Ludwig XI. (« 1461-83) gelangte 1475 zu einer endgültigen Friedensregelung mit England. Beim Tode des Burgunders Karls des Kühnen (1477) wurden die frz. Lehen eingezogen. Mit der 1492 einsetzenden Erwerbspolitik (Neapel) Karls VIII. (« 1483-98) beteiligte sich F. an den europ. Machtkämpfen in Italien. Ludwig XII. (« 1498-1515) eroberte 1499 das Hzgt. Mailand; sein Nachfolger Franz I. (« 1515-47) bewarb sich 1519 vergeblich um die dt. Krone; in insgesamt 5 Kriegen gegen die span.- habsburg. Übermacht Kaiser Karls V. konnten er und Heinrich II. (« 1547-59) nur den Besitzstand F. wahren. Nach 1540 gewann der Kalvinismus in F. zunehmend an Einfluß. An der Spitze der Reformierten oder Hugenotten standen Mgl. des Hauses Bourbon (Condé). Die kath. Partei wurde von Angehörigen der Familie Guise geleitet. Der blutige Überfall auf die Hugenotten im März 1562 löste die religiösen Bürgerkriege aus. Zwar zeigte sich Karl IX. (« 1560-74) bereit, sich dem Führer der Hugenotten, G. de Coligny, anzuschließen, das Blutbad der Bartholomäusnacht (Nacht zum 24. 8.) 1572 machte diese Absicht jedoch zunichte; die folgenden 8 Hugenottenkriege dauerten bis 1598.
Aufstieg im Zeichen des Absolutismus (1589 bis 1715): Nach der Ermordung Heinrichs III. (« 1574 bis 1589), des letzten Valois, kam mit Heinrich IV. (« 1589-1610) das Haus Bourbon (1589-1792) auf den frz. Thron. Die religiösen Gegensätze in F. wurden mit dem Edikt von Nantes (1598) überbrückt, das den Hugenotten Sonderrechte gewährte. Der unter Heinrich IV. begonnene absolutist. Ausbau der Königsmacht wurde 1624 von Kardinal Richelieu als leitendem Min. Ludwigs XIII. (« 1610-43) fortgeführt; die polit. Sonderstellung der Hugenotten wurde 1628 beseitigt. Richelieus Nachfolger unter Ludwig XIV. (« 1643-1715), Kardinal Mazarin (1643-61), gewann im Westfäl. Frieden 1648 für F. die habsburg. Gebiete im Elsaß, im Pyrenäenfrieden 1659 Roussillon und Artois von Spanien. Nach Mazarins Tod führte Ludwig XIV. die absolute Monarchie zur Vollendung. Sein zunächst einflußreichster Min. Colbert (1661 bis 1672) mobilisierte nach den Maximen des Merkantilismus die Finanz- und Wirtschaftspolitik und förderte u. a. den Ausbau des Kolonialreiches in Kanada, Louisiana und Westindien. Im Kampf um die europ. Hegemonie führte Ludwig XIV., der >Sonnenkönig<, in Erweiterung der frz. N- und O-Grenzen Eroberungskriege, doch zerbrachen im Span. Erbfolgekrieg (1701-14) frz. Vormachtstellung und Hegemonieanspruch in Europa; das Gleichgewicht der Mächte mußte anerkannt werden. Porträts: Richelieu, Armand Jean du Plessis Bild, Ludwig XIV. Bild.
Niedergang der absoluten Monarchie (1715 bis 1789): Unter Ludwig XV. (« 1715-74) erlitt F. im Österr. Erbfolgekrieg und im Siebenjährigen Krieg (1756-63) gegen Preußen schwere Niederlagen. Im Frieden von Paris (1763) mußte es seine Besitzungen in Kanada an Großbrit. abtreten. Die Staatsschulden wuchsen bis zum Tode Ludwigs XV. auf 4 Mio. Livres an. Halbherzige bzw. unzureichende Reformen Ludwigs XVI. (« 1774-92) und seiner Min. scheiterten am Widerstand der Privilegierten. Mit der Berufung der Generalstände 1789 erhoffte man sich die letzte Möglichkeit, den unauflösbaren Gegensatz zw. absolutistisch-feudalist. Staat und bürgerl. Gesellschaft durch grundlegende Reformen zu beheben.
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