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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Merkantilismus- die wirtschaft im dienste des absolutistischen herrschers



Der ersten Grundgedanken der Merkantilisten waren wirtschaftliche Unabhängigkeit und, dass alle Wirtschaftsgüter im eigenen Land erzeugt werden. Sie behaupteten, dass die Produktionsmöglichkeiten in Frankreich nicht ausreichend ausgeschöpft werden. Darum wollten sie die Wirtschaft durch eine Erhöhung der Geldumlaufgeschwindigkeit ankurbeln. Hierbei stützten sie sich auf die Ausgaben der Adeligen für Luxusgüter (darunter verstanden sie Spiegel, wertvolle Möbel, kostbare Stoffe, usw.); natürlich mussten diese in Frankreich erzeugt werden! Alles sollte auf Überschussproduktion ausgerichtet sein um mehr Waren exportieren zu können als zu importieren; sie strebten also eine aktive Handelsbilanz an. Zum Export waren alle Arten von Luxusgütern bestimmt, die im Ausland oder in den eigenen Kolonien gewinnbringenden Absatz fanden.

Auf keinen Fall durften Rohstoffe exportiert werden. Diese wurden oft auch aus den Kolonien importiert, da sie in Frankreichs Manufakturen billig zu Luxusgütern verarbeitet wurden und wieder an reiche Adelige verkauft wurden oder für den Export bestimmt waren. Die ohnedies streng kontrollierten Importe wurden durch eine rapide Anhebung der Einfuhrzölle stark erschwert und/oder sogar blockiert. Im starken Gegensatz dazu wurden im Inland die Binnenzölle abgeschafft und Straßen/Kanäle wurden ausgebaut um bessere Handelsverbindungen herzustellen, da die Transportkosten ohnedies sehr niedrig gehalten wurden. Dies sollte die Wirtschaft ankurbeln. Ausserdem sollten die Produktionsstätten von häuslichen Betrieben in Fabriken verlagert werden. Die Manufaktur wurde die Produktionsstätte Nummer eins. Hierbei herrschten günstigere Arbeitsbedingungen vor als in anderen Produktionsstätten. Es gab einen Schichtbetrieb und Arbeitsteilung. Es konnte mehr in weniger Zeit hergestellt werden; und sogar ganz ohne Maschinen. Die Manufaktur war die ideale Lösung für die Unternehmer, aber wie sooft mussten die Arbeiter unter schlechtesten Bedingungen ihren Aufgaben nachgehen. Ihre Schichten zogen sich von Sonnenaufgang bis zu Sonnenuntergang. Die Fabrik wurde logischerweise dort errichtet, wo es für den Unternehmer am günstigsten war.

Dies hatte zur Folge, dass viele Arbeiter vor Antritt ihrer Schicht lange Strecken von ihren Höfen in die Fabriken zurücklegen mussten. Und, wie fast immer in der Geschichte, bekamen die Arbeiter viel zu niedrige Löhne. Ein kurzes Beispiel; Frankreich um 1650: ein gewöhnlicher Landarbeiter verdiente an einem durchschnittlichen Arbeitstag, der zwischen 10 und 14 Stunden variierte, zwischen 8 und 19 Sous( je nachdem bei wem er angestellt war). Der Preis für 1kg Weißbrot betrug aber 2-4 Sous, der 1l Weines 4-7 Sous, der 1kg Fleisches ebenfalls 4-7 Sous, wobei der eines Paar Holzpantoffels nur 2 Sous betrug. Hierbei ist unschwer zu erkennen, dass Grundnahrungsmittel viel zu teuer waren.

Neben den neuen Manufakturen und den Zöllen gab es noch eine Hand voll Sanktionen, die Ludwig mit den Merkantilisten setze um die Wirtschaft anzutreiben. Kirchliche Feiertage wurden bekämpft um die Freizeit der Arbeiter einzuschränken und um die Produktion voll auszulasten. Die Bildung der Arbeiter wurde gefördert, da man mit besser qualifizierten Leuten schneller und gewinnbringender arbeiten konnte, da man sich die langwierige und vor allem kostspielige Phase der Einschulung sparte. War dies nicht möglich, "importierte" man sich die Arbeitskräfte ganz einfach. Dies geschah mit einer sehr entgegen kommenden Einreisepolitik und durch die Vergabe von Privilegien. Die gesamte Ankurbelung der Wirtschaft diente nur der Anhäufung von Geld, mit dem der Ausbau des Heeres und die kostspielige Hofhaltung finanziert wurden.

 
 

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