Am Freitag, dem 18. Februar 1921, wird in Paris ein polnisch-französisches Bündnis unterzeichnet und drei Tage später durch eine befristete Militärkonvention ergänzt. Der Vertrag beinhaltet eine politische, wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit mit dem Ziel, den Status quo in Europa gemäß dem Versailler Vertrag zu erhalten. Polen sieht seitdem in dem Bündnis mit Frankreich eine Grundlage seiner Außenpolitik.
Bis Ende des Jahres 1921 besiegen im russischen Bürgerkrieg die Bolschewisten, unter der Führung von Lenin und Trotzki die Armeen der weißen Generäle. Ein Jahr darauf etabliert sich in Rußland endgültig das kommunistische Regime.
Unter den europäischen Siegermächten machen sich die alten Unstimmigkeiten wieder bemerkbar. Großbritannien versucht Deutschland gegen Frankreich und seine Verbündeten, darunter auch Polen, politisch zu unterstützen. Die Französischen Politiker sind wiederum daran interessiert, nichts von den im ersten Weltkrieg erzielten und im Vertrag von Versailles enthaltenen Positionen einzubüßen.
Am 16. April 1922 schließen Deutschland und die Sowjetunion den Vertrag von Rapallo, der unter anderem eine militärische Zusammenarbeit bei Projekten moderner Waffentechnik wie Flugzeuge, Panzer und chemische Kampfstoffe vorsieht.
Am Freitag, dem 27. Oktober 1922, reißt in Italien der Faschistenführer Benito Mussolini durch den "Marsch auf Rom" die Macht an sich..
Anfang 1923 erreicht in Deutschland das wirtschaftliche und politische Chaos, das seit dem Friedensvertrag herrscht, seinen Höhepunkt. Als das Deutsche Reich mit den Reparationszahlungen in Verzug gerät, besetzen französische Truppen das Ruhrgebiet.
Die deutsche Wirtschaft bricht zusammen. Not und Hunger breiten sich aus, während die Währung ins Uferlose sinkt: Mitte November 1923 zahlt man für einen US-Dollar 4,2 Billionen Mark.
Diese innere Zerrüttung schafft ein geeignetes Klima für das Gedeihen extremer Parteien. Die von Adolf Hitler geführten Nationalsozialisten wagen am 9. November 1923 in München einen Putschversuch, der jedoch nicht gelingt.
Im Herbst 1923 scheint Deutschland ein blutiger Bürgerkrieg bevorzustehen, doch die deutsche Währung kann saniert werden, und deshalb ist die größte Gefahr für die inneren Verhältnisse gebannt. Bei einer Konferenz kann ein Plan zur Zahlung der Reparationen ausgearbeitet werden und Deutschland erhält international Kredite. Dadurch scheinen die finanziellen und wirtschaftlichen Probleme beseitigt zu sein.
Daß die Demokratie in Deutschland jedoch nicht gesichert ist, zeigt sich an der Tatsache, daß 1925 der monarchistische Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt wird.
Am 21. Jänner 1924 stirbt Lenin. Sein Nachfolger ist Josef Stalin.
Die USA ziehen sich politisch aus Europa zurück, ihre finanziellen Interessen und ökonomischen Verbindungen bleiben bestehen. Das Wirtschaftswunder in den USA bewirkt einen Taumel der Hochkonjunktur.
In den Tagen vom 5. bis 16. Oktober 1925 wird auf der Konferenz in Locarno ein Vertrag unterzeichnet, der das Verhältnis der Deutschen zu ihren westlichen Nachbarn normalisieren soll. Es ist der erste Erfolg einer sich anbahnenden Versöhnungspolitik zwischen den Deutschen und Franzosen.
Ab 1926 kann die Reichswehr mit Unterstützung der UdSSR 800 Kilometer östlich von Moskau eine geheime deutsche Gaswaffen-, Kampfwagen- und Fliegerschule für die Ausbildung deutscher Panzer- und Fliegeroffiziere aufbauen.
Die Sowjets stellen den deutschen Übungsgelände und Schulungspanzer zur Verfügung.
Am 8. September 1926 wird Deutschland in den Völkerbund aufgenommen.
Mit dem katastrophalen Börsensturz, am 24. Oktober 1929 in den USA verschwindet der Traum der ewig blühenden Konjunktur.
Die Weltwirtschaftskrise breitet sich aus und Deutschland wird von dieser Krise besonders hart getroffen. Die Zahl der Arbeitslosen erreicht in Deutschland bald sechs Millionen. Bei diesen Arbeitslosen findet Adolf Hitler mit seinen Nationalsozialisten Gefallen. So versprechen diese der entmutigten Bevölkerung wirtschaftliche Besserung und Befreiung von der nationalen "Schmach des Versailler Friedensdiktates".
1932 bilden die Nationalsozialisten die stärkste Fraktion im Deutschen Reichstag und verhindern zusammen mit den Kommunisten jede konstruktive parlamentarische Tätigkeit.
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