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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ernesto che guevara



Che Guevara, der Mann mit dem Kampfanzug und der schwarzen Havanna im Mund. Che Guevara, der Kopf auf Postern, Flaggen, Büchern, Briefmarken, Uhren, Feuerzeugen und auf vielem mehr. Che Guevara, der Rebell, der von Tausenden verehrt wird. Che Guevara ein Held oder nur eine Figur mit der heute auf der ganzen Welt Geld gemacht wird? Entscheiden sie selber!

Der Weg zum Revolutionär
Ernesto Guevara, ein junger Argentinier, der nach seinem Medizinstudium eine Reise in den Norden Südamerikas machte. Auf dieser Reise blieb er längere Zeit in Bolivien. Er war fest entschlossen, irgendwo dort eine Arztpraxis zu eröffnen, in der er die arme Bevölkerung gratis behandeln könnte. Während dieser Zeit erlebte er eine der vielen bolivianischen \"Scheinrevolutionen\". Wie schon oft versprach ein intelligenter bolivianischer Politiker dem Volk mehr Reichtum und bessere Lebensbedingungen, kam dann an die Macht und entpuppte sich als einen Diktator, schlimmer als der Vorgänger! Einige Wochen danach beschloss er weiter zu ziehen und erst später sesshaft zu werden. Er reiste quer durch die ärmsten Länder Südamerikas, sprach oft mit Guerilleros und entwickelte nach und nach einen Hass, gegen all die Diktatoren, welche der Grund dieser Armut waren. Der junge Ernesto war zwar immer schon ein Gegner der katholischen Kirche und war der Sohn einer überzeugten Marxistin, doch er selber war nie ein solcher, bis er in Guatemala Raul Castro, den Bruder Fidels kennenlernte. Raul plante gerade eine Guerillaaktion, und bat Ernesto dabei mitzumachen. Ernesto willigte ein, obwohl er nicht genau wusste, worauf er sich da einliess.
Diese Aktion war ein einziges grosses Missgeschick! Die einen waren zu blöd, um ein Taschenlampblinckzeichen zu erkennen und die Anderen liefen direkt in einen Hinterhalt. Bei dem ganzen wurden viele Rebellen festgenommen und einige sogar getötet. Ein paar Jahre später schrieb Ernesto über dieses folgenschwere Unternehmen, die Guerillas seien einfach zu wenig vorbereitet und zu undiszipliniert gewesen.
Einige Monate später erzählte Raul Ernesto von einem grösseren Projekt, auf Kuba. Er sagte, es soll eine Revolution werden, die auch von den kommunistischen Grossmächten China und der Sowjetunion unterstützt werde. Ernesto interessierte sich sehr dafür und folgte Raul in eine Guerilla Trainingslager in Mexiko. In diesem Lager wurde das Schiessen geübt, lange Märsche gemacht und am Abend wurden Bücher von Marx gelesen. Die Truppe nahm Ernesto auf, da sie noch keinen Arzt hatten. Ernesto trainierte sehr hart und wurde körperlich und geistig zu einem der bessten Guerilleros. Aus diesem Grund freundete er sich schnell mit Fidel Castro, der einer der Anführer war, an. Dieser machte Ernesto dann auch zu einem der Führer, ihm gleichgestellt. Von da an wurden Ernesto nicht mehr Ernesto Guevara genannt, sonder nur noch el commandante Che. Dieses Che bedeutet etwa soviel wie Kumpel. Che war jetzt nicht mehr ein Arzt aus einer Armen Familie, nein er war Revolutionär!

Die Kubarevolution
Am 25. November1956, Che war damals 28, sticht ein kleines Boot mit dem Namen Granma in die Karibische See, mit dem Ziel KUBA. Das Boot ist für 18 Mann gebaut worden, bei dieser Überfahrt sind aber 82 Guerilleros an Bord. Anführer dieser Truppe sind Fidel Castro und Che
Guevara. Auf Kuba gelandet, sollten diese zu ihren kubanischen Guerillakumpanen in den Bergen geführt werden. Doch als sie die kubanische Küste schon fast erreicht hatten, wurde das Boot so von der Brandung durchgeschüttelt, dass der Steuermann über Bord fiel! Bei der Rettungsaktion ging so viel Zeit verloren, dass das Boot schon wieder weit von der Küste weggetrieben wurde. Zu allem Überfluss haben sie auch noch all ihre Navigationsinstrumente verloren.
Im Morgengrauen des 30. November, die Granma ist zu dieser Zeit immer noch im Wasser, greifen 300 Junge Guerillas das Zollhaus und das Polizeipräsidium von Santiago de Cuba an. Das Zollhaus wird in Brand gesteckt und das Präsidium vorläufig besetzt. Gleichzeitig greift eine Gruppe Fidelistas (Castro Anhänger) das Staatsgefängins an und befreit alle politischen gefangenen. Wenige Tage nach diesem Schlag gegen die kubanische Staatsgewalt mussten sich die Rebellen aber wieder zurückziehen.
Am 2. Dezember erreichte die Granma, mehr durch Zufall als durch planmässige Navigation die kubanische Küste. Sie waren allerdings am total falschen Ort und zu Spät um an den Kämpfen in Santiago teilzunehmen. Vermutlich wurde das Boot von Flugzeugen entdeckt, denn als die Guerillas an Land gingen kreuzten auch schon die ersten Boote der Seepolizei auf. Ein Bauer, der die Rebellen gesehen hatte lud sie auf dessen Hof zu Essen ein. Kaum hatten sie sich gesetzt vielen aber auch schon wieder Schüsse und sie mussten weiter landeinwärts eilen. Che schrieb später: \"Die Moral unserer Truppe lag auf dem Nullpunkt, wenn nicht noch tiefer. Wir hatten keine Nahrung mehr, und unsere Wasservorräte gingen auch langsam zu Ende. Wir marschierten so gut wie es ging durch die riesigen Zuckerrohrfelder. Einige assen gegen meinen ausdrücklichen Befehl Zuckerrohr, doch die steigerte ihren Durst ins Unerträgliche.\" Nach weiterem Beschuss der Bastita-Armee zerbröckelten die 82 Mann in kleine Grüppchen, die durch das Gebirge Kubas irrten.
Crescencio, ein Verbindungsmann zwischen den einheimischen Guerillas und den Männern von Che und Castro, führte die kleinen Truppen in ein Lager in der Sierra Maestra. Von den 82 Männer kamen dort aber nur 12 an. In diesem Lager begonnen sie wieder mit dem Anwerben von Männern und dem Training. In den Radiostationen war, natürlich verschlüsselt, zu hören, dass Che und Castro in der Sierra Maestra angekommen sind. Viele Bauern kamen zum Lager und schlossen sich den Guerilleros an, langsam aber sicher wurde eine ganze Armee zusammengestellt. In den folgenden Monaten entgleisten immer wieder Züge, Zollämter wurden immer wieder gesprengt und staatliche Gebäude wurden angezündet. Dies waren kleine Terrorakte, gegen das Bastita-Regime. Bastita antwortete mit übertriebenem Gegenterror, jeder, der verdächtigt wurde mit den Guerillas in Verbindung zu stehen, wurde gefoltert oder sogar getötet. Bastita hatte eine 30\'000 Mann starke Armee mit Panzern und Kampfflugzeugen. Die Guerillas hatten zwar auch ein ganz schönes Waffenlager, aber viel zu wenig Munition. Che hatte da eine gute Idee, er schickte hübsche Bauerstöchtern zu den jungen Soldaten der Armee. Die Mädchen flirteten dann mit diesen und verlangten zum Abschied ein paar Patronen, in seltenen Fällen konnten sie sogar gleich die ganze Munition mitgehen lassen. Wie man an diesem Beispiel sieht, war es ein Krieg, der von Seiten der Rebellen, mit Witz und Tollkühnheit geführt wurde. Dies zeigt auch eine andere kleine Begebenheit: Die Guerillas entführten immer wieder Soldaten, diese wurden einige Tage festgehalten, aber immer sehr gut behandelt. Dann nahm man ihnen die Uniformen ab und sie mussten halb nackt nach Hause laufen. Einmal entführten sie sogar, am Tag vor einer Rallye, den favorisierten kubanischen Fahrer, dieser konnte sich dann 4 tage im Guerillalager ausruhen und sein \"eigenes\" Rennen im Fernseher anschauen.
In der zweiten Jahreshälfte 1957 hatten die Rebellen ihr Gebiet in den Bergen so weit ausgedehnt, dass sie ihre eigenen Fabriken eröffnen konnten. In dieser Zeit waren die Guerillas sehr undiszipliniert und hochmütig. Che griff in solchen Fällen immer hart durch. Einmal wurde ein Guerillero von ihm, mit verbundenen Augen, an einen Baum gebunden, Che erklärte ihm, er
würde ihn jetzt erschiessen. Che schoss dann aber nur zweimal in die Luft, denn die Angst sei Strafe genug. Trotz solcher Aktionen wurde Che nie als ein Chef betrachtet, er blieb immer ein guter Freund aller, der immer einen guten rat auf Lager hatte.
Ein paar Monate später: Che machte sich mit seinen 180 Männern auf einen langen Marsch, Richtung Nordwesten, der Südküste entlang. Sie marschierten immer nur in der Nacht, um nicht in einen Hinterhalt zu kommen und sie hatten nur wenig Nahrung bei sich. na 40 tagen und vor allem Nächten erreichten sie die Stadt Santo Clara. Dort konnten sie einen Zug der Armee aufhalten und erbeuteten eine menge Geld und Waffen. Zur selben Zeit passierte einer kubanischen Bombereinheit ein grosses Missgeschick, sie warfen ihre Bomben auf die eigenen Leute, anstatt auf das Lager der Rebellen. Das Militär zog sich langsam zurück und Chefs Männer konnten die zentralgelegene Stadt Santa Clara einnehmen. Von dort konnten sie alle wichtigen Strassen- und Eisenbahnverbindungen besetzen.
Seit dem Missgeschick mit der Granma sind nun mehr als 2 Jahre vergangen, aus den Guerilla Verbänden ist eine revolutionäre Armee geworden, die es geschafft hat, die kubanische Hauptstadt Havanna ohne Kampfhandlungen zu erobern. Auch Bastita sah ein, dass seine Zeit abgelaufen war und verliess mit seinen Leuten das Land. In der Nacht auf den 2. Januar 1959 sprach Castro in Santiago vor einer riesigen Menschenmenge über ihre Ziele. Einen Tag später wurde im ganzen Land, als Schlussstrich unter die Bastita-Ära, gestreikt.
Castro war von da an der kubanische Präsident. Mit Hilfe der Sowjetunion gelang es ihm schnell aus Kuba einen kommunistischen Staat zu machen. Che war in dieser Zeit einer der höchsten Politiker Kubas, er war eigentlich nur Castro unterstellt, diese beiden verstanden sich aber hervorragend, sie unterschieden sich nur in einem Punkt: Castro wurde vom Revolutionär zu einem Politiker in Anzug und Krawatte, Che dagegen blieb der kämpferische Rebell. Auch bei wichtigen Sitzungen erschien er mit Bart, zerfetztem Haar und eine Zigarre hatte er sowieso immer im Mund. Dies soll nicht heissen, dass Che ein fanatischer Militarist war, nein er konnte sich nur nie mit den Politikern, die mit ihren protzigen Villen gegen die Armut kämpfen wollen, identifizieren. In den folgenden Jahren verfeindete sich Che nach und nach mit den kubanischen Altkommunisten. Diese bezeichneten ihn öffentlich als verträumter Anarchist und als Trotzkopf. Castro hielt sich immer schön aus diesem Konflikt heraus.
Fünf Jahre nach der gelungenen Revolution verliess Che Kuba, in Richtung Afrika. Er trennte sich nicht im Streit, wie heute viele denken, von Castro, nein er schrieb ihm einen förmlichen aber freundschaftlichen Abschiedsbrief. In diesem Brief schrieb er ungefähr dies: Kuba hat mit dir einen der besten Präsidenten, den es überhaupt haben könnte. Ich sehe nicht ein was für eine Rolle ich da noch spiele. Ich stelle meine bescheidenen Taten im Kampf gegen die Unterdrückung lieber anderen Ländern zur Verfügung. Ich denke, dies bereitet mir mehr Freude. In Afrika traf sich Che mit einem hohen Minister Kongos, den Che schon von früher kannte. Es wurde Che angeboten eine Guerillaeinheit zu führen. Che vertiefte sich in das Staatswesen Kongos und willigte schliesslich ein. Doch seine sogenannte Armee war nicht mehr als eine Horde schiesswütiger Männer, die noch nie etwas von Marx oder Lenin gehört hatten.
Che verliess dieses Land schnell wieder und machte sich auf eine Weltreise. Er lernte viele interessante Männer kennen und vertiefte seinen Marxismus. 1966 kehrte er wieder nach Südafrika zurück, unterwegs traf er sich noch kurz mit Castro.
Che\'s Zeit in Bolivien
In Bolivien wurde zu dieser zeit eine grosse Guerilla ihm Stil der Kubarevolution vorbereitet. Che war da natürlich sofort dabei. In den bolivianischen Anden wurde ein Lager, mit Guevara als Leiter, errichtet. Che machte mit seinen Männern Trainingsmärsche, die teilweise über 20 Tage dauerten und trainierte sie hart. Nach einigen Monaten kam Che zu einer Truppe von über hundert Männern. Wenige Tage darauf kam es auch schon zu den ersten Kampfhandlungen zwischen den Rebellen und der Armee, dabei sind einige Soldaten getötet worden. Nach diesem Gefecht war dem Militär der Standort des Guerillalager bekannt, deshalb musste Che früher als er eigentlich wollte in die bewegliche Taktik übergehen. Nach und nach verlor Guevara immer mehr Männer wegen der extrem hohen körperlichen Belastungen.
Es war am 7. Oktober 1967, als Che mit einer kleinen Gruppe zur Erkundung durch eine der zahlreichen bolivianischen Schluchten marschierte. Che hat soeben seinen Männern befohlen nur noch im Wasser weiter zulaufen, um keine Spuren zu hinterlassen, da fallen die ersten Schüsse. Es vielen Schüsse von Links und von rechts, die Guerilleros waren also in der Schlucht gefangen. Die Rebellen schiessen zurück, doch sie wissen nicht einmal wo genau sich ihre Gegner befinden. Plötzlich schreit Che auf. Eine Kugel hat seine Wade durchbohrt. Die Soldaten haben eingesehen, dass sie gewonnen haben und kommen runter, dabei erschiessen sie einige Rebellen. Guevara und zwei weitere Männer werden von den Soldaten mitgenommen. Che schafft nur mit grösster Mühe den Abhang hinauf. Die anderen wollen ihm helfen, doch er wehrt sich energisch dagegen. Er schleppt sich, die Waffe und sein Tagebuch umklammernd, den Hang hinauf.
Che wurde von der Regierung festgenommen und vorübergehend in einem Schulhaus festgehalten, dort merkte er, dass das ganze vorhaben von Anfang an aussichtslos war, da die Bauern keinerlei revolutionäre Ambitionen zeigten.
Am 9. Oktober bekam ein einfacher Soldat den Befehl, den 39 Jahre alten Che Guevara zu erschiessen. Che bekam nie eine Gerichtsverhandlung, er wurde nicht einmal vor eine Exekutionskommando gestellt, nein er wurde von einem einfachen Soldat \"zum Wohle des Staates\" erschossen. Die letzten Worten des mittlerweile legendären Ernesto \"Che\" Guevara waren: \"Scheiss Feigling! Du tötest einen Mann aus reiner Ehrfurcht vor dem Staat.\"
Che\'s Leiche wurde darauf an einem geheimen Ort vergraben und erst vor wenigen Wochen wieder gefunden

 
 

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