Lebensraum
Die Dörfer im Südwesten bestanden aus terrassenförmigen Steinhäusern. Leitern führten zu den einzelnen Stockwerken und auf die Dächer, wo die Nahrungsmittel getrocknet wurden.
In solchen Steinhäusern lebten auch die Hopi.
Namensgebung
Der Name für ein Kind wurde oft nicht von den Eltern, sondern von den Verwandten oder Stammesältesten ausgesucht.
War ein Baby der Hopi 20 Tage alt, kamen die Mutter des Vaters und seine Schwestern zu Besuch und schlugen Namen vor.
Heirat
Die Hopi besiegelten eine Heirat, indem die Mütter der Brautleute ihre Haare gemeinsam in einer Schale wuschen.
Mit ihrer auffälligen Haartracht zeigt das Hopimädchen an, dass es nun im heiratsfähigen Alter ist.
Die den Hopi mahlte die Braut drei Tage lang Mais im Haus ihres Bräutigams, um hausfraulichen Fähigkeiten zu zeigen. Nach der Haarwaschzeremonie blieb sie dort, während der Mann und seine männlichen Verwandten ihr die Hochzeitskleider webten. Dann ging die Braut nach Hause und nahm das Gewand in einem Binsenbehälter mit. Frauen wurden im Hochzeitskleid begraben, um beim Eintritt in die geistige Welt gut gekleidet zu sein.
Am Hochzeitstag trug der Mann bei den Hopi mehrere schöne Perlenhalsbänder.
Ein Maisfeld der Hopi
Die Hopi legten in wüstenartigen Gebieten kleine Maisbeete an. Der Mais war an die Trockenheit gut angepasst.
Gemahlener Mais
An den meisten Tagen trafen sich die Frauen der Hopi, um gemeinsam Mais zu mahlen. Sie legten einzelne Körner auf eine raue Steinplatte, die Metate, und zerrieben sie mit einem kleinen Stein, den Mano. Dann gingen sie auf immer glattere Steine über, so dass das Maismehl immer feiner wurde. Die Hopi kochen aus dem Maismehl über 30 verschiedene Gerichte, darunter Brot, Polenta und Pfannkuchen.
Tänze für die Fruchtbarkeit
Der Bohnentanz der Hopi fand im Februar statt und dauerte 16 Tage. Maskierte Tänzer stellten regenspendende Katschina-Geister dar und flehten um gutes Wachstum. In dieser Zeit erfuhren die Kinder sehr viel über ihre Stammesreligion.
Geistertänze
Die Männer der Hopi fingen Schlangen für ein kompliziertes Ritual. Die Schlangenpriester trugen mit Federn geschmückte Hauben und Röcke mit Schlangenmotiven. Sie nahmen sogar Schlangen in den Mund und umrundeten damit den Dorfplatz. Dann wurden die Schlangen in die Wüste zurückgebracht und ausgesetzt. Man glaubte, dass ihre schnellen Zickzackbewegungen den ersehnten Regen vor der Ernte brächten.
Totems, Masken und Katschinas
Völker im Südwesten wie die Zuni und die Hopi schnitzten Katschina-Puppen aus Holz. Sie zogen ihnen Masken und Kostüme an, so dass sie genau aussahen wie die Männer, die als Katschina-Geister auftraten. Diese Puppen waren kein Spielzeug. Man gab sie den Kindern, damit sie viele verschiedene Katschinas und deren Rolle, die sie bei Stammeszeremonien spielten, lernen konnten.
Katschinas waren wichtige Geister der Hopi und wurden von Tänzern dargestellt. Diese führten ihre Tänze vor der Aussaht, in der Zeit des Wachstums der Pflanzen und vor der Ernte auf. Sie unterrichteten die Kinder mit Puppen in den Stammesbräuchen.
Die Hopi im Südwesten kannten Dutzende von Katschina-Masken (Masken für rituelle Zwecke). Die Mitglieder des Bundes der Maisstrohgesichter flüsterten Weissagungen hinter ihren Masken aus Stroh.
Kunsthandwerk
Die Indianer stellten für den täglichen Gebrauch wundervolle dinge her. Besonders reich geschmückt waren die heiligen Gegenstände und ihre Zeremonialkleider. Ihre Malereien, Schnitz- und Strickarbeiten erzählten Geschichten und sie schufen mit ihren Mustern Verbindungen zu den alten Geistern. Töpfern, Korbflechten und Weben waren schon seit Jahrhunderten bekannt. Die Navajo übernahmen 1850 die Silberschmiedekunst von den Mexikanern und gaben sie an die Hopi und Zuni weiter. Die heutigen indianischen Künstler und Handwerker verwenden meist moderne Werkstoffe und Geräte. Sie verknüpfen die Ideen des 20. Jahrhunderts mit ihren traditionellen Mustern und Techniken. So sind die handwerklichen Arbeiten der Indianer einmalig und heute auf der ganzen Welt berühmt.
Körbe der Hopi
Seit Jahrhunderten flechten die Hopi ihre Körbe mit denselben Mustern.
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