Mit dem Einmarsch deutscher Truppen am 12. März 1938 endete Österreichs staatliche Souveränität. Fünf Tage später, am 17. März wurde die Deutsche Reichsmark als Währung eingeführt und die Reichsbank mit der Liquidation der Österreichischen Nationalbank betraut
und am 25. April verloren die Schillingnoten ihre gesetzliche Zahlungskraft. Der Umrechnungskurs betrug 1 Reichsmark zu 1,50 Schilling. Dies bedeutete eine Aufwertung des Schillings und war eine populistische Maßnahme des nationalsozialistischen Regimes, die die eigentlichen Ziele der Okkupation verdecken sollte. Der "Anschluss" Österreichs verschaffte Deutschland dringend benötigte wirtschaftliche und finanzielle Ressourcen, um die auf vollen Touren laufende Rüstungsproduktion zu versorgen. Durch den Zugriff auf den Gold- und Devisenschatz der Österreichischen Nationalbank konnten die völlig erschöpften Devisenreserven des NS-Staates wieder aufgefüllt werden. 78,3 Tonnen Feingold im Wert von 467,7 Millionen Schilling sowie Devisen und Valuten im Wert von 60,2 Millionen Schilling wurden zur Reichsbank nach Berlin transferiert.
|