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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Widerstandsbewegungen im einzelnen:-



Widerstand aus der Arbeiterbewegung />

"Roter Stoßtrupp"

Der Rote Stoßtrupp bestand aus jungen Arbeitern, Angestellten und Studenten. Sie gaben ein gleichnamiges Blatt heraus, daß Informationen zusammenfaßte, die vom NS-Regime unterdrückt oder verfälscht wurden. Unter anderem verfolgte man dadurch das Ziel zu verhindern, daß im Ausland der Eindruck entsteht es gäbe in Deutschland nur noch Nazis. In Privatwohnungen von Berlin wurde das Blatt mit Auflagen bis zu 250 Exemplaren vervielfältigt. Die Hefte gingen in fast alle Teile des Reichs, wo der Inhalt wiederum vervielfältigt wurde. Andere Tätigkeiten des Roten Stoßtrupps waren, daß die Gruppe politisch Verfolgten Unterschlupf gewährten und ihnen mit gefälschten Papieren das Entkommen über die Grenze ermöglichte. Die Gruppe sammelte für Familien politisch gefangener oder Hingerichteten. Verfälschte oder entfernte Plakate vom NS-Regime. All diese Tätigkeiten geschahen unter ständiger Androhung von Einweisung ins KZ oder Verurteilung zum Tode wegen Hochverrats.


"Neu Beginnen"

Schon 1929 wurde die Gruppe Neu Beginnen unter dem damaligen Pseudonym "Miles" von Walter Löwenheim gegründet und konnte ihre Tätigkeit noch nach der Machtergreifung bis 1938 weiterführen. Sie faßte junge Kommunisten und Sozialdemokraten zusammen, die das Versagen der Arbeiterparteien gegenüber dem Faschismus kritisierten und die die Zusammenarbeit aller antifaschistischen und gegen die faschistische Parteiführung gerichteten Kräfte forderten.
Die Berliner Leitung der Organisation schaffte Verbindungen zu anderen Städten. Im Mai 1933 wurde in Prag ein Auslandssekretariat eingerichtet. Ihre Programmschrift gab der Organisation ihren Namen "Neu Beginnen".
1938 fielen die führenden Funktionäre der Gestapo in die Hände und bekamen wegen "infamer unterirdischer Wühltätigkeit" hohe Zuchthausstrafen. Sie wurden nur deshalb nicht hingerichtet, weil die Organisation noch keine Breitenwirkung hatte.


Die katholische Arbeiterbewegung (KAB)

Die katholische Arbeiterbewegung sind die in Deutschland seit Mitte des 19. Jh. geschaffenen Zusammenschlüsse kath. Arbeiter zu religiösen, sozial- und wirtschaftspolitischen Zwecken. Sie umfaßt in der BRD die KAB mit Sitz im Ketteler-Haus in Köln, das Katholische Werkvolk, den "Süddeutschen Verband kath. Arbeiter Vereine" mit Sitz in München (1945 gegr.), die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) mit Sitz in Essen (1946 gegr.).
Die KAB entschloß sich zu einem passiven Widerstand gegen das Regime. 1933 weigerte die Führung sich der Eingliederung in die "Deutsche Arbeitsfront" zuzustimmen. Es kam zu Unterdrückungsmaßnahmen der Regierung. Der Vorläufer der CAJ, die Katholische Werkjugend Deutschlands wurde vom NS-Regime unterdrückt. Der Reichsverband wurde 1936 verboten. Die "Westdeutsche Arbeiterzeitung" mußte 1933 ihr Erscheinen einstellen, das Nachfolgeorgan "Kettler -Wacht" 1938.
Die KAB, das Katholische Werkvolk und die Christliche Arbeiterjugend sind heute seit 1951 zum "Kartellverband der KAB Deutschlands" vereinigt. Die kath. Arbeiterinnen haben innerhalb der Verbände einige Unterorganisationen.

Widerstand von Glaubensgemeinschaften


Die Katholiken

Nachdem das Regime sich doch nicht an das am 20. Juli 1933 mit dem Vatikan abgeschlossene Konkordat hielt, - der Druck auf kath. Organisationen wurde verstärkt, Geistliche wurden regelrecht verfolgt usw. -, begann der Widerstand der kath. Kirche. Predigten wurde mit einem Doppelsinn verlesen, so daß man direkt wußte, daß die Ideologie des Nationalsozialismus verleumdet wurde. Das Regime reagierte mit Prozessen wegen angeblicher Sittlichkeitsdelikten oder angeblicher Devisenvergehen gegen die betreffenden Geistlichen. Die katholische Presse wurde zensiert und später ganz verboten. Die Antwort auf diese Aktionen gab Papst Pius XI. am 14. März 1937 mit seiner berühmten Enzyklika, die mit den Worten beginnt: " Mit brennender Sorge und steigendem Befremden beobachten wir seit geraumer Zeit den Leidensweg der Kirche... ". Dieses Mal wurde unverhüllt, also ohne Doppelsinn die Verletzung des Konkordats angeprangert. Am 21. März wurde diese Botschaft von allen Kanzeln verlesen. Hitlers Kampf gegen die Kirche brach nun richtig aus. Jeder Geistliche der sich in seiner Predigt über die Enzyklika in irgendeiner Weise äußerte wurde ins KZ gebracht. Jeder Glaubende, der sich öffentlich zum Glauben bekannte durch Wallfahrten beispielsweise wurde verhaftet. Höhepunkt des Kirchenkampfes war die Verurteilung durch die Bischöfe des Euthanasie-Programms, die Willkür des Regimes, die Judenverfolgung und die Greultaten in den KZ. Bischof von Münster Clemens August von Galen erstattete sogar offiziell Anzeige wegen Mordes an Geisteskranken. Nur seine hohe Stellung und sein bekannter Name bewahrten diesen Bischof vor dem KZ. Andere Geistliche wie der Domprobst Bernhard Lichtenberg konnten ungehindert im KZ ermordet werden, weil sie unbekannter waren. Lichtenberg hat öffentlich für Juden im KZ gebetet.


Die Protestanten

Die Bewegung innerhalb der protestantischen Kirche, die dem Machtanspruch der Nationalsozialisten und der Deutschen Christen entgegentrat ist seit 1934 die "Bekennende Kirche". Hervorgegangen aus dem von Martin Niemöller in Dahlem 1933 gegründeten "Pfarrernotbund", um den sich örtlich bekennende Gemeinden sammelten, entstand die Bekennende Kirche in allen Teilen Deutschlands. Sie wandte sich insbesondere gegen den Arierparagraphen im Raume der Kirche, die Abschaffung des Alten Testamentes u.a. auf den Bekenntnissynoden von Barmen (Mai 1934), Dahlem (Oktober 1934) und Augsburg (Juni 1935). Der Notstand der Kirche wurde erklärt, ein Notkirchenregiment begründet und den "Bruderräten" die wichtigsten Aufgaben der Kirchenleitung übertragen. Damit entstand die sich allein für Bekenntnis- und damit rechtmäßig erklärende bekennende Kirche, die den Macht- und Rechtsanspruch der Reichskirche verneinte. Auch hier waren Amtsenthebungen von Pfarrern und Theologieprofessoren, Verfolgung und Inhaftierung von Pastoren und Laien, Zeitschriften- und Bücherverbot u.a. die Folge. Sie wurde als "Bekenntnisfront" zu einer politischen "Reaktion" gegen den Nationalsozialismus gestempelt, hielt aber trotz Drohungen und Verfolgung en den Widerstand aufrecht und wuchs über die Bedeutung einer rein kirchlichen Bewegung hinaus. Nach 1945 wirkte die bekennende Kirche führend bei der Neuordnung der Evangelischen Kirche mit und erklärte sich nach Abschluß der Synode von Eisenach 1948 ihrer kirchenregimentlichen Befugnisse für entbunden, um sich als künftige Aufgabe zu stellen, "die Erkenntnisse des Kirchenkampfes über Wesen, Auftrag und Ordnung der Kirche" im Sinne der Barmer Erklärung zur Auswirkung zu bringen.
Führende Persönlichkeiten der Bekennenden Kirche: Die Bischöfe Worm und Meiser, Präses Koch, die Pastoren Niemöller und Asmussen, die Professoren K. Barth und Ernst Wolf, sowie der Theologe Dietrich Bonhoeffer.
Der Bekennenden Kirche stand wie schon erwähnt die Glaubensbewegung der Deutschen Christen im Gegensatz: Sie war von J. Hossenfelder geführt, unter unmittelbarem Einfluß der NSDAP seit 1932 in Preußen entstanden. Das Ziel der Deutschen Christen war vor allem kirchenpolitisch die Machtübernahme innerhalb der Kirche. 1933 strömten ihr die Masse der Pfarrer und des Kirchenvolkes zu, theologisch konservative, vor allem pietistischer Herkunft, ebenso wie Anhänger eines "Artgemäßen, positiven Christentums" im Sinne des Programms der NSDAP. In dieser uneinheitlichen Zusammensetzung lag der Keim der Krise, die im Herbst 1933 in der "Sportpalast-Versammlung" zum Ausbruch kam, als Vertreter der radikalen Richtung die Abschaffung des Alten Testaments und den Arierparagraphen für Kirche und Pfarrerschaft forderten. Damit geriet diese Bewegung in einen solchen Gegensatz nicht nur zu der erst jetzt an Bedeutung gewinnenden Bekennenden Kirche, sondern auch zur kirchlich gesinnten Mehrheit der Gemeinden, daß sie im Unterschied zur Thüringer Richtung in kurzer Zeit (bis etwa 1936) wieder verschwand.


Freie Glaubensgemeinschaften

Auch sogenannte Sekten leisteten Widerstand gegen das NS-Regime. Die Anhänger blieben ihren Glaubensüberzeugungen treu und wurden deshalb ins KZ eingeliefert. Besonders schlimm waren die Zeugen Jehovas dran. Aus ihrem Glauben heraus verweigerten sie den Heil-Hitler-Gruß und den Wehrdienst. Die härtesten Schikanen im KZ waren die Folge.

 
 

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