In der Zeit nach 1945 genügte es den Argentinier nicht mehr, traditionell alljährlich gegen die Anwesenheit der Engländer auf dem Archipel zu protestieren, sondern sie versuchten die lateinamerikanischen Schwesternrepubliken und die UNO für ihre Anliegen zu mobilisieren. Schliesslich mischte sich die UNO in die Angelegenheit ein und erliess die Resolution Nr.2065, die besagte, Argentinien und England sollten das Problem unter Berücksichtigung der Interesse der Einwohner der Inseln verhandeln. Wäre nur die Meinung der Eingeborenen berücksichtigt worden, so hätte es gar keine Verhandlungen gebraucht, denn die Falkländer, die sich selber als Kelper bezeichnen, wollten stehst zu mehr als 95% zu England gehören.
Inzwischen hatten die Argentinier bei mehreren Gelegenheiten feststellen müssen, das sie auf den Falkland-Inseln keineswegs als "Befreier vom brutalen Kolonialismus" willkommen waren. Als zum Beispiel zwanzig jung, rechtsextreme Argentinier ein Flugzeug entführten und zur Landung bei Port Stanley zwangen, merkten sie erst im letzten Moment, dass es auf der Insel überhaupt keinen Flugplatz gab. Sie wurden von den Falkländer kühl empfangen und umgehend nach Argentinien abgeschoben. Gleich erging es den Argentinier, welche anlässlich eines Besuches von einem britischen Staatsministers, Flugblätter, in schlechtem Englisch abgefasst, abwerfen wollten. Dabei kam es zu einer Bruchlandung. Solche Unternehmen standen den Verhandlungen auf politischem Niveau eher im Wege. 1971 kamen die beiden Parteien in Buenos Aires überein, die gespannt Situation zu entschärfen, und es wurden Abkommen über die Regelung des Postdienstes, der Luft- und Seeverbindungen zwischen den beiden Ländern, und die Benützung argentinischer Spitäler und Schulen unterzeichnet. Die wohl wichtigste praktische Massnahme bestand darin, einen Flughafen bei Port Stanley zu errichten, welcher von den Briten finanziert und von den Argentiniern gebaut wurde. Es wurden weitere Verträge geschlossen, und es machte den Anschein, dass sich das Verhältnis zwischen den beiden Staaten verbesserte. Lord Shackleton erstellte 1978 eine Studie über die wirtschaftlichen Probleme der Falkland-Inseln, die die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit mit Argentinien unterstrich. Seltsamerweise empfanden die Argentinier dies als eine Provokation, ja sogar ein argentinische Kriegsschiff bedrohte das britische Forschungsschiff Shackleton im irrigen Glauben, der besagt Lord befände sich darauf. Weiter Verhandlungen zerliefen im Sand, weil die Argentinier nicht bereit waren, Kompromisse einzugehen. Die Verhandlungen wurden im April 1980 erneut aufgenommen und im Februar 1981 unter Beiziehung zweier Falkländer fortgeführt. Im Februar 1982 fanden erneut Besprechungen in New York statt, und ein am 1.März gemeinsam veröffentlichtes Communiqué sprach von "herzlichen und positiven Gesprächen" und der Absicht beider Parteien, eine befriedigende Lösung des Konfliktes zu finden. Tatsächlich hatte die regierende Junta längst schon den Entschluss gefasst, die Falkland-Inseln mit Gewalt in Besitz zu nehmen.
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