Am 3. Juni 1263 unterzeichnete Ulrich von Kärnten die Schenkung an die Klöster Spital am Phyrn und Kremsmünster und zu seinem Zeuge gehörte Herr Werandus von Drachenberg. Die Begegnung der beiden Ritter war von größter Bedeutung, denn der Drachenberger hatte nur wenig Untertanen.
Der Boden war felsig und es gab wenig zu essen. Doch Ulrich bekräftigte Werandus in seinem Bemühen besondere Früchte auf dieser kargen Wildnis anzubauen und so entstand bald ein reines Leinengebiet.
Der aus Haslach eingewanderte Thomas Schuhmann und sein Bruder begannen hier mit dem Weberhandwerk und es dauerte viele Jahre bis der Ort zu einem florierendem Weberdörfchen wurde. Die Traberger Weber brachten es trotz der großen Nähe Haslachs fertig, ihre Waren im Osten zu verkaufen. Sogar in Ungarn war das Mühlviertler Leinen schon früher zu einem Qualitätsbegriff geworden.
Heute noch führen zwei Großbetriebe das alte Handwerk aus und erhalten den Mühlviertler Webwaren den guten Ruf. Die Ansiedlung scheint in Großtraberg, dem heutigen Pfarrort geschehen zu sein auf dem Platz, auf welchen das sogenannte Priglinger Wirtshaus (heute Gasthaus Kastner) steht, dessen Erbauer sich eine große Fläche angeignet hat.
Die Straße von Oberneukirchen her ging vor Errichten der Pfarre in Großtraberg hinter dem Schmiedhäusl (heute Hauzenberger) und unter dem Haus Großtraberg 17 in den Wald nach Vorderweißenbach. Thomas Schuhmann, der vom ehemaligen Stieglerhaus auf das 1766 von ihm gekauften Priglingerhaus ein Wirtshaus (heute Gasthaus Kastner) gemacht hatte, zog diese Straße zu sich hinauf. Noch früher ist die genannte Straße hinter dem Schenkenfeldnergut zu Großtraberg waldaufwärts gegangen.
Unmittelbar vor der Errichtung der Pfarre gehörte Groß- und Kleintraberg, Mitterbrunnwald früher auch Niederbrunnwald bzw. Unterbrunnwald und
Waldschlag zur Pfarre Oberneukirchen. Obertraberg und Oberbrunnwald zur Pfarre Vorderweißenbach. Ahorn zur Pfarre Helfenberg und Lichtmeßberg zur Pfarre St.Johann am Wimberg.
In Großtraberg bestanden schon vor der Errichtung der Pfarre 8 Häuser.
Die übrigen Häuser wurden erst nach der Errichtung der Pfarre gebaut.
Es war hauptsächlich wegen des weiten Kirchweges in die benachbarten Pfarreien lange der Wunsch der Traberger eine eigene Pfarre zu errichten.
Als einige Jahre vor der Gründung der Pfarre in der hl. Christnacht, Leute die nach Oberneukirchen in die Kirche gehen wollte, bei dem Holzwieshäusl, wo früher der Weg nach Oberneukirchen ging, wegen der dortigen großen Schneeverwehung umkehren mußten.
Danach richtete Thomas Schuhmann zwecks Gründung einer Pfarre ein Bittschreiben an das Kreisamt Freistadt und an die Stadthalterei in Linz. Bei
einer persönlichen Vorsprache beim Abt des Stiftes Wilhering, dem er seine Bitte vortrug, hatte er wenig Gehör gefunden. Nun bediente er sich eines in Pöllersreit wohnenden kaiserlichen Soldaten, von dem Schuhmann wußte, daß dieser bei seiner Majestät öfter in Audienz empfangen wurde. Diese Vorsprache hatte Erfolg. In einer Verfügung des Kaiser Joseph II
( Sommer 1783 ) bekam der Abt des Stiftes Wilhering den Auftrag, in Traberg eine eigene Pfarre zu errichten und einen Seelsorger einzusetzen.
Am 23. Mai 1784 wurde mit dem Kirchbau begonnen. Da Thomas Schuhmann befürchtet hatte, daß die Kirche zu klein gebaut wurde, hatte er die vom Pfleger Johann Schramml von Waxenberg zu eng geschlagenen Pflöcke in der Nacht zuvor weiter auseinander gesetzt.
Der Baugrund für Kirche, Pfarrhof und Schule ( jetziger Kindergarten ) wurde auch von Thomas Schuhmann unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Am 7. Dezember 1786 wurde der Hochaltar von der Spitalskirche Bad Leonfelden nach Traberg gebracht und aufgestellt.
Am 18. April 1787 wurde der ober- und hinterhalb der Kirche erbaute Friedhof und die neuerbaute Kirche eingeweiht.
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