Am 17.2.1998 fuhren die Klassen 4a, 4b und 4c zum ehemaligen Konzentra-tionslager in Mauthausen. Als Erstes besichtigten wir nach der zweistündigen
Fahrt den Steinbruch, in dem die Gefangenen arbeiteten. Danach gingen wir die "Todesstiege" hinauf. Auf dieser Stiege mussten damals die Häftlinge gehen, und zwar bepackt mit 40-50 kg schweren Steinen. Es gab nur einen Unterschied:
Es gab keine ausgebaute Treppe, sondern nur große Felsen, mit bis zu ½ m Höhenunterschied. Wenn damals Irgendjemanden die Kraft verließ und er
stehenblieb, wurde er entweder erschossen, oder heruntergestoßen, sodass alle die hinter ihm standen auch in Gefahr waren (daher kommt der Name "Todesstiege").
Das KZ-Mauthausen war ursprünglich nicht als Vernichtungslager, sondern als Arbeitslager gedacht. Gearbeitet wurde aber bei unmenschlichen Bedingungen.
Als wir weitergingen, erblickten wir verschiedene Denkmäler.
Jedes Land, dessen Bürger hier gefangengehalten wurden, errichtete eines. Dort, wo heute die Denkmäler stehen, standen früher die Baracken der SS-Soldaten, also dem
Wachpersonal.
Als wir das Lager selbst betraten, sahen wir auf der linken Seite drei übriggebliebene Gefangenenbaracken, auf der rechten Seite die "Dienstleistungsgebäude". In der Mitte war der Hauptversammlungsplatz.
Zuerst gingen wir in die kleine Kirche, wo wir etwas über das Lager erfuhren, dann besichtigten wir die Baracken, welche man übriggelassen und restauriert hatte. Sie waren nur spärlich eingerichtet: Jeder Häftling hatte seinen Spint und ein schmales Bett, in dem später sogar mehrere schlafen mussten. Wenn der Häftling die Betten nicht ordentlich machte, konnte er sogar umgebracht werden.
Wir sahen danach die Erde, in der die Massengräber mit hunderten Leichen lagen. Es gibt auch ein Museum in Mauthausen. Unzählige Fotos, Plakate und Tabellen
sind Zeugen der Grausamkeiten, die hier passiert sind.
Die Fotos zeigen die Häftlinge, wie sie im Steinbruch arbeiten, wie sie gedemütigt werden und wie sie Begraben werden. Man liest verschiedene Zahlen, wieviele
Menschen ermordet wurden. Unser Führer jedoch, der selbst hier ein Häftling war, erzählt uns, dass viel mehr umgekommen sind.
Wir gingen auch in die kleine Gaskammer, und man spürte sofort, dass dies eine der schrecklichsten Stellen im KZ war. Auch die Stelle des Galgens wurde uns
gezeigt, und das Krematorium. Es gab eine eigene Gruppe von Häftlingen, die die Leichen in die Verbrennungsöfen brachte.
Zum Schluss gingen wir noch zum Hauptversammlungsplatz, wo sich auch die Häftlinge abends versammeln mussten, um wegen Tagesende abgezählt zu werden.
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