Für Che wurde schon früh klar, dass der Weg zur Revolution der Weg der Waffe ist. Als er mit dem Motorrad durch Bolivien fuhr und die sozialen Missstände sah, wie die schreckliche Armut der meisten Südamerikaner festigte sich seine Vorstellung vom gewaltsamen Sturz dieser Zustände.
Er lernte das Umgehen mit der Waffe in jungen Jahren, kurz vor dem Angriff auf Kuba.
Als er in Guatemala Fidel und andere Exil-Kubaner kennen lernte schloss er sich gleich der "Alianza de la Juventud Democration" an und wurde zum Revolutionär. Fidel bat ihn an der Revolution in Kuba teilzunehmen, Che war sofort einverstanden.
Die Ausbildung zum Guerilla war sehr hart. Sie wurde in Mexiko von einem ehemaligen General des spanischen Bürgerkriegs, Albert Bayo, geleitet. In diesem Trainingslager lernte Che zu kämpfen. Bald wurde er zum Lieblingsschüler Bayos.
Den Willen bewaffnet zu kämpfen hatte er schon und nun hatte er auch die nötige Ausbildung dazu.
Der Erfolg in Kuba liess in ihm keinen Zweifel aufsteigen, dass der Weg der Waffe der richtige war. "Patria o muerte", Vaterland oder Tod, war sein Leitspruch. Das zeigt sich vor allem in den Schriften Ches wieder: Fast prophetisch schrieb er am Ende seines Tagebuches "Latinoamericana", dass er für das Volk kämpfen werde und "mit dem Geheul eines Besessenen die Barrikaden oder Schützengräben stürmen" werde, seine "Waffe in Blut tauchen und rasend vor Wut, jeden Besiegten, der ihm in die Hände fällt, niedermetzeln."
Besonders kritisch gesehen wird seine Rolle in der Phase nach der siegreichen Revolution auf Kuba, in der er Kommandant der Festung La Habana war und verantwortlich für die Erschiessung hunderter ehemaliger Soldaten der Armee, gegen die er Misstrauen hatte.
In dieser Zeit scheint Che im Widerspruch zu seinen humanistischen Ziele zu sein, die er immer wieder geäussert hatte.
Che selbst gibt seine Antwort auf die Kritik: "Ja ich weiss dass ich Erschiessungen durchgeführt habe. Aber das ist weniger abstossend, als aus Gründen, die nur das private Leben betreffen, überwachen, verfolgen und verurteilen zu lassen."
Che unterstellt damit seine Handlungen einem höheren Ziel und verweist auf die Notwendigkeit dieser Handlung für das Allgemeinwohl, dem er sich verschrieben hat.
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