Drei Stände
Zum ersten Stand gehörten Erzbischöfe, Bischöfe, Domherren, Mönche, Nonnen, Pfarrer, Vikare und Äbte. Sie machten 0,5 % der Gesamtbevölkerung aus.
Hochadel, Hofstaat, Provinzgouverneure, hohe Offiziere, Gutsbesitzer, Schlossbesitzer und kleine Gutsbesitzer gehörten zum zweiten Stand. Sie machten 1,5 % der Gesamtbevölkerung aus.
98 % der Bevölkerung gehörten zum dritten Stand. Dies waren Bauern, Landarbeiter und Tagelöhner .
Die Mitglieder des 1. und 2. Standes hatten bestimmte Privilegien, z.B. Steuerfreiheit und viele wohnten bei Hofe. Die ganzen Steuern und Abgaben musste der 3. Stand leisten.
Generalstände
Am 4. Mai 1789 wurden die Generalstände nach 175 Jahren wieder zusammen gerufen. Ludwig XVI.
erhoffte sich die Ausschreibung für neue Ausleihen von Geld und neue Steuererhöhungen. Aber Adel und Geistlichkeit wollten kein Geld herausgeben, und so musste sich der König auf den 3. Stand stützen.
17. Juni 1789 à 3. Stand und einige Geistliche stimmten für Nationalversammlung
Am 20. Juni 1789 wollte die Nationalversammlung nicht eher das Ballhaus verlassen, ehe Frankreich nicht eine Verfassung hatte.
è Ballhausschwur
Sturm auf die Bastille
Bastille = Staatsgefängnis von Frankreich in Paris
Der Anlass dafür war, dass schwere Unwetter die Getreideernte vernichtet hatten. Die Folge daraus war, dass die Brotpreise ins Unermessliche stiegen .
Am 14. Juli 1789 stürmten 78 000 bewaffnete Bürger die Bastille. Nach dem Sturm wurden alle politischen Gefangene freigelassen.
Frankreich wird Republik
Am 5. August 1789 beschloss die Nationalversammlung:
- Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben
- Grundherren sind keine Richter mehr
- Zehntabgabe kann aufgehoben werden
- Handwerkszünfte werden aufgehoben .
Die Menschenrechte wurden in Frankreich am 26. August 1789 verkündet. Sie beinhalteten u.a.:
- dass jeder Menschen - ungeachtet seiner Staatsangehörigkeit oder Standes -
bestimmte Rechte zustanden.
Nachdem Ludwig XVI. diese Erklärung anerkennen musste war er kein " absoluter " Monarch mehr. Auch über eine Verfassung, welche die Rechte der Regierung festlegen sollte, wurde beraten.
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit waren die Schlagworte der franz. Revolution.
Die Freiheit und Gleichheit aller Bürger sollten durch eine Verfassung erreicht werden.
Sie beinhaltete, z.B.: - dass gleiche Verbrechen mit den gleichen Strafen belegt werden, ohne
einen Unterschied der Person zu machen.
Mit der neuen Verfassung hatte der König fast keine Rechte mehr. Aber er besaß das Recht, die Wirkung der Gesetze, welche das Parlament erließ, eine Zeit lang aufschieben zu können.
à Veto - Recht = Einspruchsrecht
Im Juni 1791 wagte der König mit seiner Familie eine Flucht aus Frankreich. Aber er wurde unterwegs erkannt und nach Paris gebracht, wo er dann wie ein Gefangener im Stadtschloss leben musste.
Am 10. August 1792 wurde der König abgesetzt und als Louis Capet mit seiner Familie eingekerkert.
Frankreich = Republik (21. 9. 1792)
Ludwig XVI. wurde zum Tode verurteilt und starb am 21. Januar 1793 auf der Guillotine . Seine Gemahlin, Marie Antoinette starb dort ebenfalls am 16. Oktober 1793.
Jakobinerherrschaft
Die Jakobiner standen unter der Leitung von Robespierre. Der Konvent schuf 1793 ein Revolutionsgericht welches alle Gegner der Revolution verfolgte. Bei diesem Gericht durfte kein Einspruch gegen sein Urteil, nicht einmal gegen Todesurteile, eingelegt werden. Der Konvent bestimmte, dass reiche Bürger eine besondere Steuer zahlen mussten.
Das Wichtigste war die Schaffung eines Wohlfahrtsausschusses . Dieser diente zur Versorgung der Armeen, mit wichtigsten Gütern bzw. Nahrungsmitteln .
Die Zeit des Schreckens begann mit dem Gesetz der Verdächtigen . Durch dieses Gesetz, wurden alle verdächtigen Personen, die sich in Freiheit befanden, in Haft genommen.
Als verdächtige Personen galten: - die sich durch Verhalten oder Beziehungen, durch mündliche oder
schriftliche Äußerungen als Feinde der Revolution zu
erkennen gaben.
Vom Herbst 1793 bis zum Sommer 1794 wurden in Frankreich 30 000 bis 40 000 Menschen zum Tode verurteilt.
Die Bauerngesetze von 1793 machten die Bauern zu freien Eigentümern des von ihnen bebauten Bodens, ohne das sie einen Kaufpreis dafür zu zahlen hatten. Jeder Landarbeiter und jeder Tagelöhner konnte sich Land aus dem enteigneten Adels- und Kirchenbesitz kaufen. So wurden Bauern in Frankreich Unabhängig und Abgabenfrei .
Da die franz. Armee an den Grenzen siegte, dachten die Franzosen, die strenge Diktatur eines Mannes sei nicht mehr nötig. Gegner Robespierres nutzten diese Gelegenheit und wagten seine Verhaftung . Sie verurteilten ihn zum Tode. Sein Kopf fiel am 28. Juli 1794unter dem Fallbeil.
Napoleon
Sobald Napoleon die Macht erobert hatte, ernannte er sich zum 1. Konsul .
Nachdem er das Amt angetreten hatte, ließ er ein neues Gesetzbuch ausarbeiten, das "Code Napoleon". Als 1. Konsul regierte er wie ein Monarch, wurde aber nicht als solcher anerkannt, denn Frankreich war immer noch eine Republik . Er musste erst die Verfassung zwei Mal ändern lassen, damit er sich zum Kaiser krönen lassen konnte.
Am 2. Dezember 1804 krönte er sich selbst in der Kirche von Notre Dame zum erblichen Kaiser der Franzosen. So hatte Napoleon nach 13 Jahren die Monarchie wieder errichtet.
Vorherrschaft in Europa
In Europa herrschte von 1799 - 1815 fast ununterbrochen Krieg. Napoleon war bis 1812 in fast allen Schlachten siegreich und machte damit fast alle Staaten Europas von seiner Politik abhängig.
Kontinentalsperre
England war der Hauptkonkurrent und Feind Frankreichs. Napoleon fasste den Entschluss, die Wirtschaft Englands tödlich zu treffen in dem er ihr den europäischen Markt entzog. Er wollte somit den Handel von England mit dem Kontinent total unterbinden. Aber Russland hielt sich nicht an diese Kontinentalsperre und betrieb weiterhin Handel mit England.
Kontinentalsperre wirkungslos und wurde aufgehoben
Gründung des Rheinbundes
Im Juli 1806 schlossen sich die Fürsten rechts des Rheins zu einem "Rheinbund" zusammen und erklärten feierlich ihren Austritt aus dem \"Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation\". Großzügig gewährte Napoleon ihnen neue Titel. So durfte sich der Herzog von Württemberg und Bayern künftig Könignennen, ebenso etwas später der Kurfürst von Sachsen .
Schlacht von Jena und Auerstedt und der Zusammenbruch Preußens
Am 14. Oktober 1806 kam es - 5 Tage nach Kriegserklärung - zur entscheidenden Schlacht bei Jena und Auerstedt. Preußen wurde vernichtend geschlagen
franz. Truppen zogen in Berlin ein.
Es gab verschiene Ursachen für die Niederlage Preußens:
z.B. - Gewehre waren schlechter als die der Franzosen
- Soldaten marschierten ohne Deckung auf den Kampfplatz und
- gingen immer in gerade aus gerichteter Linie auf den Gegner zu
- preuß. Offiziere hatten nicht gelernt, eigene Entscheidungen zu treffen
Nach dieser Niederlage floh der König mit seiner Regierung nach Königsberg .
Frieden von Tilsit
Im Friedensvertrag von Tilsit musste Preußen dann alles Land westlich der Elbe abtreten und eine große Kriegsentschädigung zahlen und war damit keine Großmacht mehr. Bevor nicht alles bezahlt war, wurde ein Teil Preußens als Pfand von den franz. Soldaten besetzt. Bei den Einwohnern wurden diese Soldaten einquartiert und mussten kostenlos beherbergt werden. So erlebten die Einwohner die Folgen des Krieges im eigenen Haus.
Russlandfeldzug
Da sich Russland nicht an die Kontinentalsperre hielt und außerdem noch Verbündete gegen Frankreich suchte, erklärte Napoleon Russland den Krieg. Er ließ eine Armee von 600 000 Mann aufstellen.
Am 24. Juni 1812 marschierte die sogenannte "Große Armee" in Russland ein. Die Russen zogen sich in das Hinterland, was zu einem schnellen Vormarsch der franz. Truppen, aber lange zu keiner Schlacht führte. Die Russen hatten in allen Städten die Vorräte vernichten lassen, damit die Armee von Napoleon keine Nahrungsmittel fand.
Vorräte wurden knapp.
Im September 1812 zog Napoleon mit seinen Truppen in Moskau ein. Ein paar Tage später brannte die ganze Stadt, denn russ. Soldaten hatten in allen Vierteln der Stadt Brände gelegt. So musste Napoleon den Rückzug befehlen, da die franz. Armee den Winter ohne Nahrungsmittel nicht überstehen würde. Es war ein schrecklicher Rückzug: Hunger, Kälte und Angriffe der russ. Soldaten, ließen Zehntausende sterben. Von den erstmals 600 000 Soldaten kamen nur etwa 5 000 zurück.
Völkerschlacht bei Leipzig
Im Oktober 1813 kam es zu einer Schlacht, wo die Truppen von:
Russland Frankreich und
Preußen gegen die Staaten
England des
Schweden Rheinbundes
Österreich
gegeneinander kämpften. Napoleon aber wurde geschlagen und nach Frankreich zurückgedrängt. Nach dieser Niederlage kündigten jetzt alle Rheinbundfürsten ihr Bündnis mit Napoleon.
Im April 1814 musste Napoleon auf den Thron verzichten. Er wurde auf Elba, einer Insel im Mittelmeer, verbannt.
Die Monarchen von Russland, Preußen, England, Schweden und Österreich schlossen Frieden mit
Ludwig XVIII, dem von ihnen eingesetzten König von Frankreich. Die Grenzen Frankreichs von 1792 wurden in einem Friedensvertrag bestätigt.
100 - Tage Regierung
Als Napoleon auf Elba von einer Unzufriedenheit im franz. Volk und von Auseinandersetzungen seiner ehem. Gegner hörte, sah er seine Stunde gekommen, wieder nach Frankreich zurückzukehren.
Am 1. März 1815 zog Napoleon überraschend mit 1 000 Soldaten in Paris ein. Er stürzte Ludwig XVIII. und trat seine "100-Tage Regierung" an. Er stellte eine neue Armee auf. Seine ehemaligen Gegner erklärten ihm wieder den Krieg. Sie schlugen die neue Armee im Juni 1815 bei Waterloo. Zum zweiten Mal musste Napoleon auf seine Herrschaft verzichten. Er wurde als englischer Gefangener auf die Insel St. Helena im südlichen Atlantik gebracht. Dort starb er am 17. Oktober 1821, wahrscheinlich durch eine schleichende Vergiftung, die durch Arsen hervor gerufen wird.
1840 wurde seine Leiche nach Paris überführt und dort im Invalidendom beigesetzt, wo sie sich auch heute noch befindet.
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