Auf dem Boden des ehemaligen römischen Reiches gründeten andere Völker, vor allem Germanen, neue Reiche. Gleichzeitig breitete sich das Christentum () über Europa aus.
Die bedeutendste Reichsbildung dieser Zeit war das fränkische Reich, das um 770 n. Chr. große Teile Westeuropas umfasste. Der Frankenherrscher Karl der Große sorgte für die Ausbreitung des Christentums und die Fortsetzung alter römischer Tradition. Das fränkische Reich war die Grundlage der heutigen Staaten Europas.
In den Jahren 843-870 n. Chr. wurde das Reich geteilt: Aus dem Westen des Reiches wurde Frankreich, aus dem Osten ist später das Heilige Römische Reich Deutscher Nation entstanden.
Das europäische Mittelalter stand im Zeichen des Christentums: Überall wurden Klöster, Kirchen, christliche Ritterorden und Burgen gegründet. Zwischen Kirche und Staat herrschten ständige Machtkämpfe.
Dem christlichen Abendland stand das zum größten Teil islamische Morgenland gegenüber. Um 1100 bedrohten islamische Araber das "heilige Land" der Christen, Israel. In ganz Europa brachen deshalb Ritter und andere Krieger zu den sogenannten Kreuzzügen auf. Im 12. und 13. Jahrhundert wurden mehrere dieser Kreuzzüge geführt. Die meisten von ihnen scheiterten und die Araber konnten ihre Stellung im Nahen Osten verteidigen.
Die Vormachtstellung in Europa hatte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Dieses Reich, das sich von der Nordsee bis ans Mittelmeer, von der Maas bis weit nach Osteuropa erstreckte, wurde von Kaisern regiert, die mächtigen Dynastien angehörten. Es war in viele kleine Fürstentümer zersplittert, die Reichsgrenzen wurden teilweise von feindlichen Nachbarn bedroht. Das Heilige Römische Reich hatte bis 1806 Bestand.
In Asien Zu der Zeit, als das europäische Mittelalter zu Ende ging, sammelte der Mongolenfürst Temadschin (Dschingis Chan) seine Truppen zu einer gewaltigen Streitmacht. Das Reitervolk überschwemmte weite Teile Asiens, darunter im 13. Jahrhundert die chinesischen Königreiche. Unangetastet von den wilden Mongolen blieb das damals schon hochkultivierte Kaiserreich Japan.
Ähnlich blitzartig wie die Feldzüge der Mongolen verliefen auch die Eroberungen der islamischen Türken. Im Jahr 1453 eroberten sie Konstantinopel, die Hauptstadt des oströmischen Reiches. Das osmanische Reich, wie das türkische Imperium genannt wurde, besaß den gesamten östlichen Mittelmeerraum. Die islamische Gefahr für das europäische Christentum war wieder entflammt.
Das frühe Russland ging aus mehreren Kleinstaaten in Osteuropa hervor. Anfangs war es sehr von den westeuropäischen Staaten abhängig. Erst um 1500 löste sich das Zarenreich mit der jungen Hauptstadt Moskau vom übrigen Europa ab und dehnte sich im Laufe der Jahrhunderte über die weiten Räume Asiens aus.
In Amerika Die Bewohner Amerikas waren meist primitive Nomaden und Bauern. Es gab unter diesen "Indianern" aber auch höherentwickelte Kulturen. Zu ihnen gehörten die Maya und Azteken in Mittelamerika und die Inka, zu deren Reich im 16. Jahrhundert große Teile Südamerikas gehörten.
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