Zu Anfang des 16. Jahrhunderts begann der Aufstieg Englands zur Weltmacht. Unter Königin Elisabeth I. (1558 - 1603) besiegte es die spanische Flotte, die "Armada", und begründete die ersten Kolonien in Nordamerika.
Im 18. Jahrhundert dehnte sich die Herrschaft Großbritanniens auf Nordamerika und Indien aus.
Das 19. Jahrhundert stand im Zeichen der Industrialisierung und einer neuen Erweiterung des Kolonialbesitzes. Unter Königin Viktoria (1837 - 1901) erreichte das britische Imperium seine größte Ausdehnung. England besaß zu diesem Zeitpunkt Kolonien in Nord-, Süd- und Mittelamerika, Asien, Ozeanien, Afrika und Europa:
Antigua - Mittelamerika
Australien - Ozeanien
Bahamas - Mittelamerika
Bangladesch - Asien
Barbados - Mittelamerika
Belize - Mittelamerika
Botswana - Afrika
Brunei - Asien
Dominica - Mittelamerika
Gambia - Afrika
Ghana - Afrika
Grenada - Mittelamerika
Guyana - Südamerika
Indien - Asien
Jamaika - Mittelamerika
Kanada - Nordamerika
Kenia - Afrika
Kiribati - Ozeanien
Lesotho - Afrika
Malawi - Afrika
Malaysia - Asien
Malediven - Asien
Malta - Europa
Mauritius - Afrika
Nauru - Ozeanien
Neuseeland - Ozeanien
Nigeria - Afrika
Papua-Neuguinea - Ozeanien
Salomonen - Ozeanien
Sambia - Afrika
Samoa - Ozeanien
Seychellen -Afrika
Sierra Leone - Afrika
Simbabwe - Afrika
Singapur - Asien
Sri Lanka - Asien
St. Kitts and Nevis - Mittelamerika
St. Lucia - Mittelamerika
St. Vincent - Mittelamerika
Swasiland - Afrika
Tansania - Afrika
Tonga - Ozeanien
Trinidad und Tobago - Mittelamerika
Tuvalu - Ozeanien
Uganda - Afrika
Vanuatu - Ozeanien
Zypern - Europa
In Nordamerika breiteten sich die englischen Kolonien von der Ostküste der heutigen Vereinigten Staaten langsam westwärts aus, wobei die indianische Urbevölkerung in erbitterten Kämpfen zurückgedrängt und größtenteils ausgerottet wurde.
Nachdem die Briten im 18. Jahrhundert die Herrschaft über Nordamerika übernommen hatten, führte Englands Versuch, amerikanische Kolonisten mit Steuern zu belegen, 1775 zum Unabhängigkeitskrieg, aus dem 13 selbständige Staaten hervorgingen. 1783 erklärten sie sich als Vereinigte Staaten unabhängig (USA).
Kanada, das schon 1763 von Frankreich zusammen mit dem Gebiet östlich des Mississippi an Großbritannien abgegeben worden war, blieb bei Großbritannien.
Heute ist Kanada ein selbständiger Staat des Commonwealth und seit 1867 bedingt selbständig. 1931 wurde es zwar ein selbständiger Staat mit eigener Verfassung, aber das Staatsoberhaupt ist die britische Königin.
Australien, das bis zum 19. Jahrhundert eine englische Sträflingskolonie war, Neuseeland, Kanada und Südafrika bildeten eigene Tochterstaaten mit unabhängigen Regierungen.
Im 18. Jahrhundert übernahmen die Briten auch in Indien die Herrschaft. Es war die bedeutendste Kolonie, die unter der Führung von Ghandi nach dem Ersten Weltkrieg zu einer machtvollen Bewegung für ihre Unabhängigkeit wurde. 1947 erreichten sie ihr Ziel und Indien ist seitdem unabhängig.
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Neuseeland wurde 1840 britisch und ist seit 1931 ein unabhängiger Staat im britischen Commonwealth.
1806 eroberten die Engländer Kapland.
1899 begann ein Krieg zwischen Großbritannien und Südafrika, bei dem die Buren 1902 unterlagen. 1910 vereinigten sich die Burenstaaten mit den britischen Kolonien Kapland und Natal zur südafrikanischen Union, einem britischen Dominion, das bis 1961 Mitgliedstaat des Commonwealth war. Seitdem ist es eine Republik.
Singapur war von 1867 bis 1958 britische Kronkolonie, gehörte von 1963 bis 1965 zu Malaysia und ist seitdem eine selbständige Republik.
Die Inselrepublik Malta war von 1814 bis 1964 britische Kolonie. Zypern wurde 1960 unabhängig, nachdem es lange Zeit zum britischen Empire gehört hatte.
Irland bekam 1921 die Anerkennung des Freistaates Eire und schied 1949 aus dem britischen Staatenverband aus (-> staatliche Selbständigkeit).
Weitere Jahreszahlen zu den einzelnen Kolonien:
Afrika:
Botswana -> 1885 - 1960 britisches Protektorat
Gambia -> 1843 - 1965 britisches Protektorat
Ghana -> 1857 wurde die Republik aus der britischen Kolonie "Goldküste" und aus dem britischen Mandatsgebiet "Togo" gebildet
Kenia -> von 1895 - 1961 britische Kronkolonie und Protektorat, 1963 unabhängig
Lesotho -> seit 1966 Mitglied des Commonwealth
Malawi -> bis 1964 als Njassaland britisches Protektorat
Mauritius -> von 1814 - 1968 britische Kolonie
Sambia -> britisches Protektorat, wurde 1964 unabhängig
Seychellen -> seit 1975 unabhängig
Sierra Leone -> seit 1787 älteste britische Kolonie in Afrika, seit 1961 unabhängig, seit 1971 Republik
Simbabwe: ehemalige britische Kolonie Rhodesien und seit 1980 unabhängig
Swasiland: ehemaliges britisches Schutzgebiet, seit 1968 unabhängig
Tansania: bis 1961 britisches Mandatsgebiet
Uganda: 1899 - 1962 britisches Protektorat
Südamerika:
Guyana -> bis 1966 britische Kolonie
Mittelamerika:
Antigua -> Mitglied des Commonwealth
Bahamas -> seit 1648 britische Siedlung, 1964 innere Autonomie, seit 1973 selbständig, Oberhaupt: Königin von England, vertreten durch einen Gouverneur
Barbados -> von 1627 - 1966 britisch
Belize -> Mitglied des Commonwealth, Oberhaupt: Königin von GB
Dominica -> seit 1978 selbständig
Grenada -> seit 1974 unabhängig, gehört zum Commonwealth
Jamaika -> war bis 1962 britische Kolonie
St. Kitts und Nevis -> seit 1967 teilweise autonom und Mitglied des Commonwealth
St. Lucia -> seit 1979 unabhängig, Oberhaupt: Königin von GB
Trinidad & Tobago -> seit 1801 britische Kronkolonie, 1962 ein Staat mit Tobago
Asien:
Bangladesch -> bis 1947 Teil von Britisch - Indien, seit 1971 Selbständige Volksrepublik
Brunei -> seit 1984 Mitglied des Commonwealth
Malaysia -> seit 1963 malaysischer Staatenbund aus den ehemals britischen Gebieten
Malediven -> waren bis 1965 britisches Protektorat
Sri Lanka -> bis 1948 britische Kolonie
Ozeanien:
Kiribati -> seit 1979 unabhängig
Nauru -> seit 1968 selbständig
Papua - Neuguinea -> gehörte mit anderen Kolonialgebieten bis 1975 zu Australien, Selbständiger Staat im britischen Commonwealth
Salomonen: seit 1978 unabhängig, Oberhaupt: Königin von GB
Samoa -> seit 1962 unabhängig
Tonga -> stand unter britischem Schutz, seit 1970 unabhängig
Tuvalu -> gehörte bis 1978 zu Großbritannien, Staatsoberhaupt: britische Königin
Vanuatu -> seit 1980 unabhängig
Zum Commonwealth allgemein:
Commonwealth bedeutet Gemeinwohl und der Commonwealth of Nations ist eine Völkergemeinschaft, die nach dem 2. Weltkrieg entstand, und sich aus Großbritannien, Nordirland und ehemals britischen Kolonien zusammensetzt. Dazu gehören die heute selbständigen Staaten (mit Beitrittsjahr):
Antigua und Barbados: 1981
Australien: 1931
Bahamas: 1973
Bangladesch: 1972
Barbados: 1966
Belize: 1981
Botswana: 1966
Brunei: 1984
Dominica: 1978
Gambia: 1965
Ghana: 1957
Grenada: 1974
Großbritannien: 1931
Guyana : 1966
Indien: 1947
Jamaika: 1962
Kanada: 1931
Kenia: 1963
Kiribati: 1979
Lesotho: 1966
Malawi: 1964
Malaysia: 1957
Malediven: 1982
Malta: 1964
Mauritius: 1968
Namibia: 1990
Nauru: 1968
Neuseeland: 1931
Nigeria: 1960
Pakistan: 1989
Papua Neuguinea: 1975
Salomonen: 1978
Sambia: 1964
Seychellen: 1976
Sierra Leone: 1961
Simbabwe: 1980
Singapur: 1965
Sri Lanka: 1948
St. Kitts und Nevis: 1983
St. Lucia: 1979
St. Vincent: 1979
Süd - Afrika: 1994
Swasiland: 1968
Tansania: 1961
Tonga: 1970
Trinidad und Tobago: 1962
Tuvalu: 1978
Uganda: 1962
Vanuatu: 1980
West - Samoa: 1970
Zypern: 1961
Die 51 Nationen, die zum Commonwealth gehören, bilden beinahe ein Viertel der Welt - Nationen. Von jedem Kontinent gibt es Mitglieder.
Unter den Mitgliedern befinden sich einige der ärmsten und einige der reichsten Länder:
Income per person in 1993 (Commonwealth member countries):
Canada: 13270
United Kingdom: 12290
New Zealand: 8050
Seychelles: 3110
Mauritius: 1680
Jamaica: 880
Western Samoa: 710
Sri Lanka: 410
Ghana: 360
Bangladesh: 170
In jedem Mitgliedsstaat gibt es den "Commonwealth - Tag", der jedes Jahr am zweiten Montag im März gefeiert wird.
Die Länder, die Mitglieder des Commonwealth sind, erkennen Königin Elisabeth als Symbol der Zusammenarbeit und als Oberhaupt des Commonwealth an.
Alle zwei Jahre findet ein Treffen der (Commonwealth-) Regierungschefs in verschiedenen Mitgliedsstaaten statt.
Der Commonwealth besitzt eine eigene Verwaltungsbehörde - das Commonwealth Sekretariat.
Der Standort befindet sich in London und wird von Shridath S. Ramphal geleitet. Jedes Mitglied bestimmt seine eigene Regierung, seine Politik und seine internationalen Verbindungen.
Alle Mitgliedsstaaten des Commonwealth stehen für eine Reihe von gemeinsamen Idealen. Diese Ideale drücken Verpflichtungen des Commonwealth, wie internationaler Friede und Ordnung, gleiche Rechte für alle Bürger und die Freiheit des Einzelnen, Widerstand gegen die Kolonialherrschaft und die Rassenunterdrückung, und sein Beschluß, eine globale und gerechtere Gesellschaft zu erreichen, aus.
Der moderne Commonwealth
Der heutige Commonwealth of Nations ist dem Beispiel des Britischen Commonwealth gefolgt, der sich damals aus dem British Empire gebildet hat.
Der Prozeß begann, als die Unabhängigkeit des Dominion Australien, Kanadas, Neuseelands und Süd - Afrikas im Gesetz von Westminster 1931 rechtskräftig
wurde. Die Unabhängigkeit von Indien, Pakistan und Sri Lanka (später Ceylon) folgte in den späten 40er Jahren. Indien entschied sich, seine frühere Treue gegenüber der Britischen Krone zu lösen, und wurde zur Republik mit eigenem Staatsoberhaupt.
Das Land hoffte, innerhalb des Commonwealth bleiben zu können, da gefestigte Verbindungen noch für die Entwicklung des freien Handels mit gemeinsamen Konzernen und für einen gemeinsamen historischen Hintergrund nötig waren. Diese unrealistische Vorstellung änderte den Charakter von dem, was im wesentlichen einmal der British Commonwealth war, völlig.
Wie könnte das Konzept verwirklicht werden? In einer Einrichtung, die die Spitze des weltlichen Commonwealth bildet, war man sich darüber einig, daß alle Mitglieder des Commonwealth of Nations die britische Monarchie als Zeichen der Zusammenarbeit und als Oberhaupt dieser Völkergemeinschaft sehen würden, egal, ob der Mitgliedsstaat die englische Königin als Staatsoberhaupt beibehält oder nicht.
Großbritannien heute -> allgemeine Informationen:
Es wird als "Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland" bezeichnet und die Größe beträgt 244 000 km². Im "Inselreich im Nordwesten Europas" sind ca. 58 000 000 Menschen beheimatet, aber die Bevölkerung besteht nicht nur aus Engländern, sondern auch aus Schotten, Walisern und Nordiren. Die Hauptstadt ist London und die Landessprache Englisch. Währung: 1 Pfund Sterling = 100 New Pence.
Die Hauptinsel ist durch Gebirge gegliedert, in Schottland (High- und Lowlands) und im Süden befindet sich das Tief- und Stufenland. Exportgüter: Maschinen, Kraftfahrzeuge, Chemieprodukte und lebende Tiere.
Zu Großbritannien zählen außer dem Stammland England (39 Grafschaften, 7 Stadtländer) auch Schottland (12 Regionen) im Nordwesten, Wales (8 Grafschaften) im Südwesten sowie Nordirland (26 Distrikte) und die umliegenden kleineren Inseln, z.B. die Shetland - Inseln.
Schiffahrt und Handel sichern Großbritannien eine Stellung unter den führenden Ländern der Welt.
Seit 1952 ist Elisabeth II. britische Königin (parlamentarische Monarchie), Thronfolger ist Prinz Charles. Sie stammen aus dem Hause Windsor.
Das Land hat keine geschriebene Verfassung, sondern eine Sammlung von Einzelbestimmungen.
Der Nationalfeiertag ist am ersten und letzten Montag im Mai.
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