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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Frankreich seit 1214



Frankreich seit 1214 Gliederung 1 Chronologischer Überblick 2 Entwicklung Frankreichs seit 1214 3 Politik der Expansion und Zentralisierung 4 Folgen 4.1 Negative Folgen 4.2 Positive Folgen 5 Fazit 6 Anhang 1 Chronologischer Überblick 1624 - 1642 Kardinal Richelieu 1643 - 1661 Kardinal Mazarin 1643 - 1715 Ludwig XIV. (Reg. seit 1661) 1664 Einführung des Merkantilismus in Fr. 1667 - 1668 Devolutionskrieg 1672 - 1678 Holländischer Krieg 1689 Große Allianz gegen Frankreich 1688 - 1697 Pfälzischer Krieg 1701 - 1714 Spanischer Erbfolgekrieg 1713 Friede von Utrecht 1740 - 1780 Kaiserin Maria Theresia 2 Entwicklung Frankreichs seit 1214 Frankreich, seit Bouvines* 1214 das zahlenmäßig stärkste und geschlossenste Königreich Europas, wuchs ständig weiter, mit fortschreitender Expansion nach außen und Zentralisierung nach innen, ungeachtet aller Existenzkrisen, bes.

    : - Hundertjähriger Krieg (1337/39 - 1453), - Hugenottenkriegen (1562 - 98). In nationalen Notständen traten die Generalstände als letzte Instanz zusammen - 1614, in der großen Krise nach Ermordung Heinrichs IV. (1610) - 1789** 3 Politik der Expansion und Zentralisierung Kardinäle, als Erste Minister Frankreichs, Richelieu (1624 - 1642) und Mazarin(1643 - 1661), wollten die Macht aller Zwischen- und Partikulargewalten ausschalten: - die Stände, - den Hoch- und Schwertadel (noblesse d'épée), - die Parlaments (Gerichtshöfe) als Bastion des Amtsadels bürgerlicher Herkunft (nobless de robe), - die Sonderstellung der Hugenotten seit dem Toleranzedikt von Nantes (1598) zur Beendigung der Hugenottenkriege. Eroberung La Rochelle's (1629): Richelieu zerschlägt die Sicherheitsplätze der Hugenotten. Schwächung der traditionellen Feinde: - Habsburger Kaiser und - Spaniens mit Eingreifen in den 30jährigen Krieg (1618 - 1648), durch Kampf ums burgundische Erbe 1477. Nachdem die von Frankreich subventionierten Schweden nach dem Tod ihres Königs Gustav Adolf (1632) in Deutschland Rückschläge erlitten, trat Frankreich selbst in den Krieg ein.

     Auch nach dem Westfälischen Frieden (1648) setzte es den Krieg bilateral fort: - Niederlage Spaniens - Pyrenäenfrieden (1659) - Dauerkrise Spaniens bis Ende des Franco-Regimes 1975. Erste Möglichkeit Frankreichs zur Hegemonie: - -Richelieu erhöhte die königliche Armee von 40.000 auf 200.000 Mann Verschärfung der Zentralisierung durch Intendanten - als königliche Beamte in den Provinzen, die den Eingang der Steuern beschleunigten und Ämtermißbrauch einschränkten. Tod Mazarins  Ludwig XIV. übernimmt selbst die Regierung.

     Unter seinem berühmten Motto: "L'État c'est moi!" ordnete er Staat und Gesellschaft sich selbst zu, stand als "Sonnenkönig" (Roi Soleil) im Zentrum von Staat und Gesellschaft, - symbolisiert durch Versailles*** Ludwig XIV. bildet den Hohen Rat, mit drei Ressorts: - Äußeres, - Finanzen, - Armee. Jean Baptiste Colbert (1619 - 1683) als Oberintendant für: - Finanzen, - Landwirtschaft, - Handel, - Marine, - Bauwesen (1681 - 83). Er vollendete schon ältere Wirtschaftsförderung zum System des Merkantilismus durch: - Ausbau der Infrastrukturen (Landstraßen, Kanäle), - Förderung des Gewerbes und Exports, aber: - Hemmung des Imports. Handelsüberschüsse sollten Geld für Rüstung und Kriegsführung sparen, - Außenhandel verband sich mit Kolonialhandel: Eigene Kolonien sollten Rohstoffe für das Mutterland liefern und franz. Produkte abnehmen.

     4 Folgen 4.1 Positive Folgen: - Expansion durch Förderung merkantilistischer Wirtschaft, - Fr. konnte sich nach Osten ausdehnen: - im Devolutionskrieg (1667/68) im - im Holländischen Krieg (1672 - 78), - mit Offensive der osmanischen Türken gegen Wien (1683). 4.2 Negative Folgen: - Pfälzische Erbfolgekrieg (1688 - 97) provozierte die erste Große Allianz gegen Frankreich, - finanziert von Holland, getragen zu Lande vom Kaiser, zu Wasser von England. - Frankreich unterlag im Spanischen Erbfolgekrieg (1701 - 1713/14) - Griff nach Hegemonie scheiterte: - Die Staatsschuld nahm um das 20fache zu, - Niederlage eröffnete die Existenzkrise des Ancien Régime.

     5 Fazit: Obwohl Fr. sich anfangs an der Übernahme moderner Wirtschaftsformen beteiligte, fiel es bald ökonomisch gegenüber England seit dem Durchbruch der Industriellen. Rev. (ca. 1760) zurück und erstarrte sozial in seiner Privilegien-Dreiständegesellschaft. 6 Anhang: *Schlacht bei Bouvines: Philipp II.

     August (1180 - 1223) besiegt seinen Gegner ("Johann I. Ohneland"), danach Frieden mit Johann I. auf 5 Jahre **Die Nationalversammlung beschließt am 4./5. August 1789 Abschaffung der Feudalordnung und Bauernbefreiung als Folge des "Sturm[s] auf die Bastille" (14.7.

    1789)  "Das Volk siegt über den Absolutismus" (dtv - Atlas zur Weltgeschichte Bd. 2) ***erbaut 1661 - 84, königliche Residenz seit 1672: Der König zwang einen großen Teil des Adels, in Versailles ständig zu wohnen, um ihn besser kontrollieren, mit üppigen "Pensionen" auch korrumpieren zu können. Indem er den Adel so funktionslos und gesellschaftlich fast parasitär machte, untergrub Ludwig XIV. selbst die soziale Basis der Monarchie und leitete langfristig den Untergang des Adels wie der Monarchie in der Franz. Rev. ein.

    

 
 

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