Seit Beginn des Rußlandfeldzuges im Juni 1941 wurden "Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD" gebildet. Diese waren dazu da, in den eroberten Gebieten nazifeindliche sowie jüdische Politiker umzubringen. Dies waren Einheiten die dem Oberbefehl des Reichsführers SS Heinrich Himmler unterstanden, und die, wie es in einem Befehl von Himmler im Frühjahr 1941 hieß, auch berechtigt waren "im Rahmen ihres Auftrages in eigener Verantwortung gegenüber der Zivilbevölkerung Exekutivmaßnahmen zu treffen". Das bedeutete, das sie, wenn sie meinten das jemand in den besetzten Gebieten es wert war erschossen zu werden, sie das in Eigenregie tun durften.
Sehr erfolgreich war das Sonderkommando 4a der Einsatzgruppe C das in Kiew am 28. September Plakate aufhängen ließ, daß alle Juden aufforderte sich am folgenden Tag zur Evakuierung auf einem Platz in der Nähe eines Güterbahnhofs einzufinden. Die Überrumpelung der Kiewer Juden gelang über alle Maßen gut, was aus einem Einsatzbericht der SS hervorging: "Obwohl man nur mit einer Beteiligung von etwa 5.000 - 6.000 Juden gerechnet hatte fanden sich über 30.000 Juden ein, die infolge einer überaus geschickten Organisation bis unmittelbar vor der Exekution noch an ihre Umsiedlung glaubten." Die meisten ahnten noch nichts als der Marsch zur Schlucht von Babi Yar begann. Die Tötung der Juden ging folgendermaßen vor sich: Die angekommenen Juden mußten sich entkleiden und registrieren lassen und wurden dann in die Schlucht von ungefähr 150 Meter Länge 30 Meter Breite und gut 15 Meter Tiefe geführt. Dort mußten sie sich hinlegen. Dann kam ein Mann der Schutzpolizei und schoß jeden mit einer Maschinenpistole in das Genick. Die später ankommenden Juden waren vor Schreck meistens so erstarrt, das sie vollkommen willenlos hinlegten und warteten bis sie erschossen wurden. Am ersten Tag ging das Gemetzel bis ca. 18.00 Uhr, und wurde am nächsten Tag in aller Frühe fortgesetzt. Am Abend des zweiten Tages waren dann 33.771 Juden exekutiert. In den folgenden Tagen wurden die Leichen notdürftig mit Erde bedeckt, und eine Pioniereinheit der Wehrmacht bekam den Auftrag die Wände der Schlucht zu sprengen. Sie wurde daraufhin zu einem riesigen Massengrab. In Gedenken an dieses Verbrechen wurde in Israel die Gedenkstätte von Babi Yar postum eingeweiht.
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