. Der Putschversuch
Bei Demonstrationen vor dem Österreichischen Parlamen auf der Ringstraße in Wien reißen vertreter der Roten Garde (auch in Österreich nach Russischem Vorbild tätig) den weißen Streifen der rot-weiß-roten Fahne heraus.
Sie wollen wie in Russland einen kommunistischen Staat aufbauen und das Land durch eine Räteregierung leiten lassen, die österreichischen Sozialdemokraten verhindern das jedoch. Die KPÖ versucht noch zwei mal einen Putsch, doch die Arbeiter folgen ihr nicht mehr, weshalb diese Umbruchversuche auch scheitern.
. Verzweifelte Lage Österreichs
In den letzten Kriegsjahren des ersten Weltkrieges gab es von österreichischer Seite noch enorm hohe Ausgaben (Entbehrungen finanzieller Art), weshalb die finanzielle Lage des Staates katastrophal war. Dadurch gab es eine Hungersnot in den besiegten Ländern. Die Alliierten lieferten Nahrungsmittel (nach Abmachung bei den Friedensverhandlungen von Saint-Germain), jedoch nicht ohne diese als Druckmittel gegen Österreich einzusetzen.
laut dem Friedensvertrag darf sich Österreich Deutschland wirtschaftlich nicht anschließen; aufgrund der geringen Größe des ,übrigen Österreich' gibt kaum jemand dem Land Überlebenschancen (die wirtschaftliche und industrielle Kraft gehen durch die Landverluste verloren an ungarn bzw. Tschechien verloren).
Österreich hatte durch den ersten Weltkrieg auch kleinere Gebiete mit insgesammt 4 000 000 deutschsprachigen Menschen verloren (Südtirol, böhm Bereich bzw. Sudetenland, Untersteiermark, Kanaltal und Seeland).
Vorarlberg will sich an die Schweiz anschließen, diese verweigern das aber. Auch Tirol will sich durch eine neue Staatsgründung mit Südtirol von Österreich lossagen, das ist aber durch den Friedensvertrag nicht möglich (Südtirol gehört Italien).
. Die Koalition und ihr Ende
Im Februar 1919 gehen die Sozialdemokraten als stärkste Partei hervor. Sie gehen unter Renner eine Koalition mit den Christlichsozialen ein. Die Sozialdemokraten setzen viele lang angestrebte Gesetze durch (z.B. Acht-Stunden-Tag, Arbeiterurlaubsgesetz, Arbeiterversicherung, Betreibsrätegesetz,...). Auch die Christlichsozialen, die in diesen neuen Gesetzen eine Belastung für die Bürger sehen, sind aktiv: sie gründen Heimwehren und setzen sich für den länderseparatismus ein. Dioe kluft zwischen den Koalitionspartnern wird immer tiefer und schließlich treten die Sozialdemokraten aus Protest gegen ein neues Wehrgesetz geschlossen aus der regierung zurück.
Bei den Wahlen im oktober 1920 gewinnen die Christlichsozialen überraschend hoch. Die Sozialdemokraten sind weit zurück und neuer Kanzler wird Michael Mayr.
. Die Bundesverfassung
Am ersten Oktober 1920 wird eine neue Österreichische Bundesverfassung vom Nationalrat beschlossen. Österreich wird als demokratische Republik ("ihr Recht geht vom Volk aus") und als Bundesstaat festgelegt. Es wird das Zweikammersystem des Nationaörates und des Dundesrates (der ein aufschiebendes Vetorecht hat) beschlossen. der Bundespräsident wird von beiden Häusern des Parlaments gewählt; einer der wichtigen ersten Präsidenten war Wilhelm Miklas.
1929 wird die Wahl des Staatsoberhauptes durch das volk bestimmt. zu den Aufgaben des Bundespräsidenten zählen (auch heute noch) die Ernennung des Kanzlers und der übrigen Regierungsmitglieder, der oberbefehl über das Bundesheer, die Einberufung und die Auflösung des Nationalrates und das Recht über Notverordnungen sowie das Begnadigungsrecht.
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