Das Stück spielt in einer Norwegischen Küstenstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Schauspiel ist in fünf Akte gegliedert und wurde am
12. Januar 1883 in Christiania (heutiges Oslo) uraufgeführt.
Der Badearzt Dr. Stockmann entwickelt die Idee, seine Heimatstadt zum Kurort zu machen, und verhilft der Stadt damit zu Wohlstand und Ansehen. Sein Bruder Peter, ein einflussreicher Beamter, realisiert das Vorhaben. Alles ist in bester Ordnung, doch dann entdeckt Dr. Stockmann, dass das Wasser der Badeanstalt nicht heilend, sondern gesundheitsschädlich ist. Die Wasserleitung führt durch einen giftigen Sumpf, und so wird das Wasser mit Keimen infiziert. Dr. Stockmann möchte seine Entdeckung sofort publik machen, um den Missständen Abhilfe zu verschaffen. Zuerst findet er Unterstützung bei der Zeitung des Ortes, deren Redakteure diesen Skandal vor allem gegen die Obrigkeit benutzen wollen. Stockmann ist sich sicher, die Mehrheit der Bürger auf seiner Seite zu haben. Doch bevor der Skandal in der Zeitung veröffentlicht wird, sucht Peter die Redakteure der Zeitung auf. Er macht ihnen klar, dass die Sanierung der Badeanstalt Unsummen an Steuergeldern verschlingen würde, und dass die Anstalt für mindestens zwei Jahre geschlossen werde müsste. Nach und nach kündigen alle Dr. Stockmann die Gefolgschaft auf und er steht mit seiner Forderung nach Veröffentlichung der Missstände und deren Sanierung allein da. Trotzdem läßt er sich nicht beirren und möchte an die Öffentlichkeit treten. Doch kein Buchdrucker ist bereit, für ihn Flugblätter zu drucken, und niemand stellt ihm einen Saal zur Verfügung. Schliesslich kommt es dennoch im Saal des Hauses von Kapitän Horster, der als einziger Bürger der Stadt zu ihm hält, zu einer Bürgerversammlung, bei der Tomas Stockmann seine Ideen vortragen und seine Anklagen erheben kann. In seiner Rede weicht er weitgehend vom Thema ab und kritisiert die Obrigkeit und die Mehrheit der Masse, die immer auf Kosten einer Minderheit entscheidet. Während dieser Rede verliert er auch seine letzten Sympathisanten, wird als "Volksfeind" beschimpft und aus der Halle gejagt.
Aufgrund der Veröffentlichungen sinken die Aktien der Badeanstalt rapide im Wert.
Dr. Stockmanns Schwiegervater nützt dies aus und kauft, mit dem für Dr. Stockmanns Frau und die Kinder vorgesehenen Erbteil, einen Grossteil der Aktien. Der Schwiegervater möchte den Badearzt dazu überreden, seine Behauptungen zurückzunehmen, um das Erbe der Kinder zu sichern. Doch Dr. Stockmann bleibt bis zuletzt der unbeugsame und kompromisslose Idealist, der er immer war. Obwohl er Haus und Anstellung verliert, möchte er im Ort bleiben und weiter seinen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit führen.
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