Etwa 90.000 Menschen wurden getötet und etwa 37.000 schwer verwundet. Selbst bis zum Jahre 1976 starben immer noch 2.200 Überlebende an den Folgen. Viele der Toten waren Kinder, da viele Schüler aus der Umgebung Hiroshimas zu Hilfsarbeiten herangezogen wurden.
Während der ersten Tage von Strahlungsschäden sind viele Organgruppen betroffen; Umfang, Intensität, Verlauf und Dauer der Symptome sind sowohl von der Strahlendosis als auch von der Strahlungsart abhängig. Solche Strahlenbelastungen können zu Krebserkrankungen führen, die erst Jahre nach der Bestrahlung auftreten. Was die akute Form der Strahlenkrankheit angeht, sind Zellen im Stadium der Mitose und solche mit erhöhter Stoffwechselaktivität empfänglicher für radioaktive Strahlung als andere. Erste Symptome wie anhaltendes Erbrechen, Durchfall sowie Flüssigkeitsverlust und Schäden des Verdauungstrakts. Knochenmark (weiße Blutkörperchen) und andere Immunabwehrzellen sind ebenfalls anfällig. Schwere Anämie, Blutungen und Folgeinfektionen sind verbreitete Phänomene.
Während der ersten Tage gehen die Symptome noch nicht mit einer Veränderung des Blutbilds einher. Mit der Zerstörung der Stammzellen nimmt die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen ab. Aber der eigentliche Beleg für die Strahlenkrankheit offenbart sich erst, wenn die im Blut befindlichen Zellen verbraucht sind und der Nachschub aus dem geschädigten Knochenmark ausbleibt. Zu diesem Zeitpunkt, wenige Wochen nach der Verstrahlung, treten Fieber, Schüttelfrost, Geschwüre im Mund- und Rachenraum und Blutarmut als Folge von Infektionen und Knochenmarksdepression auf. Säuglinge, Kinder, ältere Menschen, chronisch Kranke und Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter sind besonders anfällig. Auch lange nach der Explosion bekamen die Menschen Japans Leukämie, alle Arten vom Krebs (Hautkrebs, Blutkrebs ?) und wichtige Veränderungen des Erbgutes (Neugeborene können Mutationen aufweisen), als unmittelbare Auswirkung der radioaktiven Verseuchung.
Viele der Kinder, die die Überlebenden zur Welt brachten, erkrankten an den Spätfolgen. ?Little Boy? explodierte etwa 600 m über dem jetzigen Atombomben Dom, der vor der Explosion die Industrie- und Handelskammer darstellte. Die Druckwelle und die Hitze zerstörten in einen Durchmesser von 5 km sämtliche Gebäude, Häuser und Gegenstände. Innerhalb 1 sek. hatte der Feuerball einen Umfang von 280 m erreicht und die erzeugte Temperatur betrug ca. 5.
000 °C. Durch diese Hitze verdampften die Menschen. Im Umkreis von 10 km wurden von der Hitzewelle Bäume und Häuser in Brand gesetzt. Die Zerstörungskraft einer A-Bombe lässt sich in 5 Zonen unterteilen: Zone 1: Extreme Hitze, Verdampfung von Metallen Überdruck : 1,7 bar Windgeschwindigkeit.: 500 km/h Es sterben nahezu 100 % der Menschen Zone 2: Schwerste Zerstörung, starke Hitze Überdruck: 1,1 bar Windgeschwindigkeit: 450 km/h 90% Todesfälle, der Rest schwerste Verletzungen und Verbrennungen Zone 3: Schwere Beschädigung, starke Hitzewelle Überdruck: 0,6 bar Windgeschwindigkeit: 400 km/h 60% Todesfälle, Rest Verbrennungen und Verletzungen Zone 4 : Starke Hitzewelle, Großbrände Überdruck: 0,4 bar Windgeschwindigkeit: 220 km/h 50% Todesfälle, Schwerverletzte Zone 5 : Starke Beschädigung durch Hitze und Druck Überdruck 0,2 bar Windgeschwindigkeit: 160 km/h 15 % Todesfälle, über 50% Schwerversetzte (Verbrennungen) Bei einer Atombombe wird spaltbares Material wie Uran 235 oder von allem Plutonium 239 mittels einer Kernreaktion gespalten. Mittlerweile sind A-Bomben eine Mischung aus Atom- und Wasserbombe.
?Little Boy? war eine mit Uran 235 angereicherte Bombe. Hierbei wird aus einer Urankugel ein Kegel herausgeschnitten. Bei der Zündung wird dieser Urankegel mit Hilfe vom herkömmlichen Sprengstoff in die Urankugel hineingeschossen. Dabei entsteht eine so genannte ?überkritische Masse?, die kritische Masse für Uran 235 liegt bei 50 kg (etwa eine Kugel von 17 cm Durchmesser). Bei Überschreitung dieser kritischen Masse, steigt die Neutronenstrahlung so schnell an, dass die freiliegenden Neutronen immer mehr Uranatome spalten ? es entsteht eine Kettenreaktion. Am 5.
August 1963 wurde in Moskau der Vertrag ?Limited Test Ban Treaty? abgeschlossen und in Kraft gesetzt. Der Vertrag von 1963 verbietet Nuklearwaffentests, die nicht unterirdisch, also in der Atmosphäre, dem Weltraum und unter Wasser durchgeführt werden. Außerdem verbietet er solche Tests, die radioaktive Ablagerungen außerhalb des eigenen nationalen Territoriums verursachen. Diesen Vertrag hat bis heute kein Land gebrochen. Am 24. September 1996 wurde der Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (Atomtestverbotsvertrag) unterzeichnet.
Bis zum Jahre 2003 war der Vertrag von 165 Staaten unterzeichnet, aber nur von 31 Staaten auch genehmigt worden. Entsprechend dem Vertragstext tritt er aber erst in Kraft, wenn Ihn 44 Staaten genehmigt haben. Im Jahre 2002 wurden in der Bundesrepublik Deutschland an 3 Standorten (Ramstein, Spangdahlem und Buchel) noch etwa 100 Nuklearsprengköpfe der Amerikaner gelagert. Im Besitz von Aromwaffen befinden sich derzeit höchstwahrscheinlich die USA, Großbritannien, Frankreich, China, Russland, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Hiroshima gehört zwar zu den wohlhabenden und nicht unattraktiven Industriestädten Japans, aber ihre Popularität ?verdankt? sie wohl der A-Bombe ?litte Boy?. Eins der modernsten Wahrzeichen Hiroshimas ist der Genbahn damu, der Atombomben-Dom.
Die Trümmer der Stahlkuppel wurden als Mahnmal stehen gelassen. In der Nähe des Genbahn domu befindet sich des Kinder-Friedens-Denkmal, inspiriert von dem Mädchen Sadako Sasaki, das an Leukämie starb. Als das 10 jährige Mädchen an den Folgen der radioaktiven Strahlung erkrankte, beschloss sie 1000 Kraniche (in Japan ein Zeichen für ein langes Leben und Glück) zu falten, in der Überzeugung, wenn sie dies schafft, wird sie wieder gesund. Als sie 644 Kraniche gefaltet hatte starb sie. Schulkameraden falteten die restlichen 356 und seitdem treffen jeden Tag neue Papierkraniche ein . Der Gedächtnisturm erinnert an die zum Arbeitsdienst mobilisierten Schüler.
Nach der Explosion wurden viele Schüler zu verschiedenen Arbeiten herangezogen. Das erklärt den hohen Anteil an Kindern unter den Opfern. Im Friedenspark Heiwa befindet sich außerdem das Gedächnisgrab der ewigen Flamme. In einem Steinbehälter liegt eine lange Liste mit den Namen der Toten. Die Flamme soll nicht ewig brennen, sie soll erlöschen, wenn die letzte Atomwaffe vernichtet wurde.
|