Das Schloss Versailles befindet sich südwestlich von Paris. Es entstand aus einem Jagdschlösschen, welches Ludwig von seinem Vater geerbt hatte. 1661 ließ Ludwig die Arbeiten, das Jagdschlösschen in das bis heute wahrscheinlich prächtigste Schloss umzubauen, beginnen. Er beauftragte den Baumeister Louis Le Vau mit der Bauleitung; zweit wichtigster Architekt war Hardouin-Mansart. Es bedurfte drei Bauphasen um das Schloss umzubauen. Zeitweise waren bis zu 36 000 Arbeiter und 6000 Pferde für den Materialtransport im Einsatz. Nach 28 Jahren Bauzeit war die riesige Residenz des Sonnenkönigs fertiggestellt. Die Front des Schlosses ist 580m lang und hat 375 Fenster. 2000 Räume diente der Spitze dem französischen Adel als ganz jährliche Residenz. Ihnen stand ein Hofstaat von 20 000 Angestellten zur Verfügung. Unter ihnen befanden sich 3 Bindenknüpfer, 8 Rasierer, 12 Mantelträger, 40 Kammerherren, 48 Ärzte, 62 Herolde, 68 Quartiermeister, 74 Kapläne, 80 Pagen, 125 Sänger, 338 Köche und einige tausend Mann als Leibwachen. Insgesamt kostete der Um-Ausbau des Schlosses 76 Millionen Livres.
Versailles diente Ludwig XIV als Residenz. Viele reiche Adelige zogen nach Versailles, stellten sich unter die Obhut des Herrschers, hatten finanzielle Abgaben zu leisten und dürften dadurch Ämter bekleiden. Das alles sicherte und festigte Ludwigs Stellung als Sonnenkönig, da er sich auch den hohen Adel Untertan machte und somit in seine direkte Abhängigkeit stellte.
Neben Versailles verhalf er der Kunst und der Wissenschaft auch zu einer Glanzzeit. Am Hof wurden Theaterstücke von Molière und Racine aufgeführt sowie auch Motetten von Jean-Baptiste Lully. 1655 wurden die Akademien für Bildhauerei und Malerei, 1666 für Wissenschaften und 1671 für Architektur gegründet. Ausserdem ließ er die Les Invalides für Kriegsveteranen bauen, plante den Champs-Élysées und restaurierte Notre-Dame.
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