Napoleon Buonaparte wurde am 15.8.1769 in Ajaccio, eine der beiden Hauptstädte Korsikas, geboren.Er war das vierte von insgesamt zwölf Kindern, die sein Mutter Maria Letizia zur Welt brachte.Es überlebten jedoch nur acht Kinder: Joseph (der Älteste), Napoleon, Lucien, Jerome, Louis, Caroline, Elisa und Pauline. Napoleons Vater Karlo (Charles) Buonaparte war von Beruf Advokat (Rechtsanwalt).
Beide Elternteile entstammten edelbürtigen Familien. Um die große Familie ernähren zu können, schloß sich der Vater der französischen Partei an und erbat vom Gouverneur der Insel, dem Grafen Marbeuf, unermüdliche Freiplätze und Vergünstigungen. Er erzog seine Kinder jedoch in Erinnerung an den großen Pascal Paoli (Verfechter der Unabhängigkeit) und an ein freies Korsika. Als Napoloen geboren wurde, war die Insel bereits ein Jahr lang in französischem Besitz. Die Genaures hatten diese Insel voller Berge und Wälder 1768 an Frankreich verkauft. Die Buonapartes hatten ihren Ursprung wahrscheinlich in der Toskana.
Die ersten Spuren lassen sich 1616 finden, als ein Buonaparte unter den Mitgliedern des Rats der Alten von Ajaccio genannt wurde, zu dem auch im 17. und 18. Jahrhundert mehrere Mitglider der Familie gehörten. Dank seiner Vorfahren deren Stellung Hochachtung entgegen gebracht wurde und wie der Titel eines französischen Adeligen geachtet war, wurde Napoloen adelig. Ende 1778, zu diesem Zeitpunkt war Napoleon 9 Jahre alt, brachte sein Vater ihn, inteligent und streitbar, jedoch noch ohne eine andere Sprache sprechend, als den örtlichen Dialekt, Joseph und seinen Schwager Fesh nach Versailles. Napoleon traten im Januar 1779 in das Collège d´Autun ein.
Über Napoleons Kindheit gibt es jedoch nur wenige Zeugnisse. Nach dem Collège d´Autun besuchte er die königliche Militärschule von Brienne-le-Chateau, eine von Mennoniten geleitete, in der Champagne gelegene Einrichtung, die der Kriegsminister Graf von Saint-Germain dazu ausersehen hatte, die Kinder des Adels, die zur Armee wollten, auszubilden. Durch die große Prüfung,die ein stolzer, glühender und schüchterner Geist erfährt, nämlich der Berührung mit dem feindlichen Fremden (die Franzosen, die mit ihm zusammen die Schule besuchten) wird Napoleons Charakter gefestigt. Da er seinen Namen mit korsischem Akzent aussprach, hörte es sich wie \"Napoline\" an. Deshalb nannten ihn seine Mitschüler \"la-paille-du-nez\", was übersetzt so viel wie \"Strohnase\" bedeutet. Zu dieser Zeit machte er einen düsteren und sensiblen Eindruck und verachtet jegliches Spiel.
Die Beleidigungen seiner Mitschüler bestärken seine Einstellung zu Frankreich. Er sieht die Franzosen als Besatzungsmacht und Unterdrücker Korsikas. Trotzdem zeichnete sich sein Charakter ab. Besonderes Talent bewies er während Kriegsspielen (beim Bau von Festungen). Durch den Umgang mit den Franzosen übernahm er auch ihre Vorurteile. Er wurde ein Mann des 18.
Jahrhunderts und empfing eine religiöse Erziehung, die Voltaire und den weltlichen Dingen näherstand als der Kirche. Napolen war ein eher mittelmäßiger Schüler. Er war gut in Mathematik, weigerte sich jedoch Latein zu lernen und schrieb Französich weiterhin in seiner abenteuerlichen Orthographie. Seine Begeisterung galt dem Lesen. Geschichte (besonderes Liebling und grosses Vorbild war Cäsar), Geographie, politische Theorien und Wirtschaftslehre, nicht aber die Wissenschaften interessierten ihn. Ein Zitat eines Lehrers über Napoleons Stil: \"Granit, den ein Vulkan erhitzt.
\" Vom Mai 1779 bis zum Oktober 1784 blieb Napoleon in Brienne. Mitte Oktober erreichte er dann die Hauptstadt Paris. Er war ein kleiner (1,49 m), braungebrannter Mann; schwermütig, düster, ernsthaft und doch ein Klugschwätzer. Die Inspektoren des \"Ecoles Militaires\" schwankten bei der Auswahl seiner Ausbildung zwischen der Marine und der Armee. Schließlich waren seine guten Mathematiknoten ausschlaggebend. Am 19.
März 1784 wurde er als Kanonier (Offizierskadett) in die Militairschule aufgenommen. 1785 bestand Napoleon ein Examen, konnte so in die Artillerie eintreten und wurde zum Sekondelleutnant im Regiment \"La Frére\" ernannt. Im gleichen Jahr (Februar 1785) starb sein Vater an Magenkrebs. Napoleons Mutter blieb mit den Kinder allein in Ajaccio. Sie hatte nur wenig Geld. Napoleon übernahm die Rolle des Chefs des Clans Buonaparte, obwohl sie eigentlich für seinen älteren Bruder Joseph bestimmt war.
Er hatte nur noch ein ein letztes Examen zu bestehen und so wurde er, dank seiner außerordentlichen Mathematikbegabung, früher als gewöhnlich, nämlich mit genau 16 Jahren und 15 Tagen Offizier. Er wurde nach Valence versetzt wo er 3 Monate Dienst als Kanonier in der Truppe leistete. Während dieser Zeit lernte er den \"einfachen\" Soldaten kennen. Für Napoleon begann nun das unbefriedigende Leben eines Offiziers in Friedenszeiten. Sie bestand aus Schreibarbeiten, Manövern, Banketten und Bällen, die ihm zu wider waren. Vom 28.
Oktober bis zum 30. September war er insgesamt 38 Monate auf Urlaub und verbrachte nur 33 bei seinen Korps in Valence , Lyon, Douai, Auxonne und noch einmal in Valence. Seine Langeweile vertrieb er sich mit Schreiben und Lesen. Die Bücher bekam Napoleon in der Bibliothek von Valence. Militärische Bücher interessierten ihn kaum; politische Bücher \"verschlingt\" er jedoch nahezu. Darin sucht er Gründe, Korsika zu befreien.
Wie bereits erwähnt schreib er selbst und träumte von großem literarischen Ruhm. In seinen Schriften lässt sich seine grenzenlose Bewunderung für den Patrioten Paoli erkennen. Zusätzlich belegen sie, dass er, wie viele Offiziere seiner Waffengattung unter großem Einfluß der neuen Ideen stand. So konnte man in seiner \"Dissertation sur l´autorité royale\" vom Oktober 1788 lesen: \"Es gibt kaum einen König, der es nicht verdient hätte, entthront zu werden!\" Während er auf Korsika Urlaub machte, laß er die Bücher Tacitus, Montaigne, Montesquieu und Corneille, wobei er Letzteren auswendig beherrschte. Im Regiment lernte er ein wenig Kriegskunst. Außer Mathematik, Artillerie, Kriegskunst und Plutarch beherrschte er kaum etwas.
Napoleon besitzt jedoch die Gabe, mit seiner unglaublichen Schnelligkeit neue Ideen zu finden und geht Fragen so unmittelbar an, als wäre er der Erste, der sich damit befasst. Sein Hass auf Frankreich wächst währenddessen so stark wie sein Heimweh. In der Zusammenfassung der Geschichte Korsikas schreib er: \"Wenn es in der Natur des Gesellschaftsvertrag liegt, dass eine Nation selbst ohne Grund eine Herrscher absetzt, um wieviel mehr muss sie dies können, wenn ein Einzelner alle natürlichen Gesetze mißbraucht, Verbrechen, ja Gewalttaten begeht und gegen die Einrichtungen der Regierung selbst arbeitet. Franzosen, euch ist es nicht genug, dass ihr uns alles was uns lieb war, geraubt habt, ihr musstet auch noch unsere Sitten verderben.\" Die Revolution brach aus. Überall enstanden Unruhen, überall waren Aufstände.
Auch in Burgund. Napoleon wird beauftragt, dort Royalistenaufstände mit seiner Armee niederzuschlagen, was ihm auch gelang. Frankreich war ständig im Krieg mit Europa. Im Januar wurden Belgien, Savoyen und Nizza eingenommen. Frankreichs nächster Schritt war es nun, Sardinien, das zu Savoyen gehörte, zu erobern. Die korsische Freiwilligen - Armee sollte die Truppen Frankreichs in diesem Vorhaben unterstützen.
Buonaparte wurde mit viel Geschik vorrübergehend Oberstleutnant der Korsen und nahm als Kommandeur der Artillerie, bestehend aus 2 Kanonen und einem Mörser (Granatenwerfer), an der Expidition teil. Diese verlief jedoch nicht glücklich. Zwischen den französischen und korsischen Truppen herrschte kein Vertrauen. Die Korsen sabotierten das Unternehmen. Nach dem Rückzug unterzeichnet Napoleon ein Schreiben, das sich gegen die Sabotageaktion der Korsen richtete. Daraufhin starteten die Anhänger Paolis eine Kampagne gegen die Buonapartes.
Besonders betroffen waren Napoleons Mutter und seine Geschwister, die zu diesem Zeitpunkt noch auf Korsika lebten. Napoleon erfährt von der Kampagne. Aus Angst um seine Angehörigen ließ er seiner Mutter eine Nachricht zukommen; Sie sollte sich darauf vorbereiten Korsika zu verlassen. Die Familie verließ das Haus kurz bevor es von Einheimischen verwüstet wurde. Sie ließ sich sich in Marseille nieder um dort in recht dürftigen und elenden Verhältnissen leben zu müssen. Zu dieser Zeit war Napoleon 24 Jahre alt.
Er war immer noch ein Hauptmann ohne Anstellung. Er war scheinbar ohne Zukunft, hatte seine besten Jahre vertan - seine militärische Karriere war stagniert. In diesem Abschnitt seines Lebens schrieb Napoleon die wohl beste seiner Schriften: \"Souper de Beaucaire\". England, Spanien und Sardinien gelang es, ihre Armeen in Toulont zu sammeln. Gemeinsam belagerten sie die Stadt. Das französische Konvent gab Karteaux den Auftrag, die Stadt zurückzugewinnen.
Hier kamen Buonapartes genialen Züge deutlich zum Vorschein. Er half dabei, die Strategie für das Unterfangen auszuarbeiten. Auf Grund dessen konnte Toulont zurückerobert werden. Dank seiner brillianten Strategie, die zum Erfolg geführt, wurde Napoleon zum Brigardegeneral befördert. Robespierre und Barras hatten sich dafür eingesetzt. Die lange Zeit der Beschäftigungslosigkeit war nun endlich vorbei.
Er erwarb langsam die Achtung Robespierres und wurde im März 1784 Artilleriekommandeur der Armee Italiens. Er macht sich mit der Geographie des Landes bekannt. Dort würde er später seine besten Feldzüge unternehmen. Napoleon war gerade dabei einen Plan auszuarbeiten, als die Schreckensherrschaft in Paris ein Ende nahm. Die Jakobiner (Anhänger des Robespierre, sie setzten sich für demokratische Verhältnisse ein) wurden gestürzt. Buonaparte wurde auf Befehl seines Freundes Salicetti verhaftet, kam jedoch schnell wieder frei.
Trotzdem blieb Napoleon verdächtigt. 1795 wurde ihm von Paris der Befehl erteilt, die italienische Front zu verlassen und zur Armee in Vendeé zu gehen. Er weigerte sich jedoch und blieb in Italien. Dieser Entschluß verstimmte die Minister so, dass sie ihn im September aus der Liste der Generäle strichen. Doch er hatte Glück. Barras ließ ihn an seiner Seite kämpfen.
Der Feind wollte sich der Kanonen der im Feldlager von Neuilly bemächtigen. Buonaparte verhinderte dies. Deshalb gab Barras ihm seinen alten Dienstgrad zurück und übergab ihm sogar den Pberbefehl über die Heimatarmee. Napoleon hatte sich ein einwandfreies Zeugnis als Republikaner ausgestellt.. Diejenigen, die das Werk der Revolution vor der royalistischen Gefar bewahren wollten, betrachteten ihn nunmehr als einen der Ihren.
Aus Buonaparte wurde Boanparte. Dies bedeutete einen unheimlichen Aufschwung für Napoleon. Sein letzeter Wunsch war es nunmehr, Oberbefehlshaber der Armee in Italien zu werden. Die wurde mittels der Heirat mit Joséphine de Beauharnais Wirklich- keit. Barras machte ihm den Posten praktisch zum Geschenk. Der Krieg ging weiter.
Frankreich kämpfte mit einer unterlegenden Armee gegen die Österreicher und die Piemanteser. Durch Napoleons Wissen und seine geographischen Kenntnisse Italiens waren ihm zahlreiche Siege zuzuschreiben. Österreich scheiterte selbst mitr seinen besten Generälen an Bonaparte. Währendessen betrog ihn seine Frau mit Monsieur Charles. Die Eifersucht beflügelte seinen Feldzug. In einem Brief an seine Frau schrieb er: \"Ich bin nicht froh.
Dein letzeter Brief ist kalt wie die Freundschaft. Ich habe darin nicht dieses Feuer gefunden, das in deinen Blicken glüht. Weißt du nicht, dass es ohne dich, ohne dein Herz, ohne deine Liebe für deinen Gatten weder Glück noch Leben gibt? Fern von dir sind die Nächt lang, schal und traurig. Neben dir wünscht man, dass die Nacht nie zu Ende geht.\" Doch Joséphine blieb kalt. Ein letzes mal versucht Österreich Napoleons Armeen zu besiegen.
Es schickte Erzherzog Karl, einen großen General. Auch er scheiterte an Napoleon und musste weichen. So konnte Bonaparte ungehindert nach Wien durchdringen. Am 18. Oktober unterzeichnete Österreich einen Friedensvertrag, den Frieden von Campo - Formio. Nur England streubt sich und war nun an der letze Feind der Republik.
Napoleons Plan war es Ägypten zu erobern und so den Handel zwischen England und Indien zu stören. Mit 30.000 Soldaten und 13 Kampf- und Begleitschiffen zod er in den Krieg. Zusätzlich nahm er 150 Gelehrte, Techniker, Naturforscher, Künstler und Architekten mit sich. Später wollte er mit diesen Fachleuten eine neue Zivilisation erschaffen, was ihm auch gelang. Wassermangel und Hitze setzten Napoleons Armeen heftig zu.
Trotzdem gelang es, Ägypten die französischen Gesetze aufzuzwingen (Alexandria bis nach Kairo). Die Expidition nahm jedoch kein glückliches Ende: Nelson, der Admiral der englischen Flotte zerstörte die in der Bucht von Abukir liegenden Schiffe Napoleons. Somit war Bonaparte Gefangener seiner eigenen Eroberung und England die führende Seemacht. Außerdem wurde seine Armee durch die Pest dezimiert. Schwer getroffen zog er sich zurück und übergab seine Truppen an Admiral Kléber. Das zurückliegende Jahrzehnt hatte die Hauptstadt sehr viel Kraft gekostet.
Sie wirkte erschöpft und ohne jeglichen Antreib. Besonders betrofen waren diejenigen, die sich von der Revolution eine einschlägige Veränderung, den Beginn einer neuen Zeit erhofft hatten. All diese kleinen Leute hatten schon längst jeden Funken Hoffnung verloren. Am 9. Oktober 1799 kehrte Napoleon aus Ägypten zurück und landete im Hafen von Fréjus. Er machte eine einwöchige Reise nach Paris.
Dort erwartet ihn ein prunkvoller Empfang. \"General, verjagen sie die Schurken, die uns regieren und wir machen sie zum König!\" rief ihm das jubelnde Volk zu. Seit Napoleons letztem Aufenthalt in Paris hatten die Schwierigkeiten des Direktoriums arg zugenommen.Die beiden Versammlungen (d.h. der Rat der Alten und der Rat der 500) hatten ständig wechselnde Mehrheiten.
Einmal überwogen die Royalisten und forderten die Rückkehr der Monarchie, ein anderes Mal gewannen die Jakobiner und setzten sich für demokratische Verhältnisse ein. Napoleon brauchte sich nur 2 Wochen in der Hauptstadt aufzuhalten um sich über den gegenwärtigen Zustand und die Postion jedes Einzelnen im Klaren zu sein. Sein Entschluß stand fest: Der Staatsstreich würde nicht ohne ihn staatfinden! Der Verschwörungsplan war simpel: Eine Erhebung der Jakobiner sollte vorgetäuscht werden. So würde der Anschein geweckt, dass die Versammlung und somit die Republik bedroht wäre. In der Nacht des 18. Brumaire (19.
Oktober) wurden die Abgeordneten der Räte geweckt. Sie sollten sich nach Saint Cloud begeben um sich dort unter den Schutz des Generals Bonaparte zu stellen. Es gab keine Exekutivgewalt mehr (Exekutive = voll- ziehende Gewalt im Staat). Noch aber existierte das Parlament. Am darauffolgenden Tag trat die Ratsversammlung zusammen. Die Abgeordneten waren unruhig, spürten die drohende Gefahr.
Die Debatten zogen sich in die Länge. Um 4 Uhr nachmittags trat Napoleon vor die Alten und verkündete: \"Das muss ein Ende haben!\" Seine Rede fand jedoch nicht viel Anklang. Er wurde von den Abgeordneten beschimpft und bedrängt. Bonaparte zog sich unter dem Schutz weniger Soldaten zurück. Es war mißlungen. Lucien, Napoleons jüngerer Bruder und Vorsitzender des Rates der 500 verließ den Saal und hält den Soldaten einen Vortrag.
Er erzählt ihnen, dass ein Mordanschlag auf General Boanparte geplant sei: \"Diese Räuber (er meint die Mitglider der Räte) sind nicht mehr die Vertreter des Volkes sondern die des Dolches!\" Er schwört, Napoleon eigenhändig zu töten, falls er sich zum Tyrann entwickeln sollte. Trotzdem forderte er die Soldaten auf einzugreifen. Sie stürmten den Saal. Die Abgeordneten flüchteten durch die Fenster. Innerhalb von 5 Minuten war das gesamte Gebäude geräumt. 30 Abgeordnete, die sich im Garten versteckt hielten, wurden gezwungen einen Vertrag zu unterzeichnen, der den Sturz des Direktoriums und die Übertragung der Macht auf 3 Konsulen bestätigte.
Dieser Vertrag wurde nur aufgesetzt um dem Ganzen einen Anschein von Legalität zu geben. Bonaparte war somit der erste Konsul. Er versöhnte den Staat und die Kirche um die Katholiken, Anhänger der Monarchie, für sich zu gewinnen. Eine Finanzreform wurde durchgeführt. Sie verbesserte das Kreditsystem und den Handelsverkehr. Das Ansehen Napoleons wuchs durch militär- ische und diplomatische Erfolge.
Er schlägt Österreich am 14. Juni 1800 bei Marengo. Bonaparte wird durch einen Volksbeschluß zum \"Konsul auf Lebzeiten\". Er hat also die Vollmacht eines Königs ohne jedoch den Titel zu tragen. 1804, der \"Code Civil\" tritt in Kraft. Er bildet einen der Hauptfeiler, auf denen Napoleons Macht beruht.
Der \"Code Civil\" gilt als das denkwürdigste Dokument, das erarbeitet wurde, um eine rechtliche Ordnung für die revolutionäre Gesselschaft zu schaffen. Dieses Gesetzbuch umfaßt 2281 Artikel (z.B. das allgemeine Landrecht). Gleichzeitig beinhaltet es auch eine Art bürgerliche Ordnungsvorstellung. Diese wurde schon eine zeitlang vom Volk praktiziert und geliebt.
Der \"Code Civil\" hielt sie lediglich schriftlich fest. Dazu gehören unter Anderem: ein hoher Stellenwert der Familie der Vater als Oberhaupt der Familie das Recht auf Eigentum Der \"Code Civil\" verbreitete sich schnell und diente den meisten europäischen Staaten als Vorbild. Napoleon ließ sich am 2. Dezember weihen. Zu diesem Zeitpunkt trug er bereits seit dem 18. Mai den Titel \"Kaiser der Franzosen\".
Im Oktober hatte eine große Volksbefragung diese Entscheidung in hohem Maße bestätigt. Napoleons Anspruch auf Hegemonie (= die Führerschaft, Vorherrschaft, Vormachstellung) in Europa und seine weltpolitischen Pläne führten seit 1803 zu immer neuen Kriegen mit den europäischen Mächten, den sogenannten Napoleonischen Kriegen (insgesamt 7 Stück). Während seiner Regierungszeit führte Bonaparte permanent Krieg. Den ersten Napoleonischen Krieg führte er mit England (1803 - 1806). Als jedoch Napoleons Pläne, an Englands Küste zu landen, von den Briten zunichte gemacht worden, blieb dem Kaiser als einziges Mittel der Wirtschaftskrieg. Somit verhängte er am 21.
11.1806 die Kontinentalsperre, eine Wirtschaftsblockade, die England von Europa abriegeln sollte. Letztendlich trug Europa jedoch mehr Schaden als Großbritannien davon. Trotzdem erreichte Napoleon mit den siegesreichen Feldzügen in Deutschland, der Gründung des Rheinbundes (ein Bund mit 16 Fürsten aus Süd- und Südwestdeutschland, die von Frankreich geschützt wurden und als Gegenleistung Bonaparte militärisch unter- stützten) und der Allianz (= Schutzbündnis) mit Zar Alexander I. im Frieden von Tilsit (1807) den Höhepunkt seiner Macht, der im Erfurter Kongreß 1808 glanzvoll Demonstration fand. Das Zentralproblem blieb jedoch die scheinbar unerreichbare Niederzwingung Englands.
Zudem setzte sich, mit Spanien ange- fangen (1808), eine Welle der nationalen Erhebung gegen die Herrschaft Bonapartes ein (Österreich und Norddeutschland um 1809). Am 16. Dezember 1809 wurde durch einen Senatsbeschluß die Scheidung zwischen Napoleon und Joséphine bekanntgegeben. Am 2. April 1810 heiratete Napoleon Marie - Luise von Österreich. Sie gebar Napoleons einzigen Sohn, Napoleon II.
, der später Herzog von Reichstadt wurde. Die Absage der Zaren an die Kontinentalsperre löste letztendlich den 6. Napoleonischen Krieg aus, den Krieg gegen Rußland. Nachdem Bonaparte am 14.9.1810 in Moskau einzog, mußte er sich aus verschiedenen Gründen, unter Anderem dem früh ein- kehrenden Winter und den zahlreichen Verlusten in der großen Armee um 1812 zurückziehen.
Dies sollte zum Wendepunkt der Napoleonischen Herrschaft werden: In den Befreiungskriegen erlag der Kaiser der übermächtigen Koaltion zwischen England, Rußland, Österreich und Preußen (Völkerschlacht bei Leipzig 16. - 19.10.1813). Der Fall von Paris (31.3.
1814), die Absetzung durch den Senat, die Abdankung Napoleons in Fontainebleau (6.4.1814) und die Verbannung nach Elba folgten. Die Episode der Hundert Tage nach Elba (1.3.1815) endete mit seiner Niederlage von Waterloo (18.
6.1815) und seiner Internierung (internieren = in staatliche Haft nehmen, Kranke isolieren) auf Lebzeiten auf St. Helena, wo er 1812 an Magenkrebs starb. Er wurde 1840 im Pariser Invalidendom beigesetzt. Napoleon hat es verstanden, dei französische Revolution dazu zu benutzen, seine politischen Pläne zu verwirklichen. Er schuf somit eine Vorraussetzung für die moderne Geschichte Europas, indem er die Überwindung und Vollendung der Französischen Revolu- tion markierte, deren Ziele Bonaparte durch die Verwirklichung des Nationalgefühls in den unterdrückten Ländern über ganz Europa trug.
Er war ein bedeutener Stratege und Meister in der Führung des Französischen Volkes. Napoleon war sehr ehrgeizig und intelligent. Bonaparte hat das moderne Frankreich in Verwaltung Rechtssprechung (Code Civil) entscheidend eprägt. Ebenso schuf er die Grundlage für die spätere natonale Einigung indem er der in Deutschland und auch in Italien die überalterte Staaten- welt zertrümmerte. Einer seiner größten Nachahmer war Adolf Hitler. Napoleons Herrschaftssystem ist das erste Beispiel für plebiszitären Despotimus auf der Grundlage einer Militärdiktatur.
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