Prinzessin Elisabeth Amalie Eugenie wurde zu Weihnachten an einem Sonntag, dem 24. 12. 1837, als zweite Tochter von Herzog Maximilian und Prinzessin Ludovika in Bayern, im Palais Max an der Ludwigsstraße in München geboren.
Bereits bei der Geburt hatte sie einen Zahn, einen sogenannten \"Glückszahn\".
Sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits stammt Sissi aus dem Geschlecht der Wittelsbacher.
Sie wuchs auf wie ein Naturkind, inmitten von sieben temperamentvollen Geschwistern, abseits jeden höfischen Zwanges. Besonders ihr Vater Herzog Max lehrte sie reiten, schwimmen, angeln und bergsteigen. Sissi liebte ihre Heimat, vor allem die bayrischen Berge und den Starnberger See, an dessen Ufer das Sommerschlößchen der Familie, Possenhofen, lag. Sie sprach bayrischen Dialekt und hatte unter den Bauernkindern der Nachbarschaft gute Freunde. Ihre Bildung und ihre Umgangsformen waren dürftig. Wie ihr Vater und ihre Geschwister hielt sie schon als Kind nichts von Zeremoniell und Protokoll. Am Münchener Königshof machte das nicht viel aus, denn der herzogliche Zweig der Wittelsbacher hatte dort ohnehin keine offizielle Funktion.
Elisabeth war im Alter von 15 Jahren ein kaum entwickeltes, noch längst nicht ausgewachsenes schüchternes Kind mit dunkelblonden langen Zöpfen, überschlanker Gestalt und hellbraunen, etwas melancholisch dreinblickenden Augen. Sie stand im Schatten ihrer viel schöneren, viel gebildeteren, viel ernsthafteren und bewunderten älteren Schwester Helene, die zu Höherem - einer Ehe mit dem Kaiser von Österreich - ausersehen war. Neben Helene war Sissi das häßliche Entlein der Familie. Daß gerade Elisabeth die glänzendste Partie des 19. Jahrhunderts ausmachte, überraschte niemanden mehr als sie selbst.
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