Deutschland bis 1871: Nationalbewusstsein ohne Staat
Informieren sie ihre Mitschüler über die Reichseinigung als Nationalstaatsbildung,
sowie Nationalbewusstsein und Nationalismus als Wegbereiter und Produkt der nationalen Einigung!
1 Einleitung
2 Was für eine Bedeutung hatte der Nationalismus zum Anfang des 19 Jh. ?
3 Chronologischer Überblick der Reichseinigung als Nationalstaatsbildung
4 "Wiener Kongress" und die territoriale Neuordnung
5 Der "Deutsche Bund"
6 Die Bildung nationaler Bewegungen
6.1. Beispiele für nationale "Vereine"
6.1.1 Ein preußisches Freikorps und seine historische Wirkung - "Lützower Jäger"
6.1.2 Die Burschenschaften
6.2 Prägung des nationalen Gedankengut in Dichtung und Musik
6.3 Der Wille der nationalen Einigung im Sinne des "Hambacher Festes"
7 Der Topf läuft über" - Die Revolution von 1848 und ihre Folgen am Bsp. Preußens
8 Das Ende der Suche nach nationaler Einigkeit mit Wilhelm
1 Einleitung
Heute möchten wir euch was über die Reichseinigung als Nationalstaatsbildung,
sowie Nationalbewusstsein und Nationalismus als Wegbereiter und Produkt der nationalen Einigung erzählen und damit gleich mit unserem zweiten Gliederungspunkt, "Was für eine Bedeutung hatte der Nationalismus zum Anfang des 19 Jh. ?" einsteigen.
2 Was für eine Bedeutung hatte der Nationalismus zum Anfang des 19 Jh. ?
Nationalismus bezeichnet eine politische Ideologie, die auf eine Kongruenz zwischen einer (meist ethnisch definierten) Nation und einem Staatsgebilde abzielt (Gellner, 1983). Das Nationalgefühl des Einzelnen gilt als gefühlsmäßige Bindung an die Idee der Nation und setzt nicht zwingend einen Staat voraus. In der Umgangssprache wird unter Nationalismus oft die Überhöhung der eigenen Nation verstanden. Dem entgegen steht der weniger politische als romantisch-emotionale Patriotismus, der anderen Nationen den gleichen Patriotismus zubilligt, und sich als Einsatzbereitschaft für die Werte und Symbole eines Landes versteht, jedoch auch in Nationalismus münden kann.
Da man in Deutschland zu dieser Zeit eher nicht von Patriotismus oder von einem Staatsgebilde sprechen konnte, kann man den Nationalismus für diese Zeit auch nicht als bezeichnend bewerten, sondern vielleicht eher als sich entwickelnd.
3 Chronologischer Überblick der Reichseinigung als Nationalstaatsbildung
Siehe Gordon
4 "Wiener Kongress" und die territoriale Neuordnung
Der vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 abgehaltene Wiener Kongress war eine Konferenz von politisch bevollmächtigten Vertretern aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften, Körperschaften und Städten, darunter allen bedeutenden Mächten Europas mit Ausnahme des Osmanischen Reichs. Die führende Rolle spielten die Großmächte Russland, Großbritannien, Österreich, Preußen und die wiederhergestellte französische Monarchie. Die formell am 1. November 1814 eröffnete Konferenz, der mehrere Vorgespräche vorausgingen, diente der Festlegung der Neuordnung Europas nach der Niederlage des napoleonischen Frankreichs im vorangegangenen Frühjahr. Angesichts der Veränderungen der politischen Landkarte des Kontinentes durch Napoleon war die Grenzziehung und Staatenbildung im Sinne des Legitimitätsprinzips das bestimmende Element des von Metternich geleiteten Kongresses. Die Beratungen über die deutschen Angelegenheiten wurden angesichts des Gesprächsumfangs von den übrigen europäischen Angelegenheiten getrennt abgehalten
5 Der "Deutsche Bund"
Der Deutsche Bund war ein Staatenbund von deutschen Staaten. Er wurde am 8. Juni 1815 auf dem Wiener Kongress als Nachfolgeinstitution des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ins Leben gerufen.
Die Gründungsurkunde, die Deutsche Bundesakte, wurde von 38 Mitgliedsstaaten unterzeichnet, darunter 34 Fürstentümer und vier freie Städte.[1] Deren Anzahl sank durch Vereinigungen infolge von Kauf oder Erbgang bis 1863 auf 35 Staaten. Preußen und Österreich gehörten nur mit denjenigen Gebieten zum Deutschen Bund, die schon zuvor Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewesen waren. Die Fläche des Deutschen Bundes umfasste im Jahr 1815 rund 630.100 Quadratkilometer mit einer Bevölkerungszahl von etwa 29,2 Millionen Einwohnern, die bis 1865 auf ungefähr 47,7 Millionen Einwohner anwuchs.[2]
Die Geschichte des Bundes lässt sich in verschiedene Phasen gliedern. Die erste Phase von 1815 bis 1848 wird als Vormärz bzw. Restaurationsphase bezeichnet. Während der Revolution von 1848/49 verabschiedete die Frankfurter Nationalversammlung erstmalig eine gesamtdeutsche Verfassung, welche aber wegen der Weigerung des preußischen Königs nie in Kraft trat. Der dritte Abschnitt ist die Reaktionsära nach dem Ende der Märzrevolution. Sie war geprägt durch den Versuch der Restaurierung des Deutschen Bundes in seiner vorrevolutionären Gestalt und durch obrigkeitsstaatliche Unterdrückung aller oppositionellen Bewegungen. Der politische Gegensatz zwischen Österreich und Preußen über die Frage der Verwaltung Schleswig-Holsteins und der Ausgang des Deutschen Krieges von 1866 bedeuteten das Ende des Deutschen Bundes.
6 Die Bildung nationaler Bewegungen
6.1. Beispiele für nationale "Vereine"
6.1.1 Ein preußisches Freikorps und seine historische Wirkung - "Lützower Jäger"
Der Aufruf "An mein Volk" vom 17. März 1813 in Breslau zur Meldung freiwilliger Soldaten leitete den Befreiungskrieg ein. Die vom preußischen König genehmigten Freikorps und Ausländerbataillone nahmen im Rahmen der zur Rekrutierung einen neuen Massenheeres erlassenen Freiwilligen-Aufrufs einen besonderen Rang ein. Wie bereits im 7-jährigen Krieg, dienten solche Verbände der Stärkung des eigenen Feldheeres. Nach dem Muster von Jäger-Detachements errichtet, sollten sie zunächst Angehörige der ehemals preußischen Provinz westlich der Elbe, dann aber auch Patrioten der deutschen Rheinbundstaaten die Möglichkeit zum Kampf gegen Napoleon geben. Der preußische Heeresreform Gerhard Johann David von Scharnhorst hatte diese Spezialverbände in seinem Operationsentwurf für den Kleinen Krieg vorgesehen, dazu die aus Husaren-Abteilungen bestehenden Streitkorps. Weit von der Front der Armee eingesetzt, war ihre Aufgabe ganz Norddeutschland zum Aufstand zu bringen und sich dabei aus der Bevölkerung- stetig weiterwachsend-zu ergänzen. Größte Volkstümlichkeit, wenn auch keinen bedeutenden Ruhm, erlangte das Freikorps, das am 15. Februar 1813 durch königlichen Befehl auf Veranlassung Scharnhorsts von Major Adolf Freiherr von Lützow gebildet wurde. Lützow wurde am 28. Mai 1782 geboren und war Soldat in der preußischen Armee, wo er auch seine Majorslaufbahn abschloss. Ausrüstung und Kleidung sollten die Freiwilligen selbst mitbringen, der Staat nur im Bedarfsfall die Waffen liefern. Das Freikorps hatte selbständig zu operieren und bekam schwarze Uniformen zugebilligt. Dies hatte damals höchst praktikabel Gründ, da eine Schwarzfärbung noch der preiswerteste Weg war, die eigene zivile Kleidung weiterzunutzen. Allerdings wurde dieser Färbung schon damals eine allegorische Bedeutung beigelegt. Damit die vom Schnitt her wenig militärisch, schwarz gefärbte Zivilbekleidung uniformähnlich aussah, fasste man Kragen und Aufschläge rot ein und setzte ebenso eingefasste Achselklappen auf.
Am 16. September 1813 wurde Major A. Lützow verwundet. Die Reste seines Freikorps sind 1815 bei der Neuorganisation des preußischen Heeres in das stehende Heer eingegliedert worden.
Die Lützwoer Jäger waren also eine Truppen die auf freiwilliger Basis funktionierte und außer dem Ziel Napoleon zu schwächen auch eine propagandistische Aufgabe zu erfüllen hatte. Somit wurde den Volk neuen Mut gegeben und Zweifler bekannten sich offen zu nationalen Aktivisten um sich von der Fremdherrschaft zu lösen.
6.1.2 Die Burschenschaften
Die Burschenschaften entstanden nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Dabei hatten viele Studenten u.a. im Lützowschen Freikorps mitgekämpft. Sie setzten sich danach in der Zeit des Vormärz die Abschaffung der deutschen Kleinstaaterei, die Durchsetzung einer demokratischen Verfassung im Rahmen der Monarchie und die Schaffung eines gesamtdeutschen Reiches zum Ziel.
Die am 12. Juni 1815 in Jena gegründete Urburschenschaft bestand aus Gruppen mit nationalen, christlichen und freiheitlichen Ideen. Zu ihren geistigen Wegbereitern gehörten u.a. Ernst Moritz Arndt, "Turnvater\" Friedrich Ludwig Jahn und Philosophen wie Johann Gottlieb Fichte. Sie forderte mit den Werten "Ehre-Freiheit-Vaterland\" staatsbürgerliche Verantwortung, ethnische Solidarität und individuelle Freiheitsrechte zugleich ein. Möglich war diese Synthese verschiedener Elemente durch den elitären Ansatz, der in erster Linie die Pflicht des Einzelnen, für das Ganze einzutreten, betonte. Der vaterländische Gedanke war die wichtigste Idee, für die sich sehr viele Studenten begeistern konnten. Um diese Gesinnung der ganzen Welt mitzuteilen, wurde am 17. Oktober 1817 auf der Wartburg bei Eisenach ein Burschenfest gefeiert, an dem über 500 Burschen aus ganz Deutschland teilnahmen. Das Festdatum war bewusst gewählt, um der Reformation Martin Luthers und zugleich an den Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig zu erinnern.
Nach emotionalisierenden Festreden forderte Professor Jakob Friedrich Fries (1773-1843) aus Jena eine Bücherverbrennung von Schriften, die als reaktionär, antinational oder undeutsch galten. Darunter waren Werke des August von Kotzebue, Karl Leberecht Immermann, der Code Napoléon sowie die "Germanomanie" des jüdischen Schriftstellers Saul Ascher den Flammen übergeben. Letzterer hatte sich in seinem Werk über das beginnende \"Deutschlandgefühl\" abfällig geäußert. Auf Grund des hohen Wertes von Büchern wurden jedoch keine Bücher, sondern mit deren Titeln beschriftete Makulaturbündel verbrannt. Dies war zu der Zeit nichts außergewöhnliches, doch wurden auch Symbole der französischen und der Fürstenherrschaft, wie ein Schnürleib, ein Zopf und ein Korporalstock verbrannt, was nach der damaligen Auffassung die eigentliche Sensation war.
6.2 Prägung des nationalen Gedankengut in Dichtung und Musik
Lied. (Deutschlandlied)
Als Hoffmann von Fallersleben den Liedtext 1841 verfasste, bestand Deutschland aus vielen größeren und kleineren Staaten, deren Herrscher sich zwar 1815, neun Jahre nach Auflösung des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, wieder zu einem lockeren Bund der deutschen Staaten, dem Deutschen Bund, zusammengeschlossen hatten, aber ansonsten auf der Souveränität ihrer Territorien beharrten. Die weit verbreitete Sehnsucht der Menschen nach wirklicher nationaler Einheit drückte Fallersleben mit dem Eingangsvers aus: "Deutschland, Deutschland über alles" (daher: Deutschlandlied).
Damit war gemeint, dass das Ziel der Einheit Deutschlands, d. h. aller deutschsprachigen Gebiete, gegenüber allen anderen politischen Zielen Vorrang haben sollte. In der Zeit des Vormärz waren die Überwindung der staatlichen Zersplitterung und die nationale Einigung Ziele der liberalen Opposition und verbunden mit dem Wunsch nach Überwindung der absoluten Fürstenherrschaft, nach Volkssouveränität, politischer Freiheit und Selbstbestimmung. Daher wird in den anderen Strophen die Freiheit und Brüderlichkeit der Deutschen und das Recht im Sinne der Rechtsstaatlichkeit beschworen.
Nach dem deutschen Bruderkrieg von 1866 wurden Schutz- und Trutzbündnisse zwischen den verbliebenen deutschen Staaten geschlossen, wobei diese Begriffe sicherlich nicht nur rein zufällig an Hoffmanns erste Strophe erinnern. Diese Bündnisse wurden im deutsch-französischen Krieg gegen einen Feind von außen brüderlich eingehalten und ermöglichten die Reichseinigung von 1871, so dass das Lied der Deutschen gewissermaßen in nahezu prophetischer Weise ein Rezept zu deren Einigung vorgezeichnet hat.
Gedicht.. (Körner-Heran,Heran!)
HERAN, HERAN-DIE KRIEGSTROMPETEN SCHMETTERN
HERAN DER DONNER BRAUST
DIE RACHE RUFT IN ZACKIGEN FLAMMENWETTERN
DER INQUISITIONS RÄCHERFAUST
HERAN,HERAN ZUM WILDEN FURIENTANZE
NOCH LEBT UND GLÜHT DER HEINDNISCHE MOLCH
DRAUF BRÜDER DRAUF MIT AXT,SCHWERT UND LANZE
DRAUF DRAUF MIT GIFT UND DOLCH
WAS SICH DER NACHT VERPFÄNDET
IST REIFE HÖLLENSAAT
WO IST DAS RECHT DAS NICHT DER DRACHEBUND HAT GESCHÄNDET
MIT MORD UND MIT VERRAT
SÜHNT BLUT MIT BLUT WAS WAFFEN TRÄGT SCHLAGT NIEDER
ES IST ALLES DRACHENBRUT
DENKT UNSERES SCHWURS DENKT UNSERER VERRATNEN BRÜDER
UND SAUFT EUCH SATT IM BLUT
UND WENN SIE WINSELND AUF DEN KNIEN LIEGEN
UND ZITTERND UM GNADE SCHREIEN
LASST NICHT DES MITLEIDS FEIGE STIMME SIEGEN
STOßT OHNE ERBARMEN DREIN
Dieses Gedicht wurde von Theodor Körner ca. 1815 verfasst der auch ein Soldat im Freikorps Lützows war. Speziell an diesem Gedicht kann man den stark verwurzelten Hass gegen die Fremdherrschaft der Franzosen erkennen. Solche und andere Gedichten trugen zu dieser Zeit bei sich gegen die Fremdlinge aufzulehnen und Deutschland, sozusagen wieder in deutsche Hände zurückzuholen.
Man kann also sagen das Gedicht, Liedtexte u.s.w ein Propagandistische Wirkungen hatte und bekanntlich den durch Kränkung des bis dahin nicht groß interessierten Nationalgefühles aufflammen ließen und somit ihr Wirkung nicht verzielten.
6.3 Der Wille der nationalen Einigung im Sinne des "Hambacher Festes"
Das Hambacher Fest fand vom 27. bis 30. Mai 1832 in der Pfalz auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz) statt. Die Forderungen der Teilnehmer nach Einheit, Freiheit und Demokratie hatten ihre Wurzeln in der Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung mit der Verwaltung der Region durch das Königreich Bayern. Die Veranstaltung gilt als Höhepunkt frühliberaler bürgerlicher Opposition in Restauration und Vormärz. Jedoch der schlecht vorbereitete Versuch von Burschenschaftern, durch den Frankfurter Wachensturm von der Hambacher Bewegung zur bewaffneten Revolution überzugehen, scheiterte 1833 kläglich.
In der Folge des Festes und vermehrt nach dem Frankfurter Attentat reagierte der Deutsche Bund in den Jahren 1832 bis 1834 mit Repressionen. Demokraten und Liberale wurden verhaftet und die Versammlungs- und Pressefreiheit noch weiter eingeschränkt, die Universitäten noch strenger überwacht.
7 Der Topf läuft über" - Die Revolution von 1848 und ihre Folgen am Bsp. Preußens
Als Märzrevolution (auch Deutsche Revolution, 1848er-Revolution und 48er-Revolution) werden die revolutionären Ereignisse bezeichnet, die sich zwischen März 1848 und Spätsommer 1849 im Deutschen Bund und den zu dessen mächtigsten Staaten Österreich und Preußen gehörenden Gebieten außerhalb des Bundes abspielten.
Sie waren Teil der bürgerlich-demokratischen und nationalen Erhebungen in weiten Teilen Mitteleuropas. Bereits im Januar 1848 hatten sich italienische Revolutionäre gegen die Herrschaft der österreichischen Habsburger im Norden der Apenninen-Halbinsel und der spanischen Bourbonen im Süden erhoben. Nach Beginn der französischen Februarrevolution wurden auch die deutschen Länder Teil dieser Erhebungen gegen die herrschenden Mächte der Restauration.
In den deutschen Fürstentümern nahm die Revolution ihren Anfang im Großherzogtum Baden und griff innerhalb weniger Wochen auf die übrigen Staaten des Bundes über. Sie erzwang von Berlin bis Wien die Berufung liberaler Regierungen und die Durchführung von Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung, die in der Paulskirche in Frankfurt am Main zusammentrat. Bis Juli 1849 wurde der erste Versuch, einen demokratisch verfassten, einheitlichen deutschen Nationalstaat zu schaffen, von überwiegend preußischen und österreichischen Truppen gewaltsam niedergeschlagen. Für Preußen hieß das unter dem Druck der revolutionären Ereignisse in Berlin seit dem 6. März 1848 die Einwilligung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. für Zugeständnisse. Er willigte ein, den Landtag einzuberufen, die Pressefreiheit einzuführen, die Zollschranken zu beseitigen und den Deutschen Bund zu reformieren. Nach der Verlesung des entsprechenden Patents am 18. März fielen zwei Schüsse aus Militärgewehren und vertrieben Tausende der auf dem Schlossplatz versammelten Bürger. Daraufhin kam es in Berlin zum Barrikadenaufstand und zu Straßenkämpfen der Revolutionäre gegen die regulären preußischen Truppen, bei denen sich die Aufständischen vorerst durchsetzen konnten. Am 19. März wurden die Truppen auf Befehl des Königs aus Berlin abgezogen. Mehrere Hundert Tote und über Tausend Verletzte auf beiden Seiten waren die Folge dieser Kämpfe.
8 Das Ende der Suche nach nationaler Einigkeit mit Wilhelm
Das Deutsche Kaiserreich bezeichnet die am 18. Januar 1871 durch die Ausrufung des preußischen Königs Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser begründete und am 9. November 1918 durch die Abdankung Wilhelms II. erloschene konstitutionelle Monarchie. Die offizielle Staatsbezeichnung, die auch nach 1918 noch bestehen blieb, war Deutsches Reich.
|