Mahatma Gandhi/
2.2 Sein Leben
Am 2. 1869 Oktober kam Mahatma Gandhi auf der Halbinsel Porbandar zur Welt. Gandhi war eigentlich ein sehr scheuer Junge und suchte nie wirklich Freunde. In der Schule gehörte er zu den durchschnittlichen Schülern. Er wurde zweimal verlobt ohne davon gewusst zu haben, weil er noch ein Kind war. Doch die beiden Mädchen starben. Als er sieben war, wurde er noch mal verlobt, doch seine Verlobte wurde ihm entzogen. Erst später, als er dreizehn war, heiratete er sie dann doch. Sie hieß Kasturbei und war genau so alt wie Gandhi. Gandhis Vater starb früh an Fisteln. Dies hatte starke Auswirkungen auf sein späteres Leben und entschied die ,,kompromisslose Forderung der brahmacarya (Keuschheit)\". Da Gandhis Eltern verbotene Kontakte mit Jain-Mönchen hatten und auch mit sämtlichen anderen Religionen, konnte Gandhi selber, nach dem sein Vater starb, mit den Mönchen zusammen den Jainismus lernen. Eine Religion die ihn lehrte, sich gewaltlos gegen andere zur Wehr zu setzten. Er war ein religiöser Mensch.
Dazu gehörte das tägliche Gebet, die Meditation und auch Bestandteil seines Lebens war die Askese und das Fasten. Womit er den Engländer Druck machen konnte. Gandhi wurde später ein Indischer Politiker und Reformator. Nachdem er 1891 in London Jura studierte. 1893 ging er als Rechtsberater von einer indischen Firma in Durban nach Südafrika in die britische ,,Kronenkolonie Natal\", wo er sich als Angehöriger einer ,,niederen Rasse\" behandelt sah. Empört darüber, dass indische Einwanderer in großem Umfang bürgerliche Freiheiten und politische Rechte verweigert wurden, nahm er sofort den Kampf für die Grundrechte der Inder in Südafrika auf. Gandhi blieb 20 Jahre in Südafrika und wurde in dieser zeit mehrmals verhaftet:
Im März 1922 wurde Gandhi von den Kolonialherren wegen ,,Aufwiegelung\"
zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 1924 wurde er jedoch wegen
Krankheit begnadigt und somit stärkten sie seine führende Rolle im
Unabhängigkeitskampf gegen England.
1932 führte Gandhi im Gefängnis mehrfach längere Fasten durch, um gegen
die von ihm unzulänglich betrachteten brit. Verfassungspläne für Indien zu
protestieren.
1894 gründete er den Natal Indian Congress, in dem er den Widerstand der indischen Einwanderer gegen die diskriminierenden Rassengesetze organisierte.
Passiver Wiederstand heiß im Falle Gandhis: Verweigerung der Zusammen-
arbeit mit den brit. Behörden. Dies heißt, dass die Unabhängigkeit Indiens
nicht durch Waffengewalt erzwungen werden soll, sondern durch ,,zivilen
Ungehorsam\" (bewusste Verletzung diskriminierender Gesetze). Die von Gandhi proklamierte Gewaltlosigkeit (Ahimsa, wörtlich ,,nicht töten\") entspricht völlig dem hinduistischen Gedankenmuster. Alles Tun, so fordert Gandhi, solle sich am ,,Festhalten an der Wahrheit\" und dem Ahimsa richten. Er rief seine Landsleute dazu auf, die in Indien wachsende Baumwolle wieder selbst zu Textilien zu verarbeiten, statt sie billig nach England auszuführen und sie in Form von Tuch teuer wieder zurückzukaufen.
Zum Abschluss des 24-tägigen sogenannten Salzmarschs(12.März-4.April)begann Mahatma Gandhi am Golf Cambay mit der Salzgewinnung. Durch diesen bewussten Verstoß gegen das von der Kolonialmacht Großbritannien in Anspruch genommene Salzmonopol eröffnete er eine neue Kampagne des gewaltlosen Wiederstands.
Der Boykott des Salzmonopols, mit dem Großbritannien den Salzverkauf in Indien beherrschte, sollte die Kolonialregierung zum Einlenken zwingen, nachdem sie die Forderung der indischen Unabhängigkeitsbewegung nach nationaler Selbstbestimmung bislang nicht erfüllt hatten.
Der Indische Nationalkongress, 1885 von indischen Nationalisten als Volkvertretung konstruiert, hatte unter dem Vorsitz von Jawaharlal Nehru am 31. Dezember 1929 beschlossen, für die vollständige Unabhängigkeit Indiens und den Austritt aus dem britischen Empire zu kämpfen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich an den Aktionen des zivilen Ungehorsams, wie der Missachtung des Salzmonopols, zu beteiligen. Gandhi prangerte in einem Brief an den britischen Vizekönig in Indien (Edward Frederick Lindley Wood Halifax, 1. Baron Irwin) die Salzsteuer stellvertretend für andere soziale Ungerechtigkeiten in seinem Land an.
Großbritannien reagierte auf den Salzmarsch mit Repression. Rund 60000 Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung wurden inhaftiert. Ausdruck der unnachgiebigen Haltung der Briten war der im Juni veröffentlichte Simon-Bericht, in dem bezweifelt wurde, dass die Inder für eine Unabhängigkeit ,,reif\" seien.
Mit dem von Gandhi initiierten Boykott des Salzmonopols begann in Indien eine neue Widerstandskampagne gegen die britische Kolonialherrschaft zur Erlangung der nationalen Souveränität. 1914 kehrte Gandhi nach Indien zurück und übernahm die Führung in einem schwierigen Konflikt: dem Kampf der Inder für die Selbstverwaltung. Nach dem 1.Weltkrieg nahm er, wieder unter der Devise Satyagraha den passiven Widerstand gegen Großbritannien auf. Als das britische Parlament 1919 die so genannten Rowlatt Acts verabschiedete, die die während des Krieges eingeführten Ausnahmerechte der britischen Behörden in Indien verlängerten, um mit den so genannten revolutionären Aktivitäten fertig zu werden, breitete sich die Satyagraha Bewegung über ganz Indien aus und fand Millionen Anhänger. Eine Demonstration in Amritsar gegen die Rowlatt Acts endete 1919 mit einem Massaker an Indern durch britische Soldaten. Da die britische Regierung keine Anstalten machte, den Indern politisch entgegenzukommen, rief Gandhi 1920 zu einer Kampagne der Asahayoga (Nichtbeteiligung) auf. Inder im Staatsdienst quittierten den Dienst, Regierungsbehörden, z.B. Gerichtshöfe, wurden boykottiert und indische Kinder wurden von den staatlichen Schulen genommen. Im ganzen Land blockierten Inder mit Sitzstreiks die Straßen und weigerten sich selbst nach Gewaltanwendung seitens der Polizei, aufzustehen und die Straßen freizumachen. Gandhi wurde verhaftet, musste aber bald darauf wieder freigelassen werden. Die wirtschaftliche Unabhängigkeit Indiens war zentrales Anliegen und zugleich logische Folge von Gandhis Bewegung Swaraj (Sanskrit: Selbstverwaltung). Er rief daher zum Boykott aller britischen Waren und Firmen auf und regte zugleich die Wiederbelebung der traditionellen indischen Heimspinnerei und -weberei an, um Indien einerseits von der britischen Textilindustrie unabhängig zu machen, andererseits die drückende Armut auf dem Lande - Folge der Ausbeutung durch britische Industrielle - zu beseitigen. Symbolhaft für die von ihm propagierte Rückkehr zum einfachen Dorfleben und für die Erneuerung des heimischen Handwerks benutzte Gandhi fortan selbst ein Spinnrad. Gandhi führte ein Leben, das ganz im Zeichen des Gebets, des Fastens, der Askese und der Meditation stand. Da er materiellen Besitz ablehnte, trug er den Lendenschurz und das Tuch der untersten Kaste und ernährte sich einfach und streng vegetarisch. Die Inder verehrten ihn wie einen Heiligen und verliehen ihm den Ehrentitel Mahatma (Sanskrit: Große Seele). Gandhis Eintreten für das buddhistische Prinzip der Gewaltlosigkeit, Ahimsa (Sanskrit: Nichttöten) genannt, war seiner Ansicht nach auch Ausdruck einer der Hindu-Religion entsprechenden Lebensweise. Er war der Überzeugung, dass Großbritannien angesichts der indischen Praxis der Gewaltlosigkeit eines Tages selbst die Nutzlosigkeit der Gewalt erkennen und aus Indien abziehen werde.
1921 übertrug der Indian National Congress (INC), der Vorkämpfer der Unabhängigkeitsbewegung, Gandhi weit reichende Vollmachten. Die indische Bevölkerung allerdings erfasste die Lehre des Ahimsa nicht in ihrem vollen Ausmaß, und es brachen bewaffnete Aufstände gegen die britische Herrschaft aus, die ein solches Ausmaß an Gewalttätigkeit erreichten, dass Gandhi das Scheitern seiner Kampagne des zivilen Ungehorsams eingestand und sie für beendet erklärte. Die britische Regierung nahm ihn 1922 fest und verurteilte ihn zu sechs Jahren Haft. Nach seiner vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis 1924 zog sich Gandhi zunächst aus der großen Politik zurück und widmete sich einer Kampagne zur gesellschaftlichen Anerkennung der kastenlosen Parias, der Unberührbaren. 1930 rief er erneut zu zivilem Ungehorsam auf, nachdem sich Großbritannien geweigert hatte, einer Forderung des INC nachzukommen und Indien den Status eines Dominion zuzuerkennen. Er forderte die indische Bevölkerung auf, die Zahlung von Steuern, insbesondere der Salzsteuer, zu verweigern. Im so genannten ,,Salzmarsch\", einem Demonstrationszug von Ahmedabad bis ans Arabische Meer, protestierten Hunderttausende von Indern unter Gandhis Führung gewaltlos gegen das britische Salzmonopol.
2.5 Kampf gegen das Kastensystem
1932 rief Gandhi erneut zu zivilem Ungehorsam gegen die Briten auf. In der Folge wurde er wiederholt verhaftet und benutzte seine Gefängnisaufenthalte zu Fastenaktionen, um gegen die britische Verfassungspolitik zu protestieren. Damit besaß er ein überaus wirksames Druckmittel gegenüber den britischen Behörden, die bei seinem Tod im Gefängnis den Ausbruch einer Revolution in Indien befürchten mussten. Im September 1932 begann Gandhi im Gefängnis ein ,,Fasten bis zum Tode\", um die volle staatsbürgerliche Anerkennung für die Parias zu erreichen. Die Briten begingen in Gandhis Augen eine Ungerechtigkeit, indem sie die Unberührbaren als eigene Gruppe innerhalb der indischen Gesellschaft behandelten. Gandhi, der selbst der Kaste der Vaishya (Kaufleute) angehörte, hatte sich damit zum Führer einer Bewegung gemacht, die sich die Beseitigung des sozial und wirtschaftlich ungerechten Kastenwesens in Indien zum Ziel gesetzt hatte. 1934 trat Gandhi vom Vorsitz des INC zurück, sein Nachfolger wurde Jawaharlal Nehru. Gandhi reiste durch ganz Indien, setzte sich für das Prinzip des Ahimsa ein und forderte das Ende der ,,Unberührbarkeit\". Gandhis politischer Einfluss war weiterhin so groß, dass die begrenzte Selbstverwaltung, die die Briten 1935 den Indern zugestanden, nicht ohne seine Zustimmung eingeführt werden konnte. Als 1939 die Schaffung einer Föderation indischer Fürstentümer mit dem Rest von Indien bevorstand, kehrte Gandhi wieder ins aktuelle politische Geschehen zurück, und zwar mit einer Fastenaktion, mit der er den Herrscher des Staates Rajkot zur Aufgabe seiner autokratischen Herrschaft zwingen wollte. Gandhis Aktion löste Unruhen aus, die die Kolonialregierung zum Eingreifen veranlassten; seinen Forderungen wurde nachgegeben.
2.6 Unabhängigkeit
1942 bot Großbritannien Indien die Dominion-Verfassung für das Kriegsende an, woraufhin Gandhi nur meinte: ,,Engländer, verlasst Indien\". Die Labour-Regierung Attlee erkannte nach Kriegsende schnell, dass Indien für England nicht länger zu halten war. Attlee sendete Lord Mountbatten, einen Enkel von Königin Victoria und direkten Nachfahren Karls des Großen (′von Battenberg′ war der Name seines Vaters), als letzten Vizekönig nach Indien, um ihn eine elegante Lösung finden zu lassen, die Indien nach Möglichkeit als Handelspartner im Commonwealth halten sollte. Mountbatten ließ sich mit umfangreichen Sondervollmachten ausstatten und erreichte in geschickten Verhandlungen und durch seine persönliche Freundschaft mit Gandhi die schnelle Unabhängigkeit innerhalb seines kurzen Aufenthaltes vom März bis August 1947.
Er und Gandhi konnten bei den Sitzungen mit den indischen Führern aus der Congress Party, der Moslem-Liga und der Sikhs Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Hindus aufgrund der alten Gegensätze nicht verhindern. Somit bedeutete die Unabhängigkeit Indiens zugleich seine Teilung in ein hinduistisches Indien und ein islamisches Pakistan nach dem Cunningham Plan. Gandhi sprach sich bis zuletzt gegen diese Teilung aus, da er sich stets für ein friedliches Nebeneinander aller Religionen und eine Milderung der Kastenunterschiede eingesetzt hat. Die Unabhängigkeit Indiens am 15.8.1947 war zugleich Beginn neuer bürgerkriegsähnlicher Kämpfe zwischen Hindus, Muslimen und Sikhs, der Massenflucht von Muslimen aus Indien und von Hindus aus dem neugeschaffenen Ost- und Westpakistan. Dabei kam es von beiden Seiten zu Überfällen auf Dörfer und Flüchtlingszüge und zu schrecklichen Gemetzeln vor allem in dem durch die Staatsgrenze geteilten Punjab, in denen sich in erster Linie Sikhs ′hervortaten′ - trotz des dort zusammengezogenen britisch-indischen Heeres. Mahatma Gandhi setzte seine Person und sein Leben auf Spiel, um die Ausschreitungen in Calcutta, dem heißesten Krisenpunkt nach dem Punjab, zu verhindern. Als es nach langer Ruhe dort zu kleineren Auseinandersetzungen kam, tritt er in den Hungerstreik, eine von ihm vorher schon oft mit Erfolg angewandte Methode mit dem Ziel, nicht eher damit aufzuhören, bis Hindu- und Moslemführer miteinander Frieden schließen. Schon nach wenigen Tagen erreichte der Plan seine Wirkung, im Gegensatz zur Armee an der Grenze zu Westpakistan, die den dortigen Greueltaten hilflos gegenüberstand. Eine einzelne Person erwies sich hier durch das Riskieren des eigenen Lebens als stärker als eine ganze Armee. Die Unabhängigkeit ist zugleich das Ende der Maharaja-Herrschaft mit Ausnahme der Fürstentümer Junagadh und Hyderabad, die erst 1948 eingegliedert wurden.
2.7 Sein Tod
Am 30. Januar 1948 wurde Mahatma Gandhi von dem radikalen Hindu Natharam Godse auf dem Weg zu einer Gebetsversammlung vor dem Birla House in Delhi mit drei Schüssen aus kürzester Distanz erschossen. Er starb mit den Worten ,,He Ram\" (=Gott) , vorher hatte er gesagt, dass er nur dann ein echter Mahatma ist, wenn er im Bewusstsein der Gegenwart Gottes und nicht durch einen natürlichen Tod sterbe. Seine Taschenuhr, welche sein wertvollster Besitz war, da er sehr bescheiden lebte, zeigte 17.17 Uhr an.
Die ganze Welt war durch Gandhis schockiert und über eine Million Inder, Moslems, Hindus und Sikhs waren bei der rituellen Feuerverbrennung dabei.
Am 30. Januar 1997, also 49 Jahre nach seinem Tod, wurde auf Beschluss des obersten Gerichts von Indien ein letzter Rest der Asche, die seit 1950 in einem Grabmal aufbewahrt wurde, in den Ganges gestreut.
3. Stellungnahme
Meiner Meinung nach hat Mahatma Gandhi in seinem Leben sehr viel geleistet.
Leider hat er nicht mehr viel von der Unabhängigkeit Indiens mitbekommen. Allerdings wurde Indien in zwei Teile geteilt:
Pakistan für die Muslime und Indien für die Hindus.
Es ist sehr bemerkenswert, dass Mahatma Gandhi mit viel Mut und persönlichem Einsatz ganz ohne Gewalt sein Volk von der Abhängigkeit in die Freiheit geführt hat.
Er hat viel für sein Land geleistet, obwohl er ein ganz ,,normaler\" Mensch war, der aber auch ohne jeglichem Luxus leben konnte.
An seinem mut du seiner Einstellung sollte man sich ein Beispiel nehmen. An Gandhi kann man sehen, wie man gegen Unrecht und Gewalt ankämpfen kann. Alles in Allem kann man sagen, dass Mohandas Karamchand Gandhi sehr sehr viel für die Gleichberechtigung und Unabhängigkeit Indiens getan hat. |