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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Industrialisierung in deutschland -



Gliederung: 1.1. Begriffserklärung

1.2. Voraussetzungen


2.1. politische-

2.2. technische-

2.3. wirtschaftliche-

2.4. und gesellschaftliche Aspekte




1.1. Begriffserklärung - Industrielle Revolution

- \"industrielle Revolution\" = Entwicklungsvorgang mit bahnbrechenden
Erfindungen
- bedeutete damals eine totale Veränderung in allen Lebensbereichen,
- zeigte in Deutschland erste Hälfte des 19. Jh. seine ersten

Auswirkungen
- ab 1850 bis zum Ende des Jahrhunderts in immer schnelleren Tempo
- industrielle Revolution vollzog Umwandlung der Agrar- und
Industriegesellschaft

- 1830 verdienten sich 4/5 der Dt. Bevölerung ihren Lebensunterhalt
in d.Landwirtschaft
- 50 Jahre später nur noch knapp die Hälfte der Bevölkerung
- Fabriken entstanden, Massenfabrikationen ersetzten die

handwerkliche Einzelfertigung
- kennzeichnend für die Industrialisierung waren 4 Merkmale
=> der breite Einsatz neuer Techniken, wie z.B. Maschinen

=> die massenhafte Nutzung bislang wenig verwendeter Grundstoffe,

wie vor allem Eisen und Steinkohle
=> die Ausbreitung des Fabriksystems

=> die Lohnarbeit als überwiegende Erwerbsform
- zur Folge hatte die industrielle Revolution tief greifende
gesellschaftliche Reformen, deren Durchsetzung und Wirkung sich über Jahrzehnte hinweg entfaltete


1.2. Voraussetzungen

- das \"alte Europa\", wie es bis ins 18. Jahrhundert hinein Bestand
hatte, war eine feudale Ständegesellschaft
- die ländliche Welt beruhte nach wie vor auf der Grundherrschaft
- es gab zwar eine städtisch-bürgerliche Mittelschicht, diese blieb
jedoch zahlenmäßig unbedeutend




- aus der Grundherrschaft resultierte eine Bindung und Einschränkung
der Bauern
=> an den Pachtherrn flossen also Geld-oder Naturalabgaben,
außerdem beeinflusste dieser den Betrieb, er konnte bestimmen
welche Agrarprodukte produuziert werden sollten
- die Zwänge der Nahrungsmittelkanppheit und die steigenden Lebens-
mittelpreise waren neben einem aufgeklärtem Grundempfinden dieser

Zeit hauptsächlich verantwortlich für die Einleitung von Reformen

- Bauernbefreiung und die Französiche Revolution übte starken Druck

auf die deutschen Regierungen aus
=> stehen geblienen Reformsätze des aufgeklärten Absolutismus

wurden jetzt fortgeführt
=> Bauernbefreiung erstreckte sich im wesentlichen auf 2 Bereiche
- auf die Befreiung der Bauern aus pers. Abhängigkeitsbezieh-
ungen (aus daraus folgenden Frohndiensten und Lasten)
- auf die Anhebung der Bauern zum vollen Landeigentümer mit
entsprechender Verfügungsgewalt über Grund- und Boden


2.1. politische Aspekte zur Industriellen Revolution

- erst durch preußischen Reformgesetze zur \'Bauernbefreiung\' und mit
Einführung der \'Gewerbefreiheit\' erlebte die Industrialisierung
ihren Aufschwung

- wirklich in Schwung kam der Handel und die industrielle Produktion
mit dem Auflösen der Zoll- und Mautlinien innerhalb Deutschlands,
welche den innerdeutschen Verkehr bis dahin lähmten
=> man strebte schon viel früher einen deutschen Wirtschaftsraum
ohne Binnenzölle an, der jedoch nach außen durch Schutz- und
Entwicklungszölle gesichert blieb

=> es bestand aber wenig Neigung unter den deutschen Ländern sich
dem bereits bestehenden preußischen Zollverein anzuschließen

=> erst 1834 überzeugten schließlich die wirtschaftlichen
Argumente

- die einzelnen Staaten im Zollverein orientierten sich im Laufe der
Industrieentwicklung wirtschaftspolitisch immer mehr an Preußen

- Preußen drängte Österreich unter diesen Aspekten immer mehr in den

Hintergrund
- in Preußen erkannte man früh die Bedeutung der Industrialisierung,
dass führte dort auch zu einer stärkeren und gezielteren
Förderungspolitik als in den meisten anderen Staaten

- vor allem durch staatliche Planung und Finanzierungshilfe durch
die Großbanken gelang es die Textil-, Eisen- und die chem.
Industrie voranzubringen
- mit der Reichsgründung 1871 setzte eine überschäumende Wirt-
schaftseuphorie ein
=> wurde durch die Gebietsgewinne aus dem Deutsch-Französischen

Krieg und Kriegsentschädigungen von 5 Milliarden Franc in Gold
angekurbelt
- am Ende des Spekulationsfiebers der künstlich angeheizten
Konjunktur folgte eine lange Wirtschaftsdepression
- trotz der schlimmen wirtschaftlichen, vor allem aber auch sozialen
Folgen war das Deutsche Kaiserreich entstanden
=> es hatte sich aber damit unumstritten zur ersten Wirtschafts
macht des Kontinents entwickelt
2.2. technische Aspekte der Industrialisierung in Deutschland

- von England ausgehend setzte sich seit dem 18. Jh. die technische
Innovation nach und nach im gesammten Produktionsprozess durch
- der Übergang von Handarbeit zu Maschinenarbeit stellte den Kern

des Industrialsierungsvorganges dar
- Tempomacher Nr. 1 in der ersten Industrialisierungsphase war das
Textilgewerbe, das Spinnrad wurde von Spinnmaschinen verdrängt
- im Hüttenwesen wurde im Laufe des 18. Jh. die Gewinnung von

Roheisen verbessert
=> die Entwicklung von Koks durch die Entgasung von Steinkohle war
revolutionär (Koks war in vielen Belangen der bisher verwen-
deten Holzkohle überlegen)
=> mit Koks oder Steinkohle betriebene Dampfmaschinen wurden zu
dem Instrument der Energiegewinnung im frühen Industriezeit

alter
- die Kolben-Dampfmaschine von Thomas Newcomen stellte die eigent-
liche Basisinnovation bei der Erzeugung von Bewegungsenergie dar
=> sie machte von Körperkraft, Wasser oder Wind unabhängig
=> so begann auch im Bergbau und Hüttenwesen die Verwendung der
Dampfmaschine
=> das Abpumpen von Grubenwasser ermöglichte den Abbau von
Steinkohle aus tieferen Schichten
- durch Kokshochöfen erfuhr die Erzschmelzung einen Aufschwung
- durch das sog. Puddelverfahren konnte man das gewonnene Roheisen

auch in Stahl umwandeln

- mit Hilfe des Walzens konnte man schließlich Eisen- und Stahlprod-
ukten die erforderliche Formung und Profilierung in gewünschter
Massenanfertigung geben
- auf James Watt geht die Entwicklung der Dampfmaschine zurück
=> diese wurde unerläßlich für das Maschinenzeitalter
=> fand ihren Einsatz bei Werkzeugmaschinen, Drehbänken,
Spinnmaschinen, etc.


2.3. Wirtschaftliche Aspekte der Industriellen Revolution

- deutsche Wirtschaft war lange durch napoleonische Kriege ge-
schwächt gewesen, hatte sich durch die Zersplitterung des Reichs

in kleine Gebiete gegenseitig gelähmt
- die napoleonische \"Kontinentalsperre\", die Deutschland von engli-
schen Warenimporten abschnitt hatte dazu beigetragen, dass sich
linksrheinischen deutschen Industrien blühend entwickelten

=> unter französicher Regie sollte dort der fehlende englische
Warenstrom mit allen Mitteln ersetzt werden

=> zur gleichen Zeit verkümmerten die rechtsrheinischen
Industrialisierungsversuche
- insgesammt zwang der Rohstoffmangel in Deutschland dazu, eigene
Initiativen zu fördern

=> Zuckerrübenverwertung, die jährlich genutzte landwirtschaft-

liche Fläche wuchs von 14 Mio. Hektar um 1800 auf 25 Mio Hektar
um 1870
Überall fand die Urbarmachung bisher nicht genutzer Böden durch

Rodung statt
=> vielerorts trat Fruchtwechselwirtschaft an die Stelle der
weniger effektiven Dreifelderwirtschaft

Jahr Dreifelderwirtschaft Fruchtwechselwirtschaft
1.
2.
3.
4. Wintergetreide

Sommergetreide

Brache

Wintergetreide Getreide

Blattfrucht
Getreide

Blattfrucht

- man gelangte zur optimierten Bodenausnutzung, durch künstliche
Düngung eröffneten sich für Pflanzenbau und Viehhaltung

ungeahnte Möglichkeiten
- Fleischverbrauch stieg, Möglichkeiten der Viehhaltung

verbesserten sich

=> ausbleibende Englische Waren wurden teilweise selber produziert

- man war so vorübergehend vor der billigeren und qualitativ
besseren engl. Konkurenz sicher
- \"Kontinentalsperre\" bedeutete deshalb zugleich eine wirtschaft-
liche Lähmung und Impuls
- nach ihrer Aufhebung wurde die scheinbare Blüte der deutschen
Industrialisierung sofort zunichte gemacht
- ohne koloniale Verbindungen, ohne ausgedehnten Seehandel und ohne
geschlossenes umfassendes Wirtschaftsgebiet fehlte es in Dt. an

einem attraktiven und aufnahmefähigen Markt, anfangs vor allem am
nötigen Kapital um technische Neuerungen zu finanzieren
- es wurde anfangs überwiegend in kleinen Familienbetrieben produ-

ziert, grundlegende Neuerungen schienen nicht erforderlich
- erst durch preußischen Reformgesetze zur \'Bauernbefreiung\' und mit
Einführung der \'Gewerbefreiheit\' erlebte die Industrialisierung
ihren Aufschwung
- Umstellung brauchte allerdings ihre Zeit
- Traditionsgebundenheit und ein Magel an technischen und kaufmänn-
ischen Kenntnissen ließ viele zurückschrecken

- nach und nach drängten viele zur Gründung ihres eigenen
Betriebes (vor allem Handwerksgesellen), durch drückende Konkurenz
der Fabriken gingen jedoch ganze Berufszweige in den neuen
industriellen Produktionsstätten auf

=> am wichtigsten Energielieferanten für die Gewerbliche Wirt-
schaft läßt sich Wandel eindrucksvoll belegen
(Zahl der Dampfmaschinen in preußischen Betrieben stieg von
wenigen 100 nach 1840 auf 2000 um 1850 und auf 20000 um 1870)
- mit der Herstellung eines gesammtdeutschen Wirtschaftsraume ohne
Binnenzölle und Mautlinien konnte die überregionale Wirtschafts-

planung nun vorangetrieben werden
=> machte sich vor allem im Ausbau des Verkehrswesen bemerkbar

=> Kanal-, Straßen- und Eisenbahnbau erschlossen und verbanden
Abbaugebiete von Bodenschätzen mit Prokuktionsstätten sowie
weiter verarbeitenden Unternehmen
- die Kapazitäten wuchsen in kurzer Zeit immens, Eisenbahn wurde
selbst zum Großabnehmer von Kohle und Stahl

- der einsetztende Bauboom verschlang Kapitalsummen, die nur noch
von Großbanken und Aktiengesellschaften aufgebracht werden konnten

=> die Zahl dieser Gesellschaften in Preußen stieg bis 1850 auf

102 und bis 1857 sogar bis auf 295
- neben Aktiengesellschaften entstanden bis heute existierende
Großbanken (Deutsche Bank 1870, Dresdner Bank 1872)
- diese übten dann auch bald selbst Einfluß auf die Geschäftspolitik

von Industrieunternehen aus

- durch den Einsatz neuer Maschinen und Energien konnten vor allem
im Bergbau, Eisenverhüttung und in der Herstellung von Massen-
produkten wesentliche Fortschritte erziehlt werden
=> die reichen Bodenschätze Oberschlesiens und der preußischen
Rheinprovinzen mit ihren Kohle- und Erzvorkommen wurden zum
Ausgangspunkt für die ersten umfassenden industriellen

Ballungsräume
=> in wenigen Jahren zogen diese Gebiete große Mengen der
beschäftigungslosen Landbevölkerung an

- Unternehmer wie Thyssen, Krupp, Siemens, Bosch, Zeiss Benz, und
Daimler aus denen sich weltweit führende Unternehmen entwickelten
trugen zur Umwandlung des Zeitalters bei



2.4. Gesellschaftliche Aspekte der Industriellen Revolution

- Aufgrund des sich wandelnden Wirschaftsverständnisses, setzte
sprunghafte Bevölkerungszunahme in Europa ein
- schon ab 1750 begann Bevölkerungsexplosion in Europa, hohe

Geburtenraten
- von 1800 bis 1860 verdoppelte sich die Bevölkerung
- Ursachen lagen in neuen Erkenntnissen der Medizin und Hygiene,
Seuchen weitgehend eingdämmt
- Bevölkerungswachstum gestärkt durch gesellschaftspolitische
Reformen zu Beginn des 19. Jahrh.
- Wegfall der alten feudalrechtlichen Heiratsbeschränkungen,
Familiengründungen wurden erleichtert

- außerdem war Nahrungsgrundlage durch erhöhte Landwirtschaftliche
Produktivität gesteigert worden
- durch ständig wachsende Bevölkerung war man gezwungen neue
Erkenntnisse in der Landwirtschaft voll einzusetzten => ständige
Suche nach gewinnsteigernden Produktionsmethoden
- Bevölkerungszunahme und Umstrukturierung der Landwirtschaft über-

kreuzten sich
- der Einsatz von Maschinen im Laufe der Industrialisierung um der
Bevölkerungszunahme Herr zu werden hatte zur Folge, dass viele
Arbeitslose entstanden => Teufelskreis

- mit der raschen Industrialisierung wurden ganze Bevölkerungs-
schichten aus ihren jahrhundertealten Lebenskreisen und Bindungen

herausgerissen

- unrentable bäuerliche Betriebe und Handwerksschichten mußten
aufgegeben werden => stürzte viele in Not und Armut
- das stellte Wiederspruch zwischen den sozialen Mißständen und
wirtschaftlichen Aufschwung das => führte auch vielerorts zu
Überlegungen wie den Mißständen am wirkungsvollsten begegnet

werden könnte
- in der Phase der beginnenden Industrialisierung waren durch
gleichzeitigen Rückgang des Handwerks und der Bevölkerungszunahme
Tausende von Handwerksgesellen arbeitslos
- Handwerker, besitzlose Landarbeiter und verarmte Kleinbauern, alle
strömten in die Fabriken und Industriestätte => bildeten zusammen

das Industrieproletariat




- durch Bevölkerungsexplosion und Landflucht war ein Teufelskreis
entstanden

=> Verstätterung trat ein, stieg allerdings erst nach 1850 und be-
sonders nach 1870 an
=> Berlin als eindrucksvolles Beispiel, Einwohnerzahl stieg von
200.000 um 1815 auf 421.000 um 1850

- das Arbeitskräfteangebot vermehrte sich => drückte Löhne => führte
zur Ausnutzung billiger Frauen- und Kinderarbeit

- nur die Tätigkeit mehrerer Personen konnte einer Familie das

Existenzminimum sichern
- der Ausländische und vor allem britische Konkurenzdruck war groß
=>dessen erwehrten sich die Industriellen durch extremen Lohndruck
- Die Arbeitszeiten lagen zwischen 12 und 14 Stunden am Tag
- Sicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz waren völlig ungenügend
- die Folge dieser Verhältnisse waren Armut, fehlende Ausbildung,
geistige und körperlicher Schäden der Arbeiter auf Grund der
mangelhaften Arbeits- und Wohnverhältnisse
- es gab zwar extrem viele Arbeiterwohnunterkünfte, diese waren aber
in der Regel Kasernenartig, äußerst dürftig und fast

menschenunwürdig

- unter diesen Bedingungen war die Lebenserwartung gering
- der Tod des Ernährers, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit durch Unfall,
kurzfristige Kündigung, Arbeitslosigkeit bei konjunkturellen
Schwankungen waren Ereignisse, die die Existenz ganzer Familien
bedrohte
- hinzu kamen in dieser Zeit der Verlust der sozialen Bindungen und
die Umstellung auf kapitalistische Produktionsweisen

- es gab Versuche diesen unhaltbaren Zuständen wirkungsvoll zu
begegnen => meißt ausgehend von einzelnen Persönlichkeiten, vor
allem aus der Kirche
- es kam zur Bildung von kirchlichen Organisationen und Hilfswerken
- nach und nach wurde das Verbot der Kinderarbeit durchgesetzt
- auch einzelne Unternehmer versuchten diese Probleme zu lösen
=> hatten meißtens den Wunsch einen festen Stamm von Arbeitern in

ihren Werken zu beschäftigen
=> strebten eine Art Treueverhältnis an
=> richteten Unterstützungskassen bei Krankheit und Invalidität
ein, vereinzelt entstanden Werkswohnungen, Konsumanstalten und

Kantinen

- allmählich erwachten auch in der Arbeiterschaft Kräfte und
Initiativen um diesen Zuständen zu begegnen

- es wurden Handwerkerbünde und Arbeitervereine gegründet => man

wollte zunächst im regionalen Bereich Verbesserungen der Lebens-
und Arbeiterverhältnisse erziehlen
=> Anfänge der Arbeiterbewegung




Begriffserklärung - Ind. Revolution
- \"industrielle Revolution\" = Entwick-
lungsvorgang mit bahnbrechenden Erfin-

dungen
- bedeutete damals eine totale Veränder-

ung in allen Lebensbereichen
- zeigte in Deutschland erste Hälfte des

19. Jh. seine ersten Auswirkungen
- ab 1850 bis zum Ende des Jahrhunderts

in immer schnelleren Tempo
- industrielle Revolution vollzog Um-

wandlung er Agrar- und Industriege-
sellschaft

- 1830 verdienten sich 4/5 der Dt.
Bevölerung ihren Lebensunterhalt in

d.Landwirtschaft
- 50 Jahre später nur noch knapp die

Hälfte der Bevölkerung
- Fabriken entstanden, Massenfabrikatio-

nen ersetzten die handwerkliche Ein-
zelfertigung

- kennzeichnend für die Industriali-
sierung waren 4 Merkmale
=> der breite Einsatz neuer Techniken,
wie z.B. Maschinen

=> die massenhafte Nutzung bislang
wenig verwendeter Grundstoffe, wie

vor allem Eisen und Steinkohle
=> die Ausbreitung des Fabriksystems

=> die Lohnarbeit als überwiegende
Erwerbsform
- zur Folge hatte die industrielle Revo-
lution tief greifende gesellschaft-
liche Reformen, deren Durchsetzung und
Wirkung sich über Jahrzehnte hinweg

entfaltete Voraussetzungen
- das \"alte Europa\", wie es bis ins 18.
Jahrhundert hinein Bestand hatte, war

eine feudale Ständegesellschaft
- die ländliche Welt beruhte nach wie vor
auf der Grundherrschaft
- es gab zwar eine städtisch-bürgerliche
Mittelschicht, diese blieb jedoch

zahlenmäßig unbedeutend
- aus der Grundherrschaft resultierte eine

Bindung und Einschränkung der Bauern
=> an den Pachtherrn flossen also Geld-
oder Naturalabgaben, außerdem beein-
flusste dieser den Betrieb, er konnte
bestimmen welche Agrarprodukte produ-
ziert werden sollten
- die Zwänge der Nahrungsmittelkanppheit
und die steigenden Lebensmittelpreise
waren neben einem aufgeklärtem Grundemp-
finden dieser Zeit hauptsächlich verant-
wortlich für die Einleitung von Reformen
- Bauernbefreiung und die Französiche
Revolution übte starken Druck auf die
deutschen Regierungen aus
=> stehen geblienen Reformsätze des auf-
geklärten Absolutismus wurden jetzt

fortgeführt
=> Bauernbefreiung erstreckte sich im

wesentlichen auf 2 Bereiche
- auf die Befreiung der Bauern aus
pers. Abhängigkeitsbeziehungen(aus
daraus folgenden Frohndiensten und

Lasten)
- auf die Anhebung der Bauern zum
vollen Landeigentümer mit entspre-
chender Verfügungsgewalt über Grund

und Boden
- als weitere Voraussetzung die
Technisierung und Entwicklung von
Maschinen
- ... + weitere Ausführungen von Frau
Kieres aus dem Deutsch-Französischen

Krieg und Kriegsentschädigungen
von 5 Milliarden Franc in Gold
angekurbelt
- am Ende des Spekulationsfiebers der

künstlich angeheizten Konjunktur
folgte eine lange Wirtschaftsdepres-

sion
- trotz der schlimmen wirtschaftlich-

en, vor allem aber auch sozialen
Folgen war das Deutsche Kaiserreich

entstanden
=> es hatte sich aber damit unum-

stritten zur ersten Wirtschafts
macht des Kontinents entwickelt
Wirtschaftliche Aspekte der Ind. Rev.
- deutsche Wirtschaft war lange durch

napoleonische Kriege geschwächt ge-
wesen, hatte sich durch die Zerspli-

tterung des Reichs in kleine Gebiete
gegenseitig gelähmt
- die napoleonisch \"Kontinentalsperre\"
die Deutschland von englischen War-

enimporten abschnitt hatte dazu bei-
getragen, dass sich linksrheinischen

deutschen Industrien blühend ent-
wickelten

=> unter französicher Regie sollte
dort der fehlende englische War-

enstrom mit allen Mitteln ersetzt
werden

=> zur gleichen Zeit verkümmerten
die rechtsrheinischen Industria-

lisierungsversuche
- insgesammt zwang der Rohstoffmangel

in Deutschland dazu, eigene Initia-
tiven zu fördern

=> Zuckerrübenverwertung, die
jährlich genutzte landwirtschaft-

liche Fläche wuchs von 14 Mio.
Hektar um 1800 auf 25 Mio Hektar
um 1870
=> Überall fand die Urbarmachung

bisher nicht genutzer Böden durch

Rodung statt

=> vielerorts trat Fruchtwechsel-
wirtschaft an die Stelle der

weniger effektiven Dreifelder-
wirtschaft

technische Aspekte der Ind. in Dt.
- von England ausgehend setzte sich seit
dem 18. Jh. die technische Innovation
nach und nach im gesammten Produkt-

ionsprozess durch
- der Übergang von Handarbeit zu Maschi-

nenarbeit stellte den Kern des Indus-
trialsierungsvorganges dar
- Tempomacher Nr. 1 in der ersten Indus-
trialisierungsphase war das Textil-
gewerbe, das Spinnrad wurde von Spinn-
maschinen verdrängt

- Roheisengewinnung, Vrerbesserung des
Hüttenwesens im 18 Jh.
=> die Entwicklung von Koks durch die
Entgasung von Steinkohle war revo-

lutionär (Koks war in vielen Be-
langen der bisher verwendeten Holz-

kohle überlegen)
=> mit Koks oder Steinkohle betriebene

Dampfmaschinen wurden zu dem Ins-
trument der Energiegewinnung im

frühen Industriezeitalter
- die Kolben-Dampfmaschine von Thomas

Newcomen stellte die eigentliche Ba-
sisinnovation bei der Erzeugung von

Bewegungsenergie dar
=> sie machte von Körperkraft, Wasser

oder Wind unabhängig
=> so begann auch im Bergbau und Hüt-

tenwesen die Verwendung der Dampf-
maschine

=> das Abpumpen von Grubenwasser er-
möglichte den Abbau von Steinkohle

aus tieferen Schichten
- durch Kokshochöfen erfuhr die Erz-

schmelzung einen Aufschwung
- durch das sog. Puddelverfahren konnte

man das gewonnene Roheisen auch in
Stahl umwandeln

- mit Hilfe des Walzens konnte man
schließlich Eisen- und Stahlprodukten

die erforderliche Formung und Profi-
lierung in gewünschter Massenanferti-

gung geben etc.
- James Watt=>Entwicklung d. Dampfmaschine

=> unerläßlich für Maschinenzeitalter
=> Einsatz bei Werkzeugmaschinen,

Drehbänken, Spinnmaschinen
politische Aspekte zur Ind. Revolution
- erst durch preußischen Reformgesetze
zur \'Bauernbefreiung\' und mit Ein-
führung der \'Gewerbefreiheit\' erleb-
te die Industrialisierung ihren Auf-
schwung
- wirklich in Schwung kam der Handel

und die industrielle Produktion mit
dem Auflösen der Zoll- und Mautlin-

ien innerhalb Deutschlands, welche
den innerdeutschen Verkehr bis dahin

lähmten
=> man strebte schon viel früher ei-

nen deutschen Wirtschaftsraum
ohne Binnenzölle an, der jedoch

nach außen durch Schutz- und
Entwicklungszölle gesichert blieb

=> es bestand aber wenig Neigung
unter den deutschen Ländern sich

dem bereits bestehenden preuß-
ischen Zollverein anzuschließen

=> erst 1834 überzeugten schließlich
die wirtschaftlichen Argumente

- die einzelnen Staaten im Zollverein
orientierten sich im Laufe der In-

dustrieentwicklung wirtschaftspolit-
isch immer mehr an Preußen

- Preußen drängte Österreich unter
diesen Aspekten immer mehr in den

Hintergrund
- in Preußen erkannte man früh die Be-

deutung der Industrialisierung, dass
führte dort auch zu einer stärkere

und gezielterenm Förderungspolitik
als in den meisten anderen Staaten

- vor allem durch staatliche Planung
und Finanzierungshilfe durch die
Groß-banken gelang es die Textil-,
Eisen- und die chem. Industrie vor-

anzubringen
- mit der Reichsgründung 1871 setzte
eine überschäumende Wirtschaftseu-
phorie ein

=> wurde durch die Gebietsgewinne

Jahr Dreifelderw. Fruchtwechselw.


1.
2.
3.

4.
Wintergetreide

Sommergetreide

Brache

Wintergetreide
Getreide

Blattfrucht
Getreide

Blattfrucht



- man gelangte zur optimierten Boden-
ausnutzung, durch künstliche Düngung

eröffneten sich für Pflanzenbau und
Viehhaltung ungeahnte Möglichkeiten

- Fleischverbrauch stieg, Möglichkei-
ten der Viehhaltung verbesserten

sich
=> ausbleibende Englische Waren wur-

den teilweise selber produziert
- man war so vorübergehend vor

der billigeren und qualitativ
besseren engl. Konkurenz sicher

- \"Kontinentalsperre\" bedeutete
deshalb zugleich eine wirtschaft-

liche Lähmung und Impuls
- nach ihrer Aufhebung wurde die

scheinbare Blüte der deutschen In-
dustrialisierung sofort zunichte ge-

macht
- ohne koloniale Verbindungen, ohne

ausgedehnten Seehandel und ohne ge-
schlossenes umfassendes Wirtschafts-

gebiet fehlte es in Dt. an einem
attraktiven und aufnahmefähigen

Markt, anfangs vor allem am nötigen
Kapital um technische Neuerungen zu

finanzieren
- es wurde anfangs überwiegend in

kleinen Familienbetrieben produ-




ziert, grundlegende Neuerungen
schienen nicht erforderlich
- erst durch preußischen Reformgesetze
zur \'Bauernbefreiung\' und mit Ein-

führung der Gewerbefreiheit erlebte
die Industrialisierung ihren Auf-
schwung
- Umstellung brauchte allerdings ihre

Zeit
- Traditionsgebundenheit und ein Magel

an technischen und kaufmännischen
Kenntnissen ließ viele zurückschrecken

- nach und nach drängten viele zur
Gründung ihres eigenen Betriebes (vor
allem Handwerksgesellen), durch drück-
ende Konkurenz der Fabriken gingen
jedoch ganze Berufszweige in den neuen
industriellen Produktionsstätten auf

=> am wichtigsten Energielieferanten
für die Gewerbliche Wirtschaft läßt

sich Wandel eindrucksvoll belegen
(Zahl der Dampfmaschinen in preußi-
schen Betrieben stieg von wenigen 100
nach 1840 auf 2000 um 1850 und auf

20000 um 1870)
- mit der Herstellung eines gesammtdeut-
schen Wirtschaftsraume ohne Binnenzöl-
le und Mautlinien konnte die überre-

gionale Wirtschaftsplanung nun voran-
getrieben werden
=> machte sich vor allem im Ausbau des
Verkehrswesen bemerkbar

=> Kanal-, Straßen- und Eisenbahnbau
erschlossen und verbanden
Abbaugebiete von Bodenschätzen mit
Prokuktionsstätten sowie
weiter verarbeitenden Unternehmen
- die Kapazitäten wuchsen in kurzer Zeit

immens, Eisenbahn wurde selbst zum
Großabnehmer von Kohle und Stahl

- der einsetztende Bauboom verschlang
Kapitalsummen, die nur noch von

Großbanken und Aktiengesellschaften
aufgebracht werden konnten

=> die Zahl dieser Gesellschaften in
Preußen stieg bis 1850 auf 102 und

bis 1857 sogar bis auf 295
- neben Aktiengesellschaften entstanden

bis heute existierende Großbanken
(Deutsche Bank 1870, Dresdner Bank

1872)
- diese übten dann auch bald selbst Ein-

fluß auf die Geschäftspolitik von In-
dustrieunternehen aus
- durch den Einsatz neuer Maschinen und
Energien konnten vor allem im Bergbau,
Eisenverhüttung und in der Herstellung
von Massenprodukten wesentliche Fort-

schritte erziehlt werden
=> die reichen Bodenschätze Oberschle-
siens und der preußischen Rheinpro-
vinzen mit ihren Kohle- und Erzvor-
kommen wurden zum Ausgangspunkt für
die ersten umfassenden industriel-

len Ballungsräume
=> in wenigen Jahren zogen diese Ge-

biete große Mengen der beschäfti-
gungslosen Landbevölkerung an

- Unternehmer wie Thyssen, Krupp,
Siemens, Bosch, Zeiss Benz, und

Daimler aus denen sich weltweit führ-
ende Unternehmen entwickelten trugen
zur Umwandlung des Zeitalters bei - Bevölkerungswachstum gestärkt durch
gesellschaftspolitische Reformen zu

Beginn des 19. Jahrh.
- Wegfall der alten feudalrechtlichen

Heiratsbeschränkungen, Familiengrün-

dungen wurden erleichtert

- außerdem war Nahrungsgrundlage durch
erhöhte Landwirtschaftliche Produk-

tivität gesteigert worden
- durch ständig wachsende Bevölkerung
war man gezwungen neue Erkenntnisse in
der Landwirtschaft voll einzusetzten
=> ständige Suche nach gewinnsteigern-
den Produktionsmethoden
- Bevölkerungszunahme und Umstrukturier-
ung der Landwirtschaft überkreuzten
sich
- der Einsatz von Maschinen im Laufe der

Industrialisierung um der Bevölker-
ungszunahme Herr zu werden hatte zur

Folge, dass viele Arbeitslose ent-
standen => Teufelskreis

- mit der raschen Industrialisierung
wurden ganze Bevölkerungsschichten aus
ihren jahrhundertealten Lebenskreisen
und Bindungen herausgerissen

- unrentable bäuerliche Betriebe und
Handwerksschichten mußten aufgegeben
werden => stürzte viele in Not und
Armut
- das stellte Wiederspruch zwischen den
sozialen Mißständen und wirtschaft-

lichen Aufschwung das => führte auch
vielerorts zu Überlegungen wie den

Mißständen am wirkungsvollsten begeg-
net werden könnte
- in der Phase der beginnenden Industri-
alisierung waren durch gleichzeitigen

Rückgang des Handwerks und der Bevöl-
kerungszunahme Tausende von Handwerks-

gesellen arbeitslos
- Handwerker, besitzlose Landarbeiter

und verarmte Kleinbauern, alle ström-
ten in die Fabriken und Industriestät-
te => bildeten zusammen das Industrie-
proletariat

- durch Bevölkerungsexplosion und Land-
flucht war ein Teufelskreis entstanden

=> Verstätterung trat ein, stieg
allerdings erst nach 1850 und be-
sonders nach 1870 an
=> Berlin als eindrucksvolles Beispiel
Einwohnerzahl stieg von 200.000 um
1815 auf 421.000 um 1850

- das Arbeitskräfteangebot vermehrte

sich => drückte Löhne => führte zur

Ausnutzung billiger Frauen- und Kin-
derarbeit

- nur die Tätigkeit mehrerer Personen
konnte einer Familie das Existenzmini-

mum sichern
- der Ausländische und vor allem briti-
sche Konkurenzdruck war groß => dessen
erwehrten sich die Industriellen durch

extremen Lohndruck
- Die Arbeitszeiten lagen zwischen 12

und 14 Stunden am Tag
- Sicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz

waren völlig ungenügend
- die Folge dieser Verhältnisse waren

Armut, fehlende Ausbildung, geistige
und körperlicher Schäden der Arbeiter

auf Grund der mangelhaften Arbeits-
und Wohnverhältnisse
- es gab zwar extrem viele Arbeiterwohn-
unterkünfte, diese waren aber in der

Regel Kasernenartig, äußerst dürftig
und fast menschenunwürdig

- unter diesen Bedingungen war die
Lebenserwartung gering

- der Tod des Ernährers, Krankheit
Arbeitsunfähigkeit durch Unfall, kurz-

fristige Kündigung, Arbeitslosigkeit
bei konjunkturellen Schwankungen waren

Ereignisse, die die Existenz ganzer
Familien bedrohte - hinzu kamen in dieser Zeit der

Verlust der sozialen Bindungen
und die Umstellung auf kapita-

listische Produktionsweisen
- es gab Versuche diesen unhalt-

baren Zuständen wirkungsvoll zu
begegnen => meißt ausgehend von
einzelnen Persönlichkeiten, vor
allem aus der Kirche

- es kam zur Bildung von kirch-
lichen Organisationen und Hilfs-

werken
- nach und nach wurde das Verbot

der Kinderarbeit durchgesetzt
- auch einzelne Unternehmer ver-

suchten diese Probleme zu lösen
=> hatten meißtens den Wunsch

einen festen Stamm von Ar-
beitern in ihren Werken zu

beschäftigen
=> strebten eine Art Treuever-

hältnis an
=> richteten Unterstützungskas-

sen bei Krankheit und Inva-
lidität ein, vereinzelt ent-

standen Werkswohnungen, Kon-
sumanstalten und Kantinen

- allmählich erwachten auch in der
Arbeiterschaft Kräfte und Ini-

tiativen um diesen Zuständen zu
begegnen

- es wurden Handwerkerbünde und
Arbeitervereine gegründet => man

wollte zunächst im regionalen
Bereich Verbesserungen der Le-

bens und Arbeiterverhältnisse
erziehlen
=> Anfänge der Arbeiterbewegung


Gesellschaftliche Aspekte der Ind. Rev.
- Aufgrund des sich wandelnden Wirt-
schaftsverständnisses, setzte sprung-
hafte Bevölkerungszunahme in Europa

ein
- schon ab 1750 begann Bevölkerungsex-
plosion in Europa, hohe Geburtenraten
- von 1800 bis 1860 verdoppelte sich die

Bevölkerung
- Ursachen lagen in neuen Erkenntnissen
der Medizin und Hygiene, Seuchen weit-
gehend eingdämmt

 
 

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