Seit Beginn der Neuzeit, die mit der Entdeckung Amerikas begann bildeten die Europäischen Großmächte Kolonien. Besonders in Afrika wurde viel Land in Besitz genommen. Das Mutterland schlug immer Profit von der Kolonie. Es entnahm ihr wertvolle Rohstoffe, die zum Handel mit anderen Länder dienten. Außerdem boomte zu dieser Zeit der Handel mit Menschen, überwiegend schwarze Menschen wurden als Sklaven verkauft. Man nannte den Handel zwischen Europa, Afrika und Amerika den Dreieckshandel.
Im 19. Jahrhundert hatten die Mutterländer selbst einen hohen Bedarf an Rohstoffen, die sie aus den Kolonien entnahmen. Die farbige einheimische Bevölkerung mussten als Sklaven auf Plantagen und Bergwerken für die Weißen arbeiten. Nun stellt sich die Frage, was rechtfertigt die Diskriminierung und Entwürdigung dieser Menschen seit Beginn des Imperialismus. Genau die Legitimierung dieses Unrechts haben sich rassistische Überlegungen zur Aufgabe gemacht. Der Begriff Rasse wurde erstmals gegen Ende des 17.
Jahrhunderts verwendet. Damals wurde er nur zur Unterscheidung der Menschen verwendet, beinhaltete aber keinerlei Hierachisierung. Erst im 18. Jahrhundert wurden den einzelnen Rassen, welche nach Hautfarbe in Schwarze, Rote, Gelbe und Weiße eingeteilt, Eigenschaften zugewiesen. Die Farbigen wurden als primitive Kultur eingestuft, die den Weißen an geistiger Kapazität unterlegen waren. Es gab mehrere Theorien, die diese Tatsache erklären sollte.
Die Anthropologen stützten sich auf körperliche Unterschiede zwischen schwarzen und weißen Menschen, sie verglichen Schädelform, Maß des Gesichtswinkels, Hautfarbe und Haarwuchs miteinander und schlossen darauf auf unterschiedliche charakterliche sowie geistige Eigenschaften. Vertreter der Monogenie (Wissenschaftler, die an die biblische Schöpfungsgeschichte glauben) sehen in der Entstehung von Menschenrassen eine Folge eines Degenerationsprozesses, wobei die Schwarzen am meisten und die Weißen am wenigsten degeneriert sind. Anhänger der Polygenese nahmen an, dass die einzelnen Menschenrassen an verschiedenen Orten der Welt entstanden seien, daher keinen gemeinsamen Ursprung haben und darauffolgend auch nicht zu selben Spezies gehören. Eine unterschiedliche Behandlung sei daher gerechtfertigt. Selbst Darwins Theorie über die Entstehung der Arten wurde dazu mißbraucht um die schlechte Behandlung bezüglich der schwarzen Bevölkerung zu rechtfertigen. Die natürliche Auslese besagt ja, dass jene Individuen einer Art, welche am besten an ihre Umwelt angepasst sind, den Kampf ums Dasein gewinnen, d.
h. sie setzen sich gegenüber einem Feind bzw. einem Konkurrenten durch und können sich somit fortpflanzen. Mit der Zeit entstehen besser an die Umwelt angepasste Lebensformen und die schwächere ursprüngliche Lebensform stirbt aus. Die Rassisten bezeichneten die Schwarzen als Träger minderwertigen Erbguts und daher als nicht so entwickelt wie die Weißen. Es sei daher natürlich, dass die schwächere Kultur beim Vorgang der Kolonisation (= Kampf ums Dasein) von der Stärkeren ausgerottet wird und eigentlich gnädig, dass die Schwarzen für die Zwecke der Weißen arbeiten dürfen.
Mit Darwins Theorie wurden auch andere soziale Ungleichheiten erklärt wie Krankheit und Gesundheit, Armut und Reichtum. Das Übertragen dieser Theorie auf die menschliche Gesellschaft bezeichnet man als Sozialdarwinismus. Darwins Cousin Francis Galton entwickelte den Sozialdarwinismus zur sogenannten Eugenik, der Lehre von der Notwendigkeit der künstlichen Pflege des Erbgutes einer Nation. Francis wissenschaftliche Erkenntnis war, dass die Träger minderwertigen Erbguts sich schneller fortpflanzen als die Träger Höherwertigens. Der Wissenschaftler befürchtete somit eine Rückentwicklung = Degeneration der gesamten Weltbevölkerung. Er schlug folgende Maßnahmen zum Schutz der Menschheit vor: Die Anhebung der Kinderzahl in begabten Familien bei gleichzeitigem unfruchtbar machen von Minderwertigen und Ehebeschränkungen bei geistig Behinderten und körperlich Kranken.
Diese Maßnahmen lassen sich unter dem Begriff Rassenhygiene zusammenfassen, die ja auch wesentlicher Bestandteil des Naziregimes war und schließlich im Völkermord, dem Genozid seinen Höhepunkt fand. Laßt uns nun wieder zur unmenschlichen Haltung gegenüber der schwarzen Bevölkerung zurückkehren, welche sich vor allem in der sogenannten Apartheitspolitik ausdrückte. Das Jahr 1948 wird als das Geburtsjahr der Apartheid in Südafrika bezeichnet und ist durch die Regierungsübernahme der burischen Nationalpartei, deren Utopie es ist ein Südafrika aus lauter weißen Einwohnern zu errichten, die Schwarzen daher aus rassenhygienischen Gründen aus dem Land zu drängen sie höchstens als Arbeitskräfte zu mißbrauchen. Dieses Unterfangen stellt ein gar nicht so einfaches dar und benötigt einer gewissen Entwicklung. Es war nicht möglich die Schwarzen, die ja noch in die Gesamtpopulation integriert waren, einfach abzuschieben man musste sie von der weißen Bevölkerung trennen, diese Trennung drückt sich in verschiedenen Ebenen aus. 1.
Auf der politischen Ebene, es gibt Schwarzenrecht und Weißenrecht, wobei das Wahlrecht nicht im Schwarzenrecht inbegriffen ist. Die 2. Ebene ist die Trennung des Landes in viel weißes und wenig schwarzes Land. Der Bildungsbereich war ebenfalls getrennt, wobei den Farbigen im Gegensatz zu den Weißen schlechte Institutionen zu Verfügung standen. Als 4. Ebene gibt es die öffentliche Apartheid in allen möglichen öffentlichen Bereichen (Sport, Kirche, Hotels, Restaurants, am Strand, in Parks usw.
). Die 6. Ebene der Trennung ist das Verbot des sexuellen Umgangs zwischen Weißen und Farbigen. Natürlich ließen die Schwarzen diese Diskriminierung nicht widerstandslos über sich ergehen. In den 50er Jahren werden Kampagnen zivilen Ungehorsams nach dem Vorbild Gandhis organisiert. Auch der militärische Widerstand kann gesprengt werden.
Das System der Apartheid wurde eigentlich durch Unterdrückung von Widerständen aufrechterhalten. Ein Gesetz zu diesem Zweck war das sogenannte Kommunismusgesetz, welches sich gegen jeden richtete, der ein kommunistisches Ziel vertrat oder förderte. Es wurden daher alle Bewegungen gegen das Regime als \"kommunistisch" abgetan. Das System zerbrach aber unter der Befreiungsbewegung, geführt von Nelson Mandela 1994.
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