2.1. Definition der Apartheid/>
Das Word Apartheid kommt aus dem Afrikaans, der Sprache, der niederländischen Buren, die sich seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Südafrika angesiedelt haben. Apartheid bedeutet Gesondertheit, Trennung oder Absonderung. Der Begriff wurde 1930 durch die Organisation South African Bureau for Racial Affairs, die ein Regierungsprogramm zur Förderung der jeweiligen Rassen forderte, geprägt. Die Apartheidpolitik dauerte in ihrer institutionalisierten Form von 1948 bis 1990 an, während dieser Zeit wurde die Bevölkerung in drei große Gruppen, die als Rassen bezeichnet wurden, klassifiziert: Weiße (13,6%), die privilegierte Rechte hatten, Farbige (11,2%) und Schwarze (75,2%), denen kaum Bürgerrechte zugestanden waren.
Die Apartheid umfasst alle Lebensgebiete, hierbei wird jedoch zwischen der kleinen und der großen Apartheid unterschieden.
2.1.1. Aussagen zur kleinen Apartheid
Die kleine Apartheid beinhaltete die rassische Trennung im Dienstleistungsbereich. Darunter fallen zum Beispiel das Verbot des Betretens von öffentlichen Parks für Schwarze, die separaten Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln oder die getrennten Schulen. Ebenfalls hatten Krankenhäuser, Postgebäude, Rathäuser, Banken und Toiletten zwei, durch Schilder gekennzeichnete, Eingänge. Dadurch wurde der gesamte Alltag der Nichtweißen von der kleinen Apartheid geprägt. Einige Mutige testeten jedoch ständig die Grenzen der Akzeptanz durch die Weißen, die Vorsichtigen aber scheuten sich, ihren sicheren Bereich zu verlassen.
2.1.2 Aussagen zur großen Apartheid
Die große Apartheid meint die räumliche Trennung im großen Maßstab, die eigentliche Segregations- oder Homelandpolitik. Durch diese Politik sollte die räumliche, politische, gesellschaftliche und kulturelle Trennung zwischen der hellhäutigen südafrikanischen Minderheit von der dunkelhäutigen Mehrheit der Bevölkerung erreicht werden, um so die Vorherrschaft der Weißen auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet zu sichern.
2.2 Auslöser der Apartheid
Die Politik der konsequenten Rassentrennung wurde nach der Gründung der Südafrikanischen Union 1910 durch verschiedene Gesetze eingeleitet. Außerdem wurde die Apartheid zum einen durch das South African Bureau for Racial Affairs ausgelöst. Zum anderen auch durch die nationalistische Regierung, die National Party, die erste burische Partei, die die Regierung Südafrikas übernahm. Diese sah in den Schwarzafrikanern eine Bedrohung für den Wohlstand der Weißen und deren Kultur. Daher wurde zur Sicherung des Herrschaftssystems der weißen Minderheit ab 1948 durch die National Party die Apartheidpolitik praktiziert.
2.3 Historischer Abriss der Apartheid
Bis in die Anfänge des Kolonialismus geht der Konflikt zwischen den Rassen zurück. Dieser Konflikt verschärfte sich nach der britischen Eroberung 1806. Es gab Diskriminierungen beim Anrecht auf Grund und Boden, als dann 1867 Diamanten- und 1886 Goldvorkommen entdeckt wurden, gab es weitere Beeinträchtigungen der Schwarzen vor allem in der Bewegungsfreiheit. Unter britischer Herrschaft kam es nach der Gründung der Südafrikanischen Union 1910, durch den Zusammenschluss der vier Republiken (Natal, Kapkolonie, Orange Free State und Transvaal), zu einer ungleichen Behandlung der Weißen und Schwarzen in der Wirtschaft. Das räumliche Gesetz der Trennung wurde 1913 verabschiedet, danach durften die Schwarzen nur noch in den ihnen zugeschriebenen Reservaten Land erwerben. 1934 wurde Namibia die fünfte Provinz Südafrikas, und auch dort galt ab 1951 die Apartheidpolitik. Ab 1948 kam es dann zur Apartheid unter der Herrschaft der Buren. Diese hatten drei Ziele: Sie wollten die politische Macht konsolidieren, die Rassentrennung durchsetzen und der Status der Buren sollte vor allem in der Erziehung und Ökonomie angehoben werden.
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