Hausaufgabe Name: Hanka Kämpf Datum: 19.06.2001 Klasse: 10A Der Mauerbau - 13.August 1961 1958, zehn Jahre nach der Berlin Blockade, nahm der Druck der Sowjetunion auf Berlin wieder zu. Schon im August protestierte die SU in einem Schreiben an die USA gegen die Einbeziehung West - Berlins in die völkerrechtlichen Verträge der BRD. Am 27.
November ´58 überreichte der sowjetische Partei- und Regierungschef Chruschtschow den Westmächten ein auf 6 Monate befristetes Ultimatum - das Berliner Ultimatum. Er forderte somit die Umwandlung West - Berlins in eine entmilitarisierte ,,Freie Stadt\", westalliierte Truppen sollten abziehen, was eine Aufhebung der Vier - Mächte Status bedeutete. Er kündigte an, mit der DDR einen separaten Friedensvertrag zu schließen und ihr die Rechte der SU auf den Transitstrecken zu übertragen; damit drohte eine fast vollständige Sperre der Zugangswege nach Berlin. In einer Konferenz internationaler Außenminister der Großmächte, an der auch Delegationen aus der BRD und der DDR als Beobachter teilnahmen, wurde Berlin endgültig rechtlich von der Bundesrepublik abgekoppelt. West - Berlin war ein ständiges Ärgernis für die DDR. Der freie Teil der Stadt galt mit seinen attraktiven Geschäften und seinen freien Presseorganen als das ,,Schaufenster des Westens\" für die DDR - Bewohner; er wurde zum Zufluchtsort für alle, die den kommunistischen Machtbereich aus politischen Gründen verlassen wollten.
Während die Grenze der DDR und der BRD schon seit 1952 abgeriegelt war, blieben die Übergängen zwischen dem Ostsektor von Berlin und den 3 Westsektoren offen. Rund 100 000 Ostberliner arbeiten in West - Berlin, etwa 65 000 Westberliner pendelten in den Ostteil der Stadt. Hunderte von Menschen aus der DDR nutzten täglich die offene Grenze, um in den Westteil der Stadt zu fliehen. Von dort wurden sie in die BRD ausgeflogen. Man kehrte ihr den Rücken, aufgrund der Unzufriedenheit mit den ökonomischen und politischen Verhältnissen (Versorgungsschwierigkeiten; Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, Zurückdrängung des privaten Handwerks) zu. Die Abwanderung eines großen Teils der arbeitenden Bevölkerung verschärfte die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und beeinträchtigte ihre politische Rolle im Ostblock.
Es folgten Jahre der Spannung, in denen die Sicherheit und Freiheit Berlins auf dem Spiele stand. Der Flüchtlingsstrom stieg so rapide an, das allein im Juli ´61 30 415 Bürger in den Westen flüchteten; so daß Walter Ulbricht am 15.6. 1961 in einer Pressekonferenz die Initiative im Hinblick auf den Flüchlingsstroms übernahm(er forderte die Schließung des Flüchtlingslagers Marienfelde, den Verzicht auf Gewährung politischen Asyls, sowie die Schließung diverser Rundfunkanstalten und des Flughafen Tempelhofs). Auf die Frage ,,Bedeutet die Bildung einer freien Stadt ihrer Meinung nach, das die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind sie entschlossen, dieser Tatsache mit aller Konsequenz Rechnung zu tragen ?\", antwortete er dabei mit seinem berühmt gewordenen Worten: ,,Ich verstehe ihre Frage so, daß es in Westdeutschland Menschen gibt, die wünschen, daß wir Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR dazu mobilisieren, eine Mauer aufzurichten. Mir ist nicht bekannt, daß eine Solche Absicht besteht - Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.
\" Die Regierung der DDR wußte sehr wohl, daß sie auf die ihr Land verlassenden Menschen angewiesen war. Es gelang ihr aber nicht, die Bürger freiwillig im Land zu halten. Aus diesem Grunde wurde schon ´52 begonnen, die Grenze zwischen der DDR und der BRD durch Zäune und Bewachung zu sichern _ es wurde eine 5 km breite Sperrzone eingerichtet, die nur mit Genehmigung betreten werden durfte - hieran folgte ein 500 Meter breiter Schutzstreifen und direkt an der Grenze ein 10 Meter breiter Kontrollsteifen. Am Ende einer geheimen Poltitbürositzung am 9. August ´61 wird die endgültige Errichtung eines Antifaschistischen Schutzwalls beschlossen. Mit einem enormen organisatorischem Aufwand werden in der Nacht vom 12.
auf den 13.8. alle verfügbaren Menschen in Bereitschaft versetzt. Unter der Leitung von Erich Honecker wird Ost - Berlin und die DDR gegenüber West - Berlin mit Stacheldraht und spanischen Reitern (Panzersperren) abgeriegelt. Dies geschah vorerst nur provisorisch, aber in den nächsten Tagen wurde begonnen dies durch eine Steinmauer zu ersetzen. Menschen, die direkt im Ostteil an der Sektorengrenze lebten, mußten ihre Wohnungen verlassen, die Türen und Fenster wurden in Richtung Westen zugemauert.
Sämtliche Straßenverbindungen wurden gesperrt; ebenso die Bahnverbindungen in den Westteil Berlins, Westberliner U- und S- Bahnlinien fuhren auf Ostberliner Stationen ohne Halt durch, die Zugänge zu diesen Bahnhöfen wurden verschlossen. Der von den Warschauer Pakt - Staaten veranlaßte Bau wurde von der Volkspolizei und der NVA durchgeführt. An zentralen Punkten fuhren Panzer auf (Bewachung von Betriebskampftruppen). Tausende von Familien wurden über Nacht auseinander gerissen, ab dem 23.8.1961 durften Westberliner Bürger Ost - Berlin nicht mehr betreten, am 20.
9.1961 begann die Zwangsräumung von Häusern unmittelbar an der Grenze zu Westberlin. In den folgenden Tagen und Wochen kam es zudramatischen Fluchtversuchen, zum Teil waghalsigen Sprüngen aus Fenstern, die noch nicht zugemauert waren, oder über die Grenze; z.B. wurde am 17.8.
´62 der achtzehnjährige Ost - Berliner Peter Fechter bei einem Fluchtversuch von Grenzwachen angeschossen und verblutete. Die Westmächte reagierten ehr verhalten auf die Geschehnisse in Berlin. Der frisch gewählte Präsident Kennedy schickte dennoch den Luftbrückenorganisator General Clay und seinen Vizepräsidenten Johnson und verstärkte die Truppen. Die Depression der Westberliner Bevölkerung wich nun einer neuen Zuversicht in die Entschlossenheit des Westens, in Berlin zu bleiben und direkter Aggression zu begegnen. Der Mauerbau war für die Regierung Adenauers ein tiefer Einschnitt, die Politik der Stärke schien in Bezug auf die DDR gescheitert zu sein. Der junge amerikanische Präsident hatte erkannt, daß es keine Möglichkeit gab, den Bau wieder Rückgängig zu machen.
Der Besuch Kennedys im Juni ´63 beendete die Vertrauenskrise zu den Westmächten, er schaffte es nicht nur mit seiner weltberühmten ,,Ich bin ein Berliner\" Rede das trotzige Gefühl der Bevölkerung wiederzubeleben. Arbeiteraufstand in Ostberlin - 17. Juni 1953 Im Juli 1952 hatte die 2. Parteikonferenz der SED die \"Verschärfung des Klassenkampfes\" propagiert. Für die Wirtschaft hieß das ganz unverblümt, die Arbeitsleistung zu steigern. Die Parole wirkte auf das ausgepumpte, hungernde, durch Demontagen leergeblutet Land demoralisierend.
Die Folge war, daß die Fluchtbewegung stark zunahm. Sie erreichte im Januar 1953 die Monatszahl von 20 000, im Februar 24 000, im März 51 000. Malenkow sprach sich für ein mäßigeres Tempo beim Aufbau des Sozialismus aus. Das Signal des Kreml vom 15. April wurde in Ost - Berlin überhört. Die Regierung in Ost - Berlin ordnete sogar in Konfrontation zum Kurswechsel in Moskau am 28.
Mai \"Maßnahmen zur Überprüfung der Arbeitsnormen\" an, mit dem Ziel, sie um zehn Prozent zu erhöhen. Und so traten die Bauarbeiter der Stalinallee, die sich als Elitetruppe fühlten, am 17. Juni 1953 in den Streik. Nicht nur in West - Berlin und Westdeutschland wurden die Vorgänge atemlos verfolgt. Auch in der DDR weiß man überall Bescheid. Der RIAS, meistgehörte Frequenz, hatte schon um halb fünf Uhr nachmittags erstmals berichtet und - von den Demonstranten umsichtig bedacht - die Resolution der Arbeiterdelegation ausgestrahlt.
Die Forderungen lauteten auf Zurücknahme der Normenerhöhung und auf freie und geheime Wahlen. In Ost - Berlin wird praktisch nirgends gearbeitet, außer, daß die Verkehrsmittel am Morgen noch fahren. In der übrigen Republik wird in fast allen Städten demonstriert, vielerorts gestreikt. Schon greift der Protest von Worten zu Taten über. In Magdeburg wird der riesige Sowjetstern vom Elektroturm des Liebknechtwerkes abmontiert, in Leipzig wird das Haus der FDJ - Bezirksleitung verwüstet, ebenso das Gewerkschaftshaus \"Ernst Thälmann\". Im Leunawerk \"Walter Ulbricht\" stürzt die Menge ein acht Meter hohes \"Götzenbild\" des Generalsekretärs, in Jena das Generalgebäude des gefürchteten Staatssicherheitsdienstes.
Vor allem aber: Überall werden Gefangene befreit, politische Häftlinge, Opfer des verhaßten Systems. Das gilt für Brandenburg wie für Bitterfeld, für Gera und Görlitz, für Halle und Merseburg. Es gibt Tot auf beiden Seiten. Der Sturm auf das Zuchthaus Magdeburg - Sudenburg mißlingt. Im Feuer der Volkspolizei bleiben zwölf Arbeiter liegen. Auch in Weißenfels und Güstrow ist die Abwehr stärker als der Angriff.
Bei den Befreiungen wird sorgsam darauf geachtet, daß nur \"Politische\" die Freiheit wiedersehen - zweitausend bis dreitausend. Der Zorn ist einmütig, das Ziel klar, der Weg dahin nicht. Gewaltige Marschsäulen Werktätiger ziehen durchs Regierungsviertel, aber die Regierung stellt sich nicht. Es ist kein Ansatzpunkt da, jemanden abzusetzen, Macht zu übernehmen, Versprechen zu erzwingen; die Aktionen laufen ins Leere. Vom Nachmittag an wird die politische Kraftprobe zur militärischen Exekution. Da die Massen sich nicht zerstreuen wollen, schießen die Sowjetsoldaten und Volkspolizisten mit Karabinern und Maschinengewehren zwischen die Demonstranten.
Panzer zersprengen die Ansammlungen, indem sie einfach hineinrollen. Auf der Gegenseite gibt es allerorten kleine wiege, der Ausgang des ungleichen Kampfes kann aber nicht zweifelhaft sein. Als der regnerische Junitag endet, sind nach späterer DDR - amtlicher Bilanz neunzehn Demonstranten getötet und 126 teils schwer verletzt.
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