zuerst die meisten der EX-COMM - Mitglieder für einen Luftangriff gegen militärische Ziele auf Kuba. Die gewählte Seeblockade war ein Druckmittel, dass je nach Bedarf verschärft werden konnte - bis zur totalen Isolation Kubas. Ein Luftangriff wäre weder eine gute Erwiderung gleich zu Anfang der Krise gewesen, noch hätte er alle Raketen vernichten können. Dazu wäre eine Invasion notwendig gewesen und diese hätte viele Opfer gefordert. Daher wurde ich sagen das es eine persönlicher Erfolg war für den Präsidenten.
|