Die Verfassung des römischen Adelsstaates:
Nach Vertreibung des letzten Königs im Jahre 510 v. Chr., ging man an eine Neuordnung des Staates: Rom wurde Republik.
Das Wort leitet sich vom Lateinischen \"res publica\" (Die öffentliche Angelegenheit\" ab. Darunter versteht man die gemeinsamen Interessen des römischen Volkes.
Die Republik beruht auf drei Grundlagen:
Beamtenschaft
(die Administration)
Volksversammlung
Der Senat
Beamtenschaft:
510 traten zwei Beamten an die Spitze des Staates, die Konsolen. Die Amtsdauer betrug ein Jahr. Sie hatten die Aufsicht über die Rechtsprechung und über die Kriegführung. Sie waren unverantwortlich, ein Konsul konnte aber durch Einspruch die Verfügung seines Kollegen wieder aufheben. In der Republik galten die Grundsätze der Annuität und der Kollegialität.
Annuität: Amtszeit dauert nur ein Jahr.
Kollegialität: Ein Amt wird von einem oder mehreren Personen ausgeübt.
Damit wollte man Willkürherrschaft vorbeugen. Die Konsulen hatten das Recht, den Senat und die Volksversammlung einzuberufen. Es gab äußere Anzeichen für ihre Macht. Sie trugen eine purpurgesäumte Toga. Bei feierlichen Anlässen schritten ihnen 12 Amtsdiener (Liktoren) nach, mit dem Zeichen der höchsten staatlichen Macht. (siehe Buch S. 39. Es waren dies Beil und Rutenbündel (Fasces).
In Krisenzeiten (besonders im Krieg) konnte ein Diktator berufen werden, der höchstens 6 Monate im Amt war. Er verfügte über eine uneingeschränkte Befehlskraft und es gab für ihn keine Rechenschaftspflicht.
Mit dem Anwachsen des römischen Reiches wurden auch die Aufgaben größer und es mußten daher neue Ämter geschaffen werden. Ab 367 gibt es das Amt des Prätors. Er war zunächst der 3. Kollege der Konsulen und zuständig für die Rechtsprechung unter römischen Bürgern. (PRÄTOR URBANUS) Ab dem 3. Jahrhundert gibt es den Prätor peregrinus. Der Zensor. Dieses Amt konnte von ehemaligen Konsulen bekleidet werden. Die Amtsdauer betrug 18 Monate. (2 Zensoren). Der Zensor hatte die Aufgabe das Geld der Bürger zu schätzen, als Grundlage für die Besteuerung und hatte auch die Sittenaufsicht unter sich. Die Quästoren verwalteten die Staatskasse.
Die Ädilen übten die Polizeigewalt, sie hatten die Aufsicht über öffentliche Feste, Märkte und Spiele.
Aus der Königszeit wurde der Senat übertragen, er bestand aus 300 Mitgliedern. In dieser Einrichtung waren die Adelsgeschlechter (Patrizier) und die ehem. Konsulen vertreten. Die Hauptaufgabe des Senats war die Konsulen zu beraten. Diese Ratschläge wurden später zu bindenden Befehlen. Der Senat war somit die eigentliche Regierung. Der Senat hatte überdies die Aufgabe, Verträge mit anderen Ländern zu schließen. Die Beschlüsse der Volksversammlung hatten nur dann Gültigkeit, wenn der Senat sie bestätigte. Die Volksversammlung entsprach dem Heeresaufgebot des römischen Volkes. Sie war in Hundertschaften gegliedert (Zenturien) man spricht daher auch von Zenturiatskommizien. Abgestimmt wurde nicht nach Köpfen sondern nach Zenturien. Hierbei hatten die Patrizier das Übergewicht. Sie stellten 18 Reiterzenturien und 80 Zenturien schwerbewaffnet zur Verfügung.
Die Leute mit geringerem Besitz stellten 95 Zenturien leichtbewaffnet zur Verfügung. Die Reichen brachten mehr Geld auf für den Staat also hatten sie auch mehr Rechte. Der Staat stellte keine Waffen zur Verfügung.
Aufgaben der Volksversammlung:
Beschluß der Gesetze
Wahl der obersten Beamten
Entscheidung über Krieg und Frieden
Der Ständekampf:
Die römische Bevölkerung zerfiel in zwei Stände:
Patrizier
Plebejer
Die Patrizier waren diejenigen die einem großen Geschlecht angehörten. Nur sie trugen Familiennamen. Die Plebejer stellten die große Masse des römischen Volkes, ohne Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie dar. Die politische Macht lag bei den Patriziern.
Ihnen war der Sitz im Senat und der Sitz zu den Ämtern zugeteilt worden
Nur sie konnten Priester werden.
Die Plebejer hatten keine politischen Rechte wohl aber staatliche Pflichten. Sie mußten Kriegsdienst leisten und Steuern zahlen. Nach der sagenhafte Überlieferung begann der Ständekampf damit, das die Plebejer Rom verließen um auf dem heiligen Berg Aventin eine neue Stadt gründen wollten. Die Patrizier machten nun Zugeständnisse und veranlaßten die Bürger zur Rückkehr. Es wurde jetzt eine neue Volksversammlung geschaffen, in der die Plebejer das Übergewicht hatten. Sie war in Stadtviertel gegliedert (Tribus). Man spricht daher von den Tributkommitien. Hier wurden die Vertreter der Plebejer gewählt. Die Volkstribunen hatten das Recht einzuschreiten, wenn ein Bürger verhaftet und bestraft werden sollte, und sie konnten im Senat ein Veto einlegen (Einspruch). Damit konnten alle Beschlüsse aufgehoben werden. Für Sie galt die Sakrosankt (unverletzlich). Damit sollten sie gegen die Opposition geschützt werden.
Einen weiteren Erfolg erzielten die Plebejer als um 450 v. Chr. das 12 Tafelgesetz geschaffen wurde. Es wurde damals das geltende Gewohnheitsrecht aufgezeichnet womit die Rechtssicherheit erhöht wurde. Hier konnte jeder das geltende Recht nachlesen. Sie wurden damit gegen die Willkür der Beamten geschützt. Die konnten jetzt nicht mehr nach ihrem eigenen Gutdünken handeln.
In der Folge wurde der Ständekampf durch die äußere Bedrohung Rom´s bedroht. 387 v. Chr. ist eine Schar keltischer Krieger aus der Poebene kommend nach Mittelitalien vorgedrungen. die Römer erlitten eine schwere Niederlagen nachdem sie die Allia überschritten hatten. Rom wurde eingenommen und nur die Burg auf dem Kapitol hielt dem angriff stand (Kapitolinische Gänse). Nach 7 Monaten konnte der Auszug der Kelten mit Gold bezahlt werden. Ausspruch des römischen Heerführers (Vae victis Wehe den Besiegten\") Nach dieser Katastrophe mußte man daran gehen Rom wieder aufzubauen, die Stadt wurde überdies mit einer Mauer geschützt. Dadurch wurden die wirtschschaftlichen Kräfte auf das äußerste gespannt. Man mußte den Plebejern entgegenkommen, die die Mauer bauten. Die Neuregelung wurde durch das Licinisch sextische Gesetz durchgenommen
Es wurde festgelegt daß kein Besitzer von neueroberten Land mehr als 500 Joch Land besitzen durfte. Die Plebejer wurden wirtschaftlich unterstützt. der Großteil ihrer Schulden wurde erlassen.
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