Freie Deutsche Jugend (FDJ), die staatliche, einzige offiziell zugelassene Jugendorganisation in der Deutschen Demokratischen Republik. Die FDJ wurde am 7. März 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet und 1990 im Rahmen des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik aufgelöst. Ihre erster Vorsitzender - offiziell: Erster Sekretär des Zentralrates - war von 1946 bis 1955 Erich Honecker. Die FDJ definierte sich als sozialistische Massenorganisation, bekannte sich zur führenden Rolle der SED und bejahte deren Beschlüsse als Basis für die eigene Arbeit. Mit einer Vielzahl von Einrichtungen und Aktivitäten wie etwa Ferienlagern, Sportfesten, Schul- und Hochschulgruppen sowie einer eigenen Tageszeitung, der Jungen Welt, bemühte sich die FDJ in enger Zusammenarbeit mit dem FDGB, die DDR-Jugend zu einem staatsbürgerlichen Bewusstsein im Sinne des Marxismus-Leninismus zu erziehen, sie ideologisch und fachlich weiter- und vormilitärisch auszubilden.
Außerdem betreute die FDJ die staatliche Kinderorganisation "Ernst Thälmann", die Jungen Pioniere. Die Mitgliedschaft in der FDJ war zwar für alle Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr freiwillig; wer der Jugendorganisation allerdings nicht beitrat, musste in Schule und Ausbildung mit zum Teil empfindlichen Benachteiligungen rechnen. Als oberstes Organ wählte das FDJ-Parlament, das alle fünf Jahre jeweils nach dem SED-Parteitag zusammentrat, den Zentralrat, der seinerseits das Büro des Zentralrates mit dem 30-köpfigen Sekretariat, der eigentlichen Führungsspitze des Verbands, wählte. Seit 1948 war die FDJ, die sich auch um Kontakte zu nichtsozialistischen Jugendverbänden im Ausland bemühte, Mitglied des Weltbundes der Demokratischen Jugend.
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