- im Zuge der Pariser Friedenskonferenz auf Initiative des US- Präsidenten Wilson entstanden
- Grundlage des Staatenbundes war Satzung vom 28.04.1919
Ziele des Staatenbundes:
1. Sicherung des Weltfriedens
2. wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit der Staaten
1919 - 45 Mitgliedsstaaten
- später Aufnahme anderer z. B. Österreich 1920, 1926 Dtl. bis 1933 - binden an internationale Pflichten, 1934 Sowjetunion (Zeichen der Anerkennung der Macht)
Aufbau des Völkerbundes
Ständiger Sitz: Genf (bis 1946 immer aktiv)
- Die Generalversammlung wählt der Völkerbundsrat (4 - 6 ständige und weitere 9 nicht ständige Mitglieder) unter einem Generalsekretär
Mittel der Durchsetzung von Beschlüssen
- Verhängung gestaffelter Sanktionen (wirtschaftlich, politisch, Androhung und Realisierung militärischer Sanktionen, Ausschluß aus dem Völkerbund)
Politischer Erfolge des Völkerbundes
- Bewältigung internationaler Verwaltungsaufgaben z.B. Saarland, Danzig, Mandatsgebiete des ehemaligen Osmanischen Reiches
- gute Beziehungen - keine Konflikte
- erfolgreiche Vermittlung im Krieg zwischen Paraguay und Bolivien 1932 - 1935 und bei Grenzstreitigkeiten zwischen Peru und Kolumbien
- in den 20 Jahren sinkt die Autorität des Völkerbundes da er aufgrund der versöhnlichen Haltung seiner Mitgliedsstaaten GB und Frk. Kein Gegengewicht zur faschistischen Staatenachse Deutschland Japan - Italien schaffen konnte
- Japanische Aggression in China 1931/32
- Streitpunkt Mandschurei zwischen Japan und SU
- September 1931: Angriff Japans auf China (skrupellose Behandlung der Zivilbevölkerung, brutaler Terror), Bombardierung chinesischer Städte (weltweiter Empörung über Terror gegen Zivilbevölkerung - ohne Erfolg
1932 schickt Völkerbund Untersuchungskommission - keine Sanktionen, Verurteilungen trotz nachgewiesenem Völkermord - Ausschluß Japans - eindeutige Abweichung
- tadelt nur Verhalten, Versagen der Großmächte
1933 Japan verläßt Völkerbund - nur USA unterstützt China aus Angst vor japanischem Militarismus - Ansporn für Dtl.
Das Versagen des Völkerbundes in den 30er Jahren - Der Abessinienkrieg 1935/36
Oktober 1934: italienischer Einfall in Äthiopien
- Mussulini strebte nach territorialem Gewinn, wollte ein "Römisches Imperium" errichten
- Äthiopien verlangt durch Kaiser Haille Selassi die Verhängung von politischen und wirtschaftlichen Sanktionen durch den Völkerbund (Mitglied)
- Nov. 1935 - Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen das Aggressionsverhalten Italiens
- Sanktionen werden nur halbherzig oder gar nicht erfüllt
- einige Staaten verstoßen offen dagegen (Österreich, Ungarn, GB, Frk.)
04.05.1936: Italien erobert Hauptstadt Addis Abeba - Äthiopien wird annektiert und König Victor Emanuel nimmt Titel "Kaiser von Abessinien" an
- Gegenreaktion des Völkerbundes bleibt aus
6. Juli 1936 Beschluß des Völkerbundes die Sanktionen gegen Italien aufzuheben
"Die Genfer Politik folgte dem Prinzip harmloser Sanktionen ohne wirkliche Schlagkraft" (Churchill)
"Der Völkerbund kann nur wirksam sein, wenn er mit militärischen Kräften einen Aggressor bedroht und abschrecken kann." (Neue Züricher Zeitung 1936)
"Die doppelbödige Politik der französischen und englischen Regierung hatte schwerwiegende Folgen. Die gab den Präzedenzfall ab für das Münchner Abkommen von 1934 und sie ermunterte Hitler dazu den Reaktionärswillen des Völkerbundes gegenüber einer Politik des systematischen Vertragsbruches zu testen."
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