Die Jakobiner sind Mitglieder eines radikalen politischen Klubs, welcher 1789 als Société des amis de la constitution (Gesellschaft der Verfassungsfreunde) gegründet wurde. Der Name Jakobiner leitet sich von ihrem Versammlungsort ab, dem ehemaligen Dominikanerkloster Saint-Jacques in Paris. Zu den Mitgliedern zählten schon bald Mirabeau und Maximilien de Robespierre, der später die führende Rolle im Klub übernahm. Zwar zählte der Klub in Paris nur etwa 3 000 Mitglieder, übte aber über 1 200 assoziierte Gesellschaften in ganz Frankreich großen Einfluß aus. Die straffe Organisation der Gesellschaften und das geschickte Auftreten ihrer Führer in der Öffentlichkeit machten die Jakobiner zu einer starken politischen Macht in Frankreich.
Zu Beginn befürwortete der Klub noch die konstitutionelle Monarchie, aber nach dem Fluchtversuch Ludwigs XVI. im Jahre 1791 wandten sich die Jakobiner gegen jede Form der Monarchie. Im Nationalkonvent, der französischen Abgeordnetenversammlung zwischen 1792 und 1795, erreichten die Jakobiner den Höhepunkt ihrer Macht. Ohne ihre Zustimmung konnte der Nationalkonvent keine wichtige Entscheidung fällen. Sie beherrschten den mächtigen Wohlfahrtsausschuss und organisierten die Schreckensherrschaft, die jede Opposition mit Gewalt unterdrückte. Die Jakobiner forderten das Todesurteil für den König, verdrängten die gemäßigteren Girondisten und ließen Tausende ihrer Gegner durch die Guillotine hinrichten. Nach dem Sturz Robespierres wurde der Klub am 11. November 1794 durch den Nationalkonvent aufgelöst. Außerhalb Frankreichs bezeichnete man die Anhänger der Französischen Revolution und der Demokratie als Jakobiner.
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