- *20. 03. 43 v. Chr. in Sulmo (dem heutigen Sulmona, 120-150 km östlich von Rom, 50 km von der Adria entfernt)
- gehörte durch Geburt dem alten italienischen Landadel an
- literarische Ausbildung bei den besten Rhetoriklehrern Roms
- der ehrgeizige Vater eröffnete ihm den Weg zur Senatorenlaufbahn
- Ovid machte aber keinen Gebrauch davon, er gehörte nur einem nicht näher bekannten Dreimännerkollegium an, war ferner wegen seiner guten juristischen Kenntnisse Mitglied des Centumviralgerichtshofs und Einzelrichter in Zivilsachen
- nach Tod des Vaters (im Alter von 14 Jahren) ging er nach Athen, um seine Ausbildung abzuschließen
- reiste später mit seinem Freund, dem Dichter Aemilus Macer, durch Asien und Sizilien
- mit 23 Jahren Rückzug aus dem öffentlichen Leben, um sich ganz der Dichtkunst zu widmen
- Bekleidung einiger öffentlicher Ämter, bricht seine Ämterlaufbahn aber nach der Quästur ab
- Abkehr von der Politik begründete er mit schwacher Gesundheit und Unfähigkeit zu angestrengter Arbeit
- er verkehrte lieber in Dichterkreisen: Zu seinen prominenten Förderern zählte u.a. auch Messala
- Ovid hatte das Vergnügen, andere bekannte Schriftsteller seiner Zeit, wie Tibul, Properz, Horaz und Vergil, auch persönlich kennenzulernen
- erste öffentliche Vorlesung mit 18 Jahren
- feierte seine ersten großen Erfolge schon in jungen Jahren mit seinen ersten Liebeselegien AMORES (Liebesgedichte, entstanden ab ca. 20 v.Chr.) und HEROIDES (Liebesbriefe von Frauen der griechischen Sage, entstanden ca. 10 v.Chr.)
- wurde nach Tod von Horaz zum bekanntesten Autor Roms
- führte als wohlhabender Erbe ein sorgenfreies, teils exzentrisches Leben
- war insgesamt dreimal verheiratet, seine einzige Tochter stammte aus der zweiten Ehe
- mit 40 Jahren wurden Lehrgedichte über die Liebe, die ARS AMATORIA und REMEDIA AMORIS veröffentlicht (entstanden ca. 1 v. Chr.)
- nach weiteren 10 Jahren erschien Epos METAMORPHOSEN (etwa 250 Verwandlungssagen von der Weltschöpfung bis zu Cäsars Verwandlung in eine Stern, entstanden zwischen 2 und 8 n.Chr.)
- stand in Rom, wo er bis zu seinem 50. Lebensjahr blieb und einige öffentliche Ämter innehatte, in der Gunst zahlreicher Mäzene, zu denen auch Kaiser Augustus gehörte
- wurde 8 n. Chr. durch Kaiser Augustus nach Tomis am Schwarzen Meer (dem heutigen Constanta in Rumänien) ohne Gerichtsverhandlung verbannt und kam nach einer mehr als einjährigen Reise dort an
- als Begründung für das Volk wurden seine Bücher, die die Regierung nun als \\\"jugendschädlich\\\" bezeichnete, verbrannt
- er selbst nannte als Grund die Veröffentlichung seiner ARS AMATORIA, eines Langgedichtes über die Liebe, das dem Kaiser moralisch verwerflich erschienen sei
- wahrscheinlicher ist aber, dass er in der Gunst des Augustus sank, da er vom Treiben der Julia, Tochter des Kaisers Augustus, erfahren hatte, die es im Gegensatz zu ihrem Vater mit den Sitten nicht allzu genau nahm
- obwohl er sein Vermögen behalten durfte, bedeutete diese Relegation für den kultivierten Stadtmenschen hohen Verlust an Lebensqualität
- seine in der Verbannung entstandenen Werke, die FASTI (Festkalender mit Gründungssagen, unvollendet), die TRISTIA (Klagelieder, entstanden von 8-12 n.Chr.) und die EPISTULAE EX PONTO (Briefe vom Schwarzen Meer, entstanden von 13-16 n.Chr.) spiegeln die persönlichen Sorgen und Nöte der letzten Lebensjahre wider
- Ovids Ersuche um Begnadigung blieben erfolglos
- starb um das Jahr 17 n. Chr. als Ehrenbürger der Stadt Tomis im Exil
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