1. Ritterliche Tugenden - Ehre - Treue - Tapferkeit - Arme u.
Schwache verteidigen - Wahrheit sprechen - dem Herren ergeben
- Herren schützen - Treue nicht brechen und nicht meineidig werden
- zum Wohl des Staats kämpfen - Glaubensfeinde und Ketzer bekämpfen
Grundsätzliche Ablehnung des Rittertums durch die Kirche Ausnahmen:
+ Dienst für Christentum + Feldzug gegen Heiden + Schutz von Witwen
und Waisen + Schutz der Kirche Papst: Kreuzzüge (1.: 1096-1099)
Ziel: Befreiung und Schutz Jerusalems u. des Heiligen Landes insgesamt:
7 Kreuzzüge (bis 1291) Ritterliches Ideal während der Kreuzzüge
wird erhöht Motive für Kreuzzüge: + religiöse Begeistrung + Streben
nach weltl. Ehre + Abenteuerlust + Hoffnung nach Beute od.
Lehen 2. Sinn des Minnedienstes Def.:
öffentliche Verehrung des Ritters einer Frau ("frouwe") höheren
Standes (oft verheiratet) Sinn: Vervollkommung des Ritters durch
Verherung der Herrin Forderung: +Umgangsformen ("Courtoisie"=ritterlich-höfisches
Benehmen) + maßvolles Verhalten + Respekt vor Frauen, + Gnade
/ gerechtes Behandeln von besiegten Gegnern + Anstand, Einsicht
Ziel des Minnedienstes: nicht: erobern / besitzen der frouwe,
sondern: + leidenschaftliche Verehrung für ein Idealbild der Frau
+ für immer unerreichbar + Seele wird gereiningt durch Leid, Verzicht
+ vergeistigte und hoffnungslose Liebe Mittel: DIENEN: alle guten
u. heldenhaften Taten nur für die Frau Lohn: zarte Aufmerksamkeiten,
Bewunderung, vielleicht Zuneigung, also: ! Liebe, aber ohne körperlicher
Hingabe (Bsp: Vor Turnieren: Liebespfand, z.b. Seidentuch, das
dannach gegen einen Kuß eingetauscht wird) Minnedienst ist der
Ursprung für besondere Frauenverehrung, mit einer Mischung aus:
+ leidenschaftl.
Sehnsucht + menschl. Verehrung + Hochachtung
+ Bereitschaft zum Verzicht. Sie kommt so nur im christlichen
Abendland vor. 3. Höfische Dichtung neu: Minnelyrik, höfische
Epik öffentliche Vorträge durch wandernde Dichter oder Adel (alle
Adlesschichten) beinhaltet jetzt nicht nur Latein, sondern auch
französische Elemente Bekanntesten Vertreter der Literatur: +Hartmann
von Aue +Wolfram von Eschenbach +Gottfried von Straßburg +Heinrich
von Beldeke von Minnesang: Walther von der Vogelweide erstmals
sind die Künstler nicht mehr anonym, aber trotzdem angewiesen
auf ihren Fürsten Dichtung entspricht nicht der Realität später,
gegen Ende des Rittertums: Entwicklung zu nachhöfischen Dichtung:
schildert bewußt die Lebenswirklichkeit 4. Das Turnier Bis weit
ins 14.
JH kein ausgewählter Zweikampf mit abgegrenzten
Platz gleich eher einem "Getümmel" - zwei Mannschaften mit ihren
eigenen Farben und eigenem Anführer - Wertlegung auf das Dazugehören
der besten und stärksten Truppe, um bei den Damen ins Gerede zu
kommen - Zusammensetzung: rein zufällig, Einheit äußert sich durch
Kampfruf od. bemalte Schilder - dadurch ungemeiner Beitrag zur
HERALDIK, = Wappenkunde Zweck: Identifizierung. (Wappen der Stadt
Kempten im Allgäu: senkrecht geteilter Schild, das rechte, schwarze
Feld zeigt halbem, goldenen Adler mit ausgebreitetem Flügel, linkes
silbernes Feld zeigt auf einem dreihügeligen grünen Grund einen
roten Turm mit geöffnetem Tor, drei Zinnen und zwei Schießscharten)
- Zusammenhalt eines Haufens durch gute Bezahlung garantiert -
Mitglieder werden also "angeheuert" - am Vorabend: Treffen der
Gruppen zum trinken, Würfelspiel, Verhandlung mit Saumseligen,
Verbindungen werden geknüpft, Diskussion über taktische Vorgehen
- manschmal: novillada = zum Spaß organisierte Begegnund der Jüngsten
- im Morgengrauen: Anlegen der Rüstung hinter dem recès = schrankenartige
Palisade, die auch Zuflucht während des Kampfes bieten kann -
Versammlung und Gruppierung der Mannschaften zu Schlachthaufen
und ordnen sich den Lagern zu - nur grob abgestecktes Gebiet,
beinhaltet auch Wälder, Wiesen, Dörfer - wird mêlée (frz.:Handgemenge)
oder Buhurt genannt - Art Kriegsspiel, Regel: nur stumpfe Waffen,
man versucht, den Gegner nicht zu töten, sondern vom Pferd zu
stoßen; wurde oft mißachtet - Einsatz von Fußknechten mit Spießen
und Bögen, aber Ritter im Mittelpunkt - Schulter an Schulter,
unzertrennliche Gruppen, "conroi" genannt - Ziel der Gruppen,
die Klumpen aufzulösen und auseinanderzutreiben - SIEGER: diejenigen,
die warten können, Zusammenhalt bewahren, ausharren bis die anderen
erschöpft, benebelt, zerstreut sind, um sich dann auf sie zu stürzen
und in die Flucht zu treiben \" Ende des Turniers - LUKRATIV:
besiegte Ritter mußten Pferd und Rüstung überlassen, Lösegeld
zahlen - gab Schwerverletze, Tote, sogar mehr Opfer als im Krieg
(Zertrampeln durch Pferdehufe, Genickbrechen beim Fall vom Pferd)
Bsp: 1240 in Köln auf Buhurt: 60 Ritter ums Leben - Möglichkeit,
schnell zu Ruhm, Ehre und Geld zu kommen (Verkauf von Erbeuteten
Rüstungen, Pferden) viele Ritter zogen nur wegen Buhurts durchs
Land - Entwicklung von Turnierprofis / Spezialisten; einer der
berühmtesten: William Marshall: in zwei Jahren 103 Ritter gefangen
! beträchtliches Vermögen - KIRCHLICHE STRAFEN: Papst Innozenz
II, auf 2. Konzil von Clemont 1130: Wer bei Turnier zu Tode kam,
wird nicht in geweihter Erde begraben und kein christliches Begräbnis
- aber: keine Einschüchterung, kirchliche Strafen immer Härter:
Auf einem Turnier gefallender Ritter verliert auf ewig seine Seligkeit
- 1316 hebt Papst Johannes XXII (22.) das Turnierverbot auf -
13 JH.
: weitere Turnierform: TJOST: erstmals
nur 2 Ritter gegeneinander: Lanzenstechen (1. Runde) Lanzen am
Schild zerschmettern und Gegner aus Sattel henen, nach dreimaligem
Zerbrechen oder Sturz aus Sattel: 2. Runde am Boden mit stumpfen
Schwertern. Schiedsrichter verteilen Punkte für faire und gut
geführte Schläge, Sorgen um Einhaltung der Regeln. Verlierer mußte
Pferd + Rüstung überlassen und Lösegeld zahlen - TJOST setzt sich
immer mehr gegenüber dem mêlée durch, da Ritter besser ihr Können
und Geschick im Umgang mit Waffen unter Beweis stellen können
- Mittelding zwischen BUHURT u. TJOST: TURNEI: zwei kleinere Gruppen
Ritter treten im Lazenstechen gegeneinander an.
Die Seite, die die meisten Gegner vom
Pferd wirft, hat gewonnen. - INSGESAMT: Volksfestcharakter (Rufe,
Geschrei und Beifall) - Ende mit Siegerehrung nach kurzer ruhe-
und Erholungspause - dann: festliches GELAGE - VORTEILE FÜR HOCHADEL:
Körper und Geist halten sich für kommende Schlachten oder Kriege
in Form
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